Die Dortmunder Fußball-Community blickt gebannt auf das anstehende Oberliga-Derby: Am Samstag (11. Februar, Anstoß: 18 Uhr) kommt es zum Giganten-Duell zwischen dem TuS Bövinghausen (Platz zwei, 35 Punkte) und dem ASC 09 Dortmund (Platz sechs, 31 Punkte). Die Bövinghausener haben nach der überraschenden 0:1-Auftaktniederlage zur Rückrunde gegen die Sportfreunde Lotte nur noch vier Zähler Vorsprung auf die Aplerbecker.
Die mit Hochspannung erwartete Partie wird von den Ruhr Nachrichten im Livestream übertragen. Unter www.rn.de/sporttv wird der Oberliga-Gipfel in voller Länge gezeigt.
An der Provinzialstraße selbst erwartet der Präsident des ambitionierten Aufsteigers, Ajhan Dzaferoski, einen beachtlichen Zuschauer-Ansturm. „Über 1000 Zuschauer werden kommen. Da bin ich mir sicher. Wenn das Wetter mitspielt, hoffen wir auch auf 1500 bis 1800. Das wird einfach ein absolutes Highlight. Ganz Nordrhein-Westfalen wird da sein“, so Dzaferoski.
Unter den Besuchern soll auch der ein oder andere namhafte Beobachter sein. Dem Anlass entsprechend verwandelt sich die Anlage deswegen gerade in ein besonderes Areal. „Es tut sich die ganze Woche über schon einiges. Wir ziehen den ganzen Platz noch einmal ab. Außerdem gibt es einen extra VIP-Bereich für Sponsoren“, erklärt der TuS-Präsident.
Dass die sportliche Rivalität der beiden Vereine durch den Aufstieg der Bövinghausener nun seinem vorläufigen Höhepunkt entgegensteuert, ist auch ihm nicht verborgen geblieben. Die ein oder andere Stichelei aus Fußballerkreisen – der TuS sei im Gegensatz zum ASC ein „Geld-Verein“ – nimmt Ajhan Dzaferoski gelassen. „Die zahlen natürlich null Euro und wir einen Euro“, scherzt er und ergänzt: „ Wir tun uns da beide nicht viel. In der Oberliga verdienen alle ganz gut.“
Tickets für den Oberliga-Kracher gibt es beim LivInn Hotel (Königswall 24), dem Hotel Specht (Limbecker Straße 27 - 29) oder direkt beim TuS Bövinghausen am Fußballplatz (Provinzialstraße 273) zu erwerben.
Aplerbecks Sportlicher Leiter Samir Habibovic möchte das so nicht stehen lassen. „Es gibt innerhalb der Liga schon große Unterschiede in der Etathöhe und wir gehören definitiv nicht zu den Klubs, die nach oben ausreißen“, sagt Habibovic. Er nennt als Beispiel den FC Gütersloh, der sich einen hauptberuflichen Trainer gönnt und dessen Etat auf siebenstellig geschätzt wird. „Wir können uns keine gestandenen Regionalliga- und Oberliga-Spieler regelmäßig leisten. Klar, wir haben Ibrahim Bulut geholt. Das war aber nur möglich, weil Kevin Brümmer uns verlassen hat.“
Der TuS Bövinghausen gönnt sich dagegen regelmäßig Regionalligaspieler, hat erst im Winter drei Akteure mit Regionalliga-Erfahrung verpflichtet. Nicht zu vergessen, dass Weltmeister Kevin Großkreutz das Bövinghauser Trikot trägt. „Wir müssen immer zusehen, dass die hoch veranlagten Neuen direkt einschlagen, so wie es bei Maxi Podehl, Jan Friedrich oder Jannik Urban war. Zünden unsere Neuen nicht, werden wir auch mal in einer Saison Probleme bekommen“, sagt Habibovic.

Er ist kein Gegner des Bövinghauser Weges, ganz im Gegenteil. „Ich finde es gut, dass es Menschen gibt, die ihr Geld in Fußballvereine investieren und ihre Klubs nach oben bringen wollen. Das ist in Bövinghausen so und auch bei Türkspor. Wenn das nicht so wäre, gäbe es das Derby am Samstag zum Beispiel gar nicht“, sagt der Sportliche Leiter.
Auch wenn der TuS Bövinghausen aktuell vier Punkte in der Tabelle vor dem ASC steht, ist Habibovic so selbstbewusst, um zu betonen, dass der ASC 09 die Nummer eins im Dortmunder Amateurfußball ist. „Das kann man ja nicht nur an einer Saison messen. Blicken wir die letzten zehn Jahre zurück, dann haben wir sportlich am meisten geleistet. Wir spielen jetzt seit acht Jahren in der Oberliga.“

Als der ASC damals in die Oberliga aufstieg, war der TuS Bövinghausen noch ein kleiner Kreisligist. Jetzt ist der TuS für Samir Habibovic der große Aufstiegsfavorit. „Für mich müssen Bövinghausen und Gütersloh am Ende ganz oben stehen. Die investieren viel und haben das Ziel Regionalliga ja auch ausgerufen.“ Sein Team sieht er zwar nicht chancenlos im Aufstiegskampf, aber „um am Ende auf einem der beiden Aufstiegsplätze zu stehen, muss alles für uns perfekt verlaufen“.
Das Duell am Samstag schätzt Habibovic als 50:50-Spiel ein. Und die Hoffnung, dass mehr als 1000 Zuschauer am Samstag kommen, teilt er mit Dzaferoski. „Jeder, mit dem ich rede, sagte mir, dass er kommt. Arbeitskollegen, Bekannte, Sportler. Alle wollen sie das Spiel sehen“, sagt Aplerbecks Sportlicher Leiter. Es ist halt ein Spiel, dass sehr viele Menschen elektrisiert.
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