Während der Begegnung in der Kreispokal-Qualifikation zwischen Grashüpfer Olpkebach und dem FC Merkur kam es zu mehreren unschönen Situationen. Am Ende musste der Unparteiische gleich vier Spieler vom Platz stellen.
Ein Spieler des FC Merkur akzeptierte die Entscheidung des Schiedsrichters nicht und suchte diesen dann privat auf, um eine Drohung auszusprechen. Das Spiel verlor der FC Merkur mit 2:3 nach einem Gegentor in der Nachspielzeit.
FC Merkur fordert Wiederholung
Aber was ist eigentlich passiert? In der 56. Minute gab es eine Rudelbildung nach einem harten Foulspiel. Schiedsrichter Tim Jambor zeigte daraufhin die Rote Karte, um einen Spieler des FC Merkur vom Platz zu stellen.
In aller Hektik verlor der Unparteiische offenbar den Überblick und verwies den Spieler doch nicht des Platzes.
Die Gäste argumentierten, dass Jambor einen Spieler von Olpkebach des Platzes verweisen wollte, diesen aber nicht vollzog. Das Spiel lief erstmal weiter, bis es dann glatt Rot für beide Mannschaften wegen unsportlichen Verhaltens gab. In der 74. Minute gab es zudem erst eine Gelb-Rote Karte und in der 90.+6 Minute eine Rote Karte für den FC Merkur.
Kurz darauf erzielte Olpkebach doch noch den Siegtreffer zum Entsetzen der Gäste. Aufgrund dessen legte der FC Merkur Einspruch beim Kreissportgericht Dortmund ein, um eine Wiederholung der Begegnung zu erwirken.
Diesem wurde zunächst stattgegeben. Das Bezirkssportgericht gab allerdings den Grashüpfer Olpkebach, die ihrerseits in Berufung gegangen waren, Recht. Das Wiederholungsspiel war also wieder vom Tisch. Olpkebach scheiterte in der 1. Hauptrunde schließlich mit 0:6 an A-Ligist Sarajevo-Bosna.
Schiedsrichter wird bedroht
Ein Spieler haderte offenbar besonders mit der Entscheidung des Unparteiischen: der mit Gelb-Rot vom Platz gestellte Merkur-Spieler. Im Anschluss an die Begegnung hat der Spieler versucht, Jambor zu konfrontieren – ohne Erfolg.
Mehr Erfolg hatte der Merkur-Fußballer im Fitnessstudio, indem zufälligerweise auch Schiedsrichter Jambor angemeldet ist. Dort ging der Spieler erneut auf den Unparteiischen zu und kritisierte ihn für seine Leistung und den Inhalt des Spielberichts.
Dabei soll er ihm sogar damit gedroht haben, dass er ihn „töten“ würde, wenn der Schiedsrichter vor dem Sportgericht seine Aussage aus dem Spielbericht aufrechterhalten würde.
Spieler des FC Merkur bis Februar gesperrt
Aufgrund der Vorkommnisse am Pokalspielabend wurde der Merkur-Spieler für die nächsten acht Saisonspiele gesperrt. Dieses Urteil ist rechtskräftig.
Der Vorwurf der Drohung im privaten Umfeld wurde vom Kreissportgericht (KSG) anschließend abgetrennt und in einem gesonderten Verfahren verhandelt. Diese Möglichkeit hat das KSG, wenn Schilderungen von Vorfällen wie dem im Fitnessstudio in direkter Verbindung zu einem Siel stehen.
FC Merkur ist gegen Gewalt und Drohungen
Das Sportgericht verurteilte den FCM-Spieler zu einer Sperre bis einschließlich 31. Januar 2025. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.
Erich Yaspert, Mannschaftsverantwortlicher des FC Merkur, hat sich unserer Redaktion gegenüber zu den Geschehnissen geäußert. „Gegen die Sperre bis Februar gehen wir wahrscheinlich nicht in Berufung. Wir haben mit dem Spieler geredet und er sagt, dass er den Schiedsrichter ganz normal auf das Spiel angesprochen hat - und wir glauben ihm auch. Aber klar, grundsätzlich sind wir als Verein gegen Gewalt und Drohungen.“