Ein Schiedsrichter darf viele Wochen keine Partien pfeifen - weil ihm als Spieler die Sicherungen durchbrannten.

Ein Schiedsrichter darf viele Wochen keine Partien pfeifen - weil ihm als Spieler die Sicherungen durchbrannten. © Nico Ebmeier

Dortmunder Schiedsrichter lange gesperrt, weil er als Spieler seinen Konkurrenten angriff

rnFußball-Kreisliga

Das Sportgericht hat einen Dortmunder Schiedsrichter für viele Wochen gesperrt. Er hat als Spieler eine Tätigkeit begangen. Seine Mannschaft leistete sich eine ganze Menge Verfehlungen.

Dortmund

, 18.05.2022, 14:00 Uhr / Lesedauer: 1 min

Für einen Dortmunder Klub hielt das Sportgericht des Fußballkreises Dortmund (KSG) eine ganze Menge Strafen parat. Ein Urteil richtet sich gegen einen Spieler, der eigentlich eine besondere Vorbildfunktion haben sollte.

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Das KSG verurteilte einen Fußballer von RW Balikesirspor II wegen eines „tätlichen Angriffs gegenüber einem Gegenspieler und grob unsportlichen Verhaltens gegenüber dem Schiedsrichter“ zu einer Sperre von zehn Spielen.

Fußballkreis Dortmund: Schiedsrichter zehn Spiele gesperrt

Besonders kurios: Der verurteile Spieler ist selbst Schiedsrichter. Deshalb haben seine Verfehlungen auch doppelte Konsequenzen. Für die Dauer der Sperre als Spieler darf er zusätzlich keine Spiele pfeifen.

„Das ist obligatorisch“, sagt Markus Schanz. Er ist Vorsitzender des Schiedsrichterausschusses im Fußballkreis Dortmund. Wenn sich ein Unparteiischer als Spieler danebenbenehme, gelte die Sperre immer auch für die Tätigkeit als Schiedsrichter.

Markus Schanz ist Vorsitzender Schiedsrichterausschusses im Fußballkreis Dortmund.

Markus Schanz ist Vorsitzender Schiedsrichterausschusses im Fußballkreis Dortmund. © FLVW

Zusätzlich hat das KSG den betroffenen Spielleiter Schanz´ Schiedsrichterausschuss „zur Belehrung“ gemeldet. Nun steht ein Gespräch mit dem verurteilten Schiedsrichter an, in dem der Vorfall aufgearbeitet wird.

Dabei hätte es den Unparteiischen noch härter treffen können. „Das Sportgericht kann Schiedsrichter auch streichen oder dem Ausschuss zur Streichung vorlegen“, erklärt Schanz.

RW Balikesirspor und SuS Hörde kassieren weitere Strafen

Passiert ist das Ganze im Spiel zwischen RW Balikesirspor II und dem SuS Hörde in der Kreisliga C7 Dortmund am 18. April. Mit 11:1 setzte sich Hörde durch. Im Nachgang der Partie blieb es für Balikesirspor nicht bei der deftigen Niederlage.

Stattdessen gab es weitere Strafen gegen den Verein. Die Rot-Weißen setzten einen Spieler ein, der eigentlich seine fünfte Gelbe Karte absitzen musste. Dafür erhielt er zusätzlich eine Vier-Spiele-Sperre.

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Der Verein muss deshalb zudem eine Geldstrafe in Höhe von 100 Euro zahlen. Den Trainer von Balikesirspor II verdonnerte das KSG wegen „grob unsportlichen Verhaltens“ zu einer Strafe über 75 Euro. Der SuS Hörde muss 200 Euro zahlen, weil er zwei Zeugen trotz ordnungsgemäßer Ladung nicht stellte.