Bezirksliga-Torwart schockt TuS Bövinghausen Das Halbfinale erreichten aber die Favoriten

Bezirksliga-Torwart schockt TuS Bövinghausen: Das Halbfinale erreichten aber die Favoriten
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Spannende und teilweise hochklassige Viertelfinals eröffneten am Samstag den Finaltag bei der 37. Dortmunder Hallenstadtmeisterschaft. Die Überraschungen blieben am Ende aus. Doch sogar das TuS Bövinghausen wankte kurzzeitig.

Viertelfinale 1: TuS Hannibal – VfR Sölde 3:2

In einem teilweise hochklassigen und am Ende dramatischen Spiel gewann der TuS Hannibal das erste Viertelfinale gegen den Ligarivalen VfR Sölde knapp mit 3:2. Herausragender Akteur aufseiten der Nordstädter war Gökhan Ucar, dem ein Doppelpack gelang. Bereits nach einer Minute brachte Ucar den TuS mit 1:0 in Führung.

Der VfR wirkte nach dem frühen Rückstand geschockt und brachte in der Offenvive bis auf einen Lattentreffer von Martin Striewski nur wenig zustande. Kurz nach dem Seitenwechsel hatte der VfR erneut Pech, als Torjäger Ertugrul Aksoy nur den Pfosten traf. Im direkten Gegenzug erhöhte Hannibal durch einen Treffer von Kevin Thomas Usang auf 2:0. Der glänzend aufgelegte Gökhan Ucar war nur wenige Sekunden später für das 3:0 verantwortlich, als er Söldes Torhüter Timo Harbott frech tunnelte.

Der VfR Sölde scheiterte knapp, aber verdient am TuS Hannibal um Dennis Ljatifi.
Der VfR Sölde scheiterte knapp, aber verdient am TuS Hannibal um Dennis Ljatifi. © Nils Foltynowicz

Aber der VfR gab nicht auf und konnte durch Patrick Johann auf 1:3 verkürzen. Als Hannibals Routinier Karim Bouzerda wegen Haltens völlig zurecht mit einer zweiminütigen Zeitstrafe bedacht wurde, witterten die Sölder nocheinmal Morgenluft. Doch in den verbleibenden 50 Sekunden bis zum Abpfiff konnte die Sölder nur noch durch Fabien Joel Garando auf 2:3 verkürzen.

Danach jubelte nur noch der TuS Hannibal über das Erreichen des Halbfinals. „Es haben nur Kleinigkeiten gefehlt. Hannibal war vor dem Tor cleverer als wir und hat am Ende verdient gewonnen“, zeigte sich Söldes Trainer Marco Nagel nach der Partie als fairer Verlierer.


Viertelfinale 2: TuS Bövinghausen – VfL Kemminghausen 2:2

Im zweiten Viertelfinale gab der Oberligist ASC 09 ein starkes Statement ab und warf den Titelverteidiger BSV Schüren mit einem ungefährdeten 3:1-Erfolg aus dem Rennen.

Der ASC 09 erwischte einen Traumstart und ging bereits in der ersten Minute durch einen Treffer von Daniel Schaffer mit 1:0 in Führung. Jannik Urban hatte auf Aplerbecker Seite Pech, als er nach einer sehenswerten Kombination am Pfosten scheiterte.

BSV Schüren scheidet aus

In der zweiten Halbzeit agierte der Titelverteidiger BSV Schüren endlich mutiger und erspielte sich auch einige Tormöglichkeiten. Großer Pechvogel aufseiten der Schürener war dabei Björn Menneke, der innerhalb weniger Sekunden erst am Pfosten und dann an der Latte scheiterte (11.).

Nachdem die Schürener Defensive nach einer Ecke in Form von Lukas Meyer nicht aufpasste, hatte Luis Weiß keine Probleme auf 2:0 zu erhöhen (14.). Der stark aufspielende Daniel Schaffer erhöhte dann mit seinem zweiten Treffer auf 3:0 (15.). Er verwandelte einen verhängten Achtmeter mit einem technisch feinen Lupfer zur endgültigen Entscheidung.

Der ASC 09 Dortmund setzte sich souverän gegen den BSV Schüren durch.
Der ASC 09 Dortmund setzte sich souverän gegen den BSV Schüren durch. © Nils Foltynowicz

Der Westfalenligist aus Schüren konnte lediglich noch auf 3:1 verkürzen und damit Ergebniskosmetik betreiben. Torschütze für den BSV war Björn Menneke, der sich durch seinen nimmermüden Einsatz dieses Ehrentor redlich verdiente.

„Die Art und Weise wie wir aufgetreten sind war OK. Der ASC ist halt eine abgezockte und hellwache Truppe. Bei den Aluminiumtreffern von Björn Menneke hat uns ein wenig das Spielglück gefehlt“, analysierte Schürens Trainer Sascha Rammel die Partie.


Viertelfinale 3: Kirchhörder SC – FC Brünninghausen 0:3 (0:1)

Die schöne Reise durch die Stadtmeisterschaft der „jungen Wilden“ aus Kirchhörde endete, weil die Abgeklärtheit des FCB im zweiten Aufeinandertreffen während der Veranstaltung den Unterschied machte. In der Zwischenrunde gewann der Landesligist noch 1:0. Jetzt vor der größeren Kulisse und auf dem Kunstrasen hatte der Westfalenliga-Spitzenreiter das bessere Rezept.

„Anfangs haben beide Teams taktiert“, erläuterte Brünninghausens Hallencoach Reza Hassani. „Dann haben wir den richtigen Moment erwischt, um in Führung zu gehen.“ Onur Tekin war es, der den Ball kurz vor der Pause den Ball durch drei KSC-Verteidiger und Torwart Malte Hagemann durchsteckte (10.).

Hier erzielt Onur Tekin das 1:0 für den FC Brünninghausen.
Hier erzielt Onur Tekin das 1:0 für den FC Brünninghausen. © Nils Foltynowicz

„Dann haben wir clever weitergespielt“, kommentierte Hassani. Es war übrigens eins der wenigen Interviews, in denen sich Fragesteller und Gefragte bestens verstanden. Denn dieses Viertelfinale war das Derby der Stille. Es gab so gar keine Anfeuerungsrufe.

Vielleicht hätten gerade die Kirchhörder Unterstützung gebrauchen können. Denn den so kreativen Rot-Weißen, die nur Siege und ein Unentschieden auf ihrer Erfolgsspur gehalten hatten, waren jetzt ratlos, wie sie den erstarkten FCB-Riegel knacken sollten. Vorne machte dann das im positiven Sinne „blaue Auge“ den Unterschied. Denn wie schon Tekin sah auch Florian Gondrum die Lücke und traf verdeckt zum 2:0 (13.).

Joshua Sulaimon hatte dann doch die ersten echten Gelegenheiten für Kirchhörde, aber Leon Broda hielt gegen ihn und weitere Kirchhörder glänzend. Julian Trapp entschied die Partie endgültig (20.). „Wir waren heute zu nervös“, erklärte KSC-Trainer Dominik Grobe. „Wir machen die entscheidenden Fehler. Das ändert aber nichts daran, dass eine tolle Mannschaft ein tolles Turnier gespielt hat.“ Kein Widerspruch!


Viertelfinale 4: TuS Bövinghausen – VfL Kemminghausen 2:1 (0:1)

Es hätte der Moment des Turniers sein können. Yannik Kube, der VfL-Keeper, landete den perfekten Distanzschuss. Völlig überraschend für TuS-Torwart Ricardo Seifried landete der vielleicht gar nicht mehr so gewollte Schuss aus dem eigenen Strafraum exakt im Winkel (7.).

Und das 1:0 für den VfL war zu diesem Zeitpunkt gar nicht mal so unverdient. Der VfL war mittendrin in der Partie. Gerade lange Bälle von Kube auf Bubacarr Jallow waren nicht das, was der Oberligist gebrauchen konnte. Er wollte den VfL müde- und ausspielen. Das klappte bis auf zwei Aktionen, die Hallen-Torjäger Ilker Algan (8.) und Dino Dzaferoski (10.) nicht nutzten.

TuS-Schlussmann Ricardo Seifried hatte nicht mit dem Einschlag von seinem Gegenüber Yannik Kube gerechnet.
TuS-Schlussmann Ricardo Seifried hatte nicht mit dem Einschlag von seinem Gegenüber Yannik Kube gerechnet. © Stephan Schütze

Nach der Pause setzte Bövinghausen die Taktik fort, was in einem kraftkostenden Turnier dann funktionierte. Ausgerechnet Kevin Großkreutz vollendete eine nette Kombination gegen seinen Herzens-Amateurklub Kemminghausen – 1:1 (12.).

Elmin Heric setzte einen drauf (14.). Und jetzt war es ein anderes Spiel. Der VfL hatte sein Pulver verschossen. Bövinghausen spielte es jetzt clever aus. „Wir haben dreimal gegen Bövinghausen im Turnier gespielt. Das ist einfach eine Super-Mannschaft“, kommentierte Tuna Kayabasi, der Sportliche Leiter des VfL.

TuS Bövinghausen im Viertelfinale

Und noch begeisterter war Trainer Yasin Yanik: „Ich hatte nicht das Gefühl eines Klassenunterschiedes. Wir hatten Leidenschaft, nur am Ende eben nicht mehr das Glück. Aber das war insgesamt Werbung für unseren Verein.“ Auch hier kein Widerspruch!