
© Christian Schulze
Dortmunder Indoor Meeting setzt weiter auf nationale und internationale Stars
PSD Bank Indoor Meeting
Nationale und internationale Topathleten, 3120 Zuschauer: das PSD Bank Indoor Meeting in Dortmund hat sportlich und atmosphärisch Höchstleistungen geboten. Jetzt soll es weiter wachsen.
Als Bernhard Bußmann das Dortmunder Indoor Meeting am Montag noch einmal Revue passieren lässt, hört man Zufriedenheit aus seiner Stimme. „Wir sind rundum zufrieden, so wie es gelaufen ist“, sagt der Meetingdirektor. Und auch wenn Bußmann sich jetzt eigentlich erst einmal ein paar Tage Ruhe gönnen will, kreisen seine Gedanken längst bei der nächsten Auflage. Oliver Brand sprach mit ihm.
Herr Bußmann, Hand aufs Herz: Waren Sie froh, dass die deutschen Handballer das Finale bei der Weltmeisterschaft verpasst haben?
Ich bin Sportler durch und durch, da hätte ich mir natürlich gewünscht, dass die deutsche Mannschaft ins Endspiel kommt – auch wenn dieses parallel zu unserer Veranstaltung stattgefunden hätte. Aber für uns war es natürlich von Vorteil. So sind sicherlich noch einige Kurzentschlossene gekommen, um sich das Meeting hier anzusehen.
Am Ende sind mehr als 3100 Zuschauer in die Halle geströmt. Fast 1000 mehr als im Vorjahr. Zeigt das auch, in welche Richtung sich das Meeting in Dortmund entwickelt und entwickeln soll?
Es war für uns auf jeden Fall ein Fingerzeig, dass es in die richtige Richtung geht. Die Zahlen sind jedenfalls sehr erfreulich für uns. Mit dem Umbau der Helmut-Körnig-Halle hoffen wir dann auch, dass im kommenden Jahr noch mehr Zuschauer kommen. Wir sind da auf einem guten Weg.
Es waren viele hochkarätige Athleten am Start. Arthur Abele war da, genauso Gesa Krause – den größten Applaus haben in Pamela Dutkiewicz und Torben Junker aber zwei Sportler aus Wattenscheid und Dortmund erhalten. Wie wichtig sind Athleten aus der Region für eine Veranstaltung wie diese?
Für jedes internationale Meeting vor Ort ist es enorm wichtig, dass man auch sogenannte Local Heroes dabei hat. Dazu zählen bei uns Torben Junker und auch Pamela Dutkiewicz. Das sind Athleten, die Menschen aus der Umgebung locken und mit denen man dann mitfiebert. Das ist ja ähnlich wie beim Fußball. Wenn ich da viele Spieler aus der Region habe oder aus dem eigenen Ort, dann ist die Identifikation größer und es kommen mehr Zuschauer zu den Spielen. Wir hatten auf jeden Fall eine tolle Stimmung in der Halle.
Was war denn Ihr persönliches Highlight des Meetings?
Am meisten gefreut habe ich mich über den 60-Meter-Hürden-Lauf von Pamela Dutkiewicz. Sie hat ja noch zwei Tage vor dem Wettkampf gesagt, dass sie gar nicht wüsste, wo sie steht. Dass sie dann so eine Weltklasse-Zeit läuft, das war schon toll.
Dabei waren auch Stars wie eben Krause oder Abele da …
Für uns war es wichtig, diesen Schwung von den Europameisterschaften in Berlin mitzunehmen und zu transportierten. Nicht nur nach Dortmund, sondern auch nach Karlsruhe, Berlin und Düsseldorf. Und da gehören solche Athleten natürlich dazu. Gerade die Zehnkämpfer sind ja auch mal froh, wenn sie sich mit Topathleten der einzelnen Disziplinen messen können. Bei Arthur Abele hat man gut sehen können, dass sie mithalten können.
Sie sagten, Sie seien auf dem richtigen Weg. Wann starten die Vorbereitungen für das nächste Meeting?
Jetzt nehmen wir uns erst einmal ein paar Tage Pause. (lacht) Die intensiven Vorbereitungen starten eigentlich erst im August, allerdings sind sie diesmal von einer ganz anderen Qualität.
Inwiefern?
Wir müssen schauen, wie weit die umfangreichen Umbauarbeiten der Körnig-Halle dann gediehen sind. Geplant ist, dass wir den Trainingsbetrieb ab Mitte November wieder aufnehmen können. Und dann muss man sehen, ob auch alle Räumlichkeiten soweit zur Verfügung stehen. Stellen Sie sich vor, wir machen ein Meeting mit einem fixen Termin, und auf einmal haben wir das Problem, dass die Halle zu dem Zeitpunkt nicht fertig ist. Wir werden genau beobachten, wie die Arbeiten fortschreiten und ob die Termine eingehalten werden.

„Für uns war es wichtig, diesen Schwung von den Europameisterschaften in Berlin mitzunehmen und zu transportierten“: Bernhard Bußmann. © Middel
Die Körnig-Halle wird größer, erhält unter anderem sechs Rundbahnen. Wird das Meeting mit der Halle wachsen?
Für die Athleten wird das sicherlich eine ganz andere Herausforderung, weil es ein internationales Meeting mit sechs Rundbahnen nur in Dortmund geben wird. Das zieht nationale und internationale Athleten an.
Macht sich das bereits bemerkbar?
Das Interesse ist sehr groß. Die vier Rundbahnen sind gerade für die 400-Meter-Läufer oder groß gewachsene Athleten immer ein Problem mit den engen Kurven. Das wird sich mit einer 200-Meter-Rundbahn mit dem größeren Radius über sechs Bahnen ändern. Es wird eine riesige Aufwertung für die Dortmunder Leichtathletik, aber auch das Meeting mit sich bringen. Auch für Sponsoren dürfte es dann noch interessanter werden, sich zu engagieren.
Ist das Engagement der PSD Bank länger angelegt?
Das soll längerfristig laufen. Aber die Gespräche führe nicht ich, sondern die Verantwortlichen der LGO. Auf der anderen Seite ist es aber so, dass die PSD Bank schon im Vorfeld und auch am Sonntag betont hat, dass sie sich ein längerfristiges Engagement vorstellen kann und das wohl auch beabsichtigen wird.
Wo steht das Dortmunder Meeting im Vergleich zu ähnlichen Events beispielsweise in Düsseldorf?
Düsseldorf ist auf einem ganz anderen Level, das Meeting dort ist vorwiegend international besetzt. Es ist das Finale der World Indoor Tour, dorthin kommen nur die Besten der Welt. Allerdings haben sie kaum deutsche Athleten im Feld. Beim 1500-Meter-Rennen im vergangenen Jahr war zum Beispiel nur ein Deutscher dabei, und der hat den Hasen gegeben. Das ist der Unterschied.
Eine bewusste Entscheidung Ihrerseits?
Wir haben in Dortmund von Anfang an, also auch schon 1996, darauf geachtet, dass wir einen sehr hohen Anteil an deutschen Athleten haben und internationale Starter dazu holen. Es ist enorm wichtig, auch unseren Athleten die Möglichkeit zu geben, bei solchen Meetings zu starten. Ich bin kein Freund davon, ein Meeting nur um des Meetings Willen abzuhalten, damit man dann nur Weltklasse-Leute hat. Man muss eine gute Mischung finden.