Spielabbruch in Dortmund Zuschauer bedrohen Schiedsrichter, Klub kritisiert ihn

Dortmunder Fußball-Spiel abgebrochen: Zuschauer bedrohen Schiedsrichter, Klub kritisiert ihn
Lesezeit

Ein Dortmunder Fußball-Spiel fand am Sonntag ein vorzeitiges Ende. Der Schiedsrichter brach es rund zehn Minuten vor dem eigentlichen Abpfiff ab.

Mit 7:0 hatte Viktoria Kirchderne II zu diesem Zeitpunkt in der Kreisliga B4 Dortmund gegen den FV Scharnhorst geführt. Alles sah nach dem erwarteten Sieg des bisherigen Tabellenzweiten über den Tabellenneunten aus.

Spielabbruch zwischen Viktoria Kirchderne II und FV Scharnhorst

Dann ereignete sich ein Foul direkt vor der Bank des FV Scharnhorst, schildert Tim Preuß. Er ist Trainer der Kirchderner Reserve. Das Foul selbst sei allerdings nicht der Rede wert gewesen.

Laut Patrick Schöpf, Trainer des FV, habe es sich um ein Foul an einem seiner Spieler gehandelt. „Der Spieler von Kirchderne meinte, er könnte sich noch aufspielen und hat versucht, unserem Spieler eine Kopfnuss zu geben. Völlig unnötig“, sagt Schöpf.

Es entstand eine kleine Rudelbildung. Auch die sei aber zu vernachlässigen gewesen, sagt Tim Preuß. Allerdings schalteten sich nach Schilderung des Viktoria-Trainers nun auch die Zuschauer des FV ein.

Patrick Schöpf, hier noch als Kapitän von Westfalia Wethmar, trainiert den FV Scharnhorst.
Patrick Schöpf, hier noch als Kapitän von Westfalia Wethmar, trainiert den FV Scharnhorst. © Goldstein

„Hinter der Trainerbank von FV Scharnhorst standen mehrere Zuschauer, die den Schiedsrichter bedroht haben“, sagt Preuß. Nach „krassen Emotionen“, wie Preuß beschreibt, habe der Unparteiische die Begegnung schließlich vorzeitig beendet.

Schöpf sagt, der Spielleiter habe sich nach der Rückennummer eines Scharnhorster Auswechselspielers erkundigt: „Aber auf eine Art und Weise, die sich einfach nicht gehört. Er hat respektlos und herablassend auf den Spieler eingeredet und dann sind von den Zuschauern ein paar unschöne Wörter gefallen.“

Dann habe der Schiedsrichter das Spiel abgebrochen. „Alles in allem unnötig“, nennt FV-Trainer Schöpf diese Entscheidung. „Wir Spieler und Trainer haben doch nicht immer alle Zuschauer um Griff und es waren auch keine Leute, die zum Verein gehören“, so Schöpf, der der Meinung war, man hätte betroffene Zuschauer mithilfe eines Ordners des Platzes verweisen können.

Patrick Schöpf kritisiert den Schiedsrichter

Laut Preuß sei es ein schneller und unerwarteter Vorfall gewesen. „Es gab immer wieder kleinere Nickeligkeiten. Aber es war kein Spiel, wo man das erwartet hätte. Es kam relativ plötzlich“, so Preuß.

Patrick Schöpf war der Unparteiische schon vor dem Abbruch negativ aufgefallen. Nach dem 0:7 habe etwa ein FV-Fußballer den Schiedsrichter darauf hingewiesen, dass es sich „klar und deutlich“ um eine Abseitsstellung gehandelt habe.

Der Unparteiische habe daraufhin entgegnet, dass es ohnehin schon 0:6 gestanden hätte und wieso der Spieler nun über Abseits reden würde. Als der Fußballer dem Schiedsrichter erneut entgegnet habe, dass vier Tore trotz Abseits gefallen seien, habe er die Gelbe Karte gesehen.

Polizei zum Platz von Viktoria Kirchderne gerufen

Nach dem Spielabbruch sei zwar noch die Polizei gerufen worden, doch das Geschehen habe sich schnell beruhigt, so der Kirchderner Trainer. Preuß selbst habe den Schiedsrichter zu seiner Kabine gebracht. Sofort hätten sich Ordner vor dessen Tür postiert.

Tim Preuß geht davon aus, dass das Kreissportgericht Dortmund das Spiel nun für Viktoria Kirchderne II werten wird. Das 7:0 könnte aufgrund der weit fortgeschrittenen Spieldauer in der Höhe Bestand haben.

Hinweis der Redaktion: Dieser Artikel erschien ursprünglich am 11. November 2024.