Bekannter Dortmunder Kreisliga-Kapitän schlägt Alarm "So erschreckend war es noch nie"

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Die Zahlen lesen sich erschreckend: Elf Saisonspiele, aber nur sechs Punkte auf dem Konto. Dazu Platz 15 - ein Abstiegsrang. Für den Dortmunder A-Kreisligisten SF Sölderholz läuft es aktuell überhaupt nicht rund. Der Klub war eigentlich mit den Ambitionen in die neue Saison gegangen, im oberen Tabellendrittel mitzuspielen. Danach sieht es momentan aber gar nicht aus. Kapitän und Torjäger Marvin König schlägt nun Alarm.

Zu Beginn des Gespräch fehlen Marvin König etwas die Worte. Er weiß zunächst gar nicht, wie er die Leistung seiner Mannschaft beschreiben. Nach und nach sprudelt es aber aus dem Angreifer der Sölderholzer heraus - und dann wird er deutlich. „Am wichtigsten ist, dass der Spaß zurückkommt. Man hat das Gefühl, dass keiner mehr mit Lust und Laune zum Fußball kommt. Das Problem ist, dass zu Wenige beim Training sind und die Stimmung schlecht ist. Dann verliert man manchmal noch unglücklich und es läuft nicht“, sagt König.

Prekär: Die vergangenen sieben Spiele hat Sölderholz in der Liga allesamt verloren. Zuletzt gab es eine ärgerlich 1:2-Niederlage beim Aufsteiger DJK TuS Körne. Doch Sölderholz will sich rauskämpfen, egal wie. Doch was macht Hoffnung? „Der einzige positive Aspekt ist, dass es nicht mehr schlechter werden kann“, sagt König, der selbst auch nicht auf die Torquoten kommt, die er in den vergangenen Jahren hatte.

Sölderholz-Kapitän Marvin König schlägt Alarm.
Sölderholz-Kapitän Marvin König schlägt Alarm. © Janisch

Das hat Gründe. König fiel lange wegen einer komplizierten Schulterverletzung aus, brauchte Zeit für sein Comeback. „Ich war noch nie so lange verletzt und hätte nicht gedacht, dass es so schwer ist, wieder zur Form zu finden“, sagt er. Andere kleine Verletzungen und ein Urlaubsaufenthalt sorgten dafür, dass König weitere Spiele verpasste. Und trotzdem: Der Kapitän ist mit sechs geschossenen Toren der treffsicherste Akteur der Sölderholzer.

Und: Das Torverhältnis liest sich nicht ganz so schlecht wie die anderen Zahlen in der Tabelle. 25 Mal hat Sölderholz in dieser Saison getroffen - ein solider Durchschnittswert. Die 32 Gegentore sind jedoch zu viel. Mehr Gegentreffer haben nur der BV Brambauer II (41) und der VfL Kemminghausen II (57) kassiert.

„Wir schießen zu wenige Tore und bekommen zu viele rein. Ich bin unfassbar enttäuscht, dass es so läuft. So schlecht und erschreckend war es noch nie“, findet König abermals klare Worte.

König verlängerte auf Deckel

All das bringt den Torjäger auch zum Grübeln. Inmitten der vergangenen Spielzeit verlängerte König seinen Vertrag noch kurios auf einem Bierdeckel. Doch nun hat er Zweifel - auch darüber, wie es weitergeht. „Ich haue nicht einfach ab, aber man hat Zweifel, ob es noch das richtige ist. Man reißt sich seit Jahren den Arsch auf, nimmt sich was vor und dann das. Es ist sehr schwierig, das zu akzeptieren“, sagt König.

König appelliert eindringlich an seine Mitspieler, nimmt auch sich mit in die Kritik hinein. „Jeder muss sich hinterfragen, ob er sich zusammenrauft. Wenn ein Spieler keinen Bock auf das Training hat, dann soll er zu Hause bleiben. Damit tut er der Mannschaft einen größeren Gefallen, als dann schlechte Stimmung zu verbreiten“, sagt König, der klar betont, dass die Krise nicht am Trainerteam um Chefcoach Maik Kortzak liege.

Die nächste Gelegenheit, endlich wieder in die Spur zu finden, bietet sich den SF am kommenden Sonntag. Dann steht um 15.15 Uhr auf heimischer Anlage das Duell gegen den SV Körne an. Die Körner sind Tabellenachter und haben zuletzt Alemannia Scharnhorst mit 4:2 besiegt.

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