Dortmunder Fußball-Klub bestellt extra Sicherheitsleute, um 2G-Kontrollen zu stemmen

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Dortmunder Fußball-Klub bestellt extra Sicherheitsleute, um 2G-Kontrollen zu stemmen

rnFußball-Westfalenliga

Am vergangenen Spieltag galt erstmals die 2G-Regelung für den Amateurfußball in Dortmund. Ein Klub hat demonstriert, wie es funktionieren kann.

Dortmund

, 30.11.2021, 14:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

So könnte es funktionieren. Ein Westfalenligist demonstrierte, wie Fußball unter der 2G-Regel (genesen, geimpft) sicher möglich ist. Zwei Sicherheitsleute kontrollierten am Eingang die Impfnachweise. Kein anderer kam herein. Dementsprechend befreit feierte der Klub seinen wichtigen 2:1-Erfolg gegen Borussia Dröschede.

Der Vorsitzende des BSV Schüren, Peter Seifert, hatte schon vorher nichts dem Zufall überlassen. Dass ein Verein von seinem Hausrecht Gebrauch macht und sogar den Schiedsrichter wegschickt, bereichert das Kuriositäten-Kabinett der Dortmunder C-Ligen seit Sonntag. Der Vorsitzende kontrollierte vor Eintreffen der Security-Kräfte auch den Schiedsrichter der Begegnung Schüren III gegen FCK Sölde (1:1) noch selbst. Dieser hatte nichts dabei. Also meldete der Mann der Tat dies dem Kreis. Der Schiri musste wie einige Spieler des Gastes seine Tasche schultern und das Gelände verlassen. Ein Ersatz leitete dann das Spiel. Vielleicht werden sie jetzt aus Schaden klug.

BSV Schüren: Mehrere unterschiedliche Meinungen zur Spielzeit

Mancher Querdenker wähnt sich ja nicht mehr in einer Demokratie. Da diese Menschen in der Regel nicht geimpft sind, blieb ihnen die Chance verwehrt, in Schüren auf dem Platz genau diese Meinungsfreiheit zu erleben. Arthur Matlik, Trainer der 1. Mannschaft, hatte vorher sogar für eine Annullierung der Saison plädiert: „Ich bin ja geimpft, um das vorab klarzustellen. Die Inzidenzen sind aber einfach so hoch. Da fallen überall Spieler aus, müssen in Quarantäne. Das führt doch zur Wettbewerbsverzerrung. Wir wollen doch so unsere Spiele gewinnen, wenn alle Mannschaften ihre besten Spieler aufstellen können“, bekräftigte er auch noch nach dem Spiel. „Ich erwarte eine Reaktion des Verbandes. Die müssen was machen.“

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Und nur ein paar Meter weiter sprach sich Torwart Sascha Samulewicz für eine Fortsetzung der Saison aus: „So lange 2G und nicht 3G gilt, sollte das für mich weitergehen. Mit den Tests wäre mir das Risiko zu groß. Ich denke, dass die Gefahr im Freien dann gering ist. Ich bin dreimal geimpft. Daher bin ich da ohnehin etwas außen vor in der Diskussion. Aber das ist immer noch ein wichtiger gesellschaftlicher Treff. Die Leute können sich so sehen. Und wir haben alle etwas Spaß. Wenn das so ist wie heute, können wir weiterspielen.“

Mehmet Aslan, der Sportliche Leiter, erklärte ein paar Minuten später aus Vereinssicht: „Ich bin froh, dass wir alle im Vorstand, im Trainerteam und in der Mannschaft durchgeimpft sind. Für uns ist das nicht so das Problem.“ Aslan lobte seinen Verein und auch die Gäste aus Dröschede: „Alle Leute, die zu den Teams gehörten, und auch die Zuschauer haben sich an die Regeln gehalten. In den unteren Ligen wird es ungleich schwieriger, das zu kontrollieren.“ Nicht jeder Verein hat eben einen Vorsitzenden wie Peter Seifert, der den ganzen Tag die Rolle des Sheriffs übernimmt.

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Aslan durfte dafür die Rolle des Propheten übernehmen: „Wann sehen wir uns wieder auf dem Platz?“, lautete die Frage: „Ich hoffe, kommende Woche. Aber ich hätte wegen der so hohen Fallzahlen auch nichts dagegen, wenn wir jetzt für dieses Jahr den Schluss-Strich ziehen und dann gut vorbereitet im Frühjahr die Saison fortsetzen.“

Ganz egal, was passiert: Der BSV ist, so dürften auch neutrale Beobachter festhalten, in Sachen Schutz der Leute und sachlicher Meinungsvielfalt ein Musterbeispiel für den Umgang mit dem Virus.