Vollgasfußball ab der ersten Minute. Sobald der Schiedsrichter die Partie in der Kreisliga A1 Dortmund zwischen dem TSC Eintracht Dortmund und dem SuS Oespel-Kley anpfiff (27. Februar, Endstand: 2:2), hatte man das Gefühl, man schaue ein Handballspiel.
Auf Angriff folgte Gegenangriff. Hinten rumspielen und nicht wissen, wohin mit dem Ball? Fehlanzeige. Beide Mannschaften spielten mutig und mit hohem Tempo nach vorne, man fragte sich zwischendurch, was die bitteschön alle für Ochsenlungen haben müssen.
„Das war von Anfang an die Marschroute, dass wir hier richtig Gas geben“, sagte ein erschöpfter Steffen Brand nach dem Spiel - der Mann, der kurz vor Ende der Partie noch eine entscheidende Rolle für seine Mannschaft spielte. „Flutlicht, geiles Wetter, unser Platz. Wir haben uns gesagt, die Punkte behalten wir hier.“
TSC Eintracht Dortmund ist abstiegsgefährdet
Punkte, die Eintracht Dortmund dringend benötigt. Der ASC 09 Dortmund II und der FC Hellweg Lütgendortmund haben ihre Mannschaften bereits aus der Liga zurückgezogen und stehen somit als Absteiger fest.
K.F. Sharri Dortmund wird aller Wahrscheinlichkeit nach ebenfalls direkt absteigen - die Mannschaft holte aus 15 Partien nur einen Punkt.

Vor dem Spiel war die Eintracht jedoch mit zehn Punkten gleichauf mit Urania Lütgendortmund, das auf dem Relegationsplatz steht. Es könnte allerdings sein, dass es aufgrund von vier möglichen Dortmunder Bezirksliga-Absteigern noch einen erhöhten Abstieg aus der Kreisliga A geben wird.
„Wir haben ne richtige Scheißphase gerade“, gab Brand nach dem Spiel zu. „Wenig Leute da, viele krank, läuft irgendwie gar nicht.“ Dadurch, dass Lütgendortmund zurückgezogen habe, sei nochmal mehr Druck drin. „Deswegen müssen wir jetzt ordentlich punkten und ich finde, wir haben heute über 90 Minuten ein richtig geiles Spiel gemacht.“
TSC Dortmund ist besser, SuS Oespel Kley trifft
An diesem Dienstagabend hat die Eintracht nicht nur gepunktet, sondern vor allem auf beeindruckende Art und Weise Moral bewiesen. Aus dem Spiel heraus wurde Oespel-Kley eher selten gefährlich, dafür aber vor allem über Standards.
Das 0:1 für Oespel-Kley folgte überraschend auf eine starke Anfangsphase der Eintracht. Etwa eine halbe Stunde war gespielt. Ecke Lefarov und Lukas Kothe köpft den Ball mit dem Hinterkopf in die lange Ecke.
Knoblauch im Tor der Dortmunder wurde dabei noch von einem Gegenspieler behindert. Es ließ sich darüber diskutieren, ob das Tor regelkonform war. Der Schiedsrichter gab es aber.
In der zweiten Halbzeit dann das gleiche Bild. Angriffsfußball beider Teams, Vorteile für die Eintracht, aber: wieder Ecke Oespel-Kley, 72. Minute. Dieses Mal findet der Ball den Kopf von Kai Hermann und es steht 0:2.
„Wir haben Standards vor dem Spiel eigentlich angesprochen“ ärgerte sich Steffen Brand nach dem Spiel. „Ich glaube es war trotzdem für jeden auf dem Feld klar, dass wir noch das 2:2 machen können.“
Dann kam die Aufholjagd des TSC Eintracht Dortmund
Denn Eintracht Dortmund gab sich einfach nicht auf. Als Salim Omar in der 86. Minute der Anschlusstreffer gelang, war spürbar, dass damit noch nicht das Schlusswort gesprochen war.
Die Hausherren setzten sofort nach. Pablo Martinez Rodriguez wurde auf rechts geschickt und lief bis zur Grundlinie durch. Er flankte, doch verpasste seine Mitspieler knapp. Der Ball drohte ins Toraus zu gehen, doch Jan Krüger hielt ihn auf der linken Seite im Spiel.
Steffen Brand trifft zum Ausgleich für TSC Eintracht Dortmund
Krüger flankte abermals flach in Richtung des Elfmeterpunktes. Auf Steffen Brand. Der dreht sich vom Tor weg und kickte den Ball mit der Hacke in die untere rechte Ecke. Traumtor in der 90. Minute!
Wie es Brand mit dem Tor geht? „War gut, war überragend“, sagte er nach dem Spiel und musste grinsen. „Im ganzen Spiel war viel Hektik drin, viel Gelaber. Ich bin froh, dass das noch geklappt hat!“