Dominik Grobe, Trainer des Landesligisten Kirchhörder SC, hatte eine Ahnung: „Uns fehlen zwar Routiniers, aber unsere jungen Wilden haben Bock.“ Und wie sie Bock hatten. „Souverän, mit Spaß und fast fehlerlos“, lautete das Trainer-Fazit nach vier klaren Siegen in der Gruppe 1 der Kreuzstraße. Auch in der Zwischenrunde sind der TuS Holzen-Sommerberg und der SC Husen-Kurl.
Nach einem Lust machenden 4:1 (2:1) über den TuS Holzen-Sommerberg, einem furiosen 8:0 (4:0) über den BSV Fortuna, einem zur Abwechslung humorlosen 4:1 (3:0) gegen KF Sharri und zu guter Letzt, mit einem fröhlichen Fußballgruß zum Abschluss, einem hübschen 6:1 (3:0) gegen den SC Husen-Kurl, kombinierte sich der KSC um die überragenden Joshua Sulaimon und David Dapes durch die Gruppe.
Die Entscheidung um die weiteren Plätze geriet zum Dreikampf. Sie fiel tatsächlich erst im letzten Spiel zu Lasten der zusehenden KF Sharri. Was hatte sich das Team nach einem 2:10 gegen den SC Husen-Kurl ins Turnier gekämpft: In Unterzahl gelang der Nordstadt-Mannschaft zwei Tore gegen den TuS Holzen-Sommerberg zum 1:1 und 2:1. Am Ende schlug Sharri Holzen 4:3. Und als das Team den enttäuschenden Kreuzviertel-Lokalmatadoren BSV Fortuna mit 11:2 aus der Halle fegte, glaubten die 20 sangesfreudigen Sharri-Fans ans Weiterkommen.
Allerdings hatten die Husener nach dem 10:2 gegen Sharri und dem sehr glücklichen 2:1 gegen den BSV Fortuna (Tim Burgemeister traf erst in der Schlussminute) das Privileg, im letzten Spiel niedrig verlieren zu dürfen. Und der TuS benötigte einfach einen Sieg.
Dramatisches Finale
Was der Sharri-Anhang befürchtet hatte, sollte dann auch so eintreffen. Marvin Kohl, Holzens Trainer, hatte nach dem Sharri-Flop seiner Mannschaft „Feuer gemacht“, wie er selbst sagte. „Und dann haben wir Moral bewiesen und Fortuna weggefegt.“ Eine weitere Steigerung war dann das Finale Furioso: Angetrieben vom lautesten Anhang der Halle dominierte der TuS den SCH. Nur wollte der Ball einfach nicht rein. Dann erlöste Julian Schmidt den TuS. Husen riskierte im Wissen, dass nichts passieren konnte, nicht mehr viel, ließ noch die Treffer von Peter Kleinschmidt (18.) und Alessandro Sand zu (20.) und klatschte sich dennoch am Ende zufrieden ab.
Auf der anderen Seite die Bilder, nach denen sich so viele Fußballfans nach der Coronapause gesehnt hatten: Holzen-Sommerberg sang und tanzte mit den Fans. Trainer Marvin Kohl wollte gar nicht genug bekommen: „Diese Fans sind der Wahnsinn.“ Party hätte auch der BSV Fortuna gerne gemacht. Der Heimvorteil war aber keiner. Selbst als die Fans ein wenig Stimmung machten, kam der B-Ligist gar nicht ins Turnier.
Das beste Teams des Tages hatte auch schon seine Taschen gepackt. Der KSC ließ nie Zweifel an seiner Favoritenrolle. Und die Sorgen wegen des Abgangs von Mustafa Yüksel und dem bevorstehenden Wechsel von Kimaz Hamza waren am Abend überhaupt kein Thema mehr. Denn alle Spieler, wirklich keiner enttäuschte, spielten so, als hätte es eine enttäuschende Landesliga-Hinserie nie gegeben. Positionswechsel? Kein Problem! Torgefahr durch alle? Kein Problem!
Bitter nur für den KSC, aber schön für ihn, dass sich Joshua Sulaimon in den Skiurlaub verabschiedet. „Das ist einmal im Jahr. Vielleicht sehen wir uns in der Endrunde wieder.“ Die Leistung seiner Kollegen macht Mut. So hat der Landesligist auch gute Chancen, in der Körnig-Halle anzutreten - mit Sulaimon.
Dortmunder Hallenfußballstadtmeisterschaft 2022: Alle Ergebnisse und Tabellen im Überblick
Hallenstadtmeisterschaft Dortmund: Die komplette Gruppeneinteilung für die Zwischenrunde
Hallenstadtmeisterschaft Dortmund im Video: Kirchhörder überragt in der Halle Kreuzstraße