Lüner SV holt einen Meistermacher Es fehlt nur noch die Freigabe des TuS Bövinghausen

Dortmunder Defensivstratege vor Wechsel
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André Witt hatte tatsächlich die Wahl: „Ja, es gab einige Anfragen, als klar war, dass es für mich keine Zukunft mehr beim TuS Bövinghausen in der Oberliga gibt - auch von anderen Klubs aus der Oberliga.“

Aber letztlich hat sich der erfahrene Defensivmann für einen Klub eine Etage tiefer - aber nicht mit minder großen Ambitionen - entschieden. Am Ende seien nur Türkspor Dortmund und der Lüner SV in Frage gekommen, sagt Witt, der zweimal mit dem TuS Bövinghausen aufgestiegen ist. Beide Klubs rangieren in ihrer jeweiligen Westfalenliga-Staffel aktuell in Tabellenregionen, in denen noch alles möglich ist. Türkspor Dortmund liegt auf Platz 2 der Staffel 2, nur drei Punkte hinter Tabellenführer FC Brünninghausen. Der Lüner SV lauert auf Platz 3 der Tabelle der Staffel 1, hat zwei Punkte Rückstand auf den Zweiten, SC Peckeloh, und sechs Punkte auf Tabellenführer Spvgg. Erkenschwick.

„Ich habe dann aber dem Lüner SV zugesagt. Türkspor hätte sicher auch für mich gut funktioniert. Aber ich hatte den Eindruck, dass ich dem Lüner SV mit dem, was ich kann und an Erfahrung mitbringe, noch mehr nutzen kann“, erklärt Witt seinen Weg. „Der Lüner SV hat ja auch die Ambition aufzusteigen, und das will ich unbedingt unterstützen. Ich habe auf jeden Fall große Lust, den Ersten der Liga zu jagen.“

Kurze Wege für den Familienvater

Persönliches spielt für Witt obendrein eine große Rolle. „Als Familienvater macht es für mich einfach vieles leichter, wenn ich nicht so einen weiten Weg zum Platz habe. Und aus Fröndenberg, wo ich wohne, komme ich einfach deutlich flotter nach Lünen als rein nach Dortmund.“ Obendrein sei da auch noch die Perspektive, dass er mit einem alten Kumpel in Lünen wieder zusammen in einer Mannschaft spielen kann. „Mehr will ich aber noch nicht verraten. Denn auch da ist vertraglich noch nicht alles hundertprozentig geklärt.“

Auch Witt hat in Lünen noch nicht unterschrieben, hofft aber auf die baldige Freigabe durch seinen alten Klub, den TuS Bövinghausen. Beim LSV wäre Trainer Axel Schmeing jedenfalls froh, wenn er Witt in seinem Kader schon im Winter aufnehmen könnte. „André würde uns mit seiner Erfahrung auf jeden Fall weiterhelfen“, sagt Schmeing. „Er wäre für uns vor allem deshalb so wertvoll, weil wir ihn in der Abwehr und im defensiven Mittelfeld flexibel einsetzen könnten. Für uns wäre das eine Verpflichtung mit ganz vielen Vorteilen.“

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Zustandegekommen ist der Kontakt nach Lünen im übrigen durch Marcel Reichwein, der in der letzten Saison Türkspor zum Aufstieg in die Westfalenliga schoss und dann seinerseits nach Lünen wechselte. „Wir kennen uns gut. Und Cello hat sich gleich bei mir gemeldet, als klar war, dass das Kapitel Bövinghausen für mich beendet ist. Er hat dann auch den Kontakt zu Axel Schmeing hergestellt. So kam die ganze Geschichte ins Rollen.“

Fit für Stufe eins, zwei und drei

Und was passiert wenn alles so läuft, wie Witt sich das wünscht? Wenn die Freigabe kommt, wenn der Start in Lünen gelingt, wenn sogar am Ende mit dem neuen Verein der Aufstieg in die Oberliga glückt? Fit für Stufe eins und zwei fühlt Witt sich auf jeden Fall - und eigentlich auch für Stufe drei. „Wenn ich nicht gerade mit dann 34 Jahren die Außenbahn beackern muss, sondern eher im defensiven Mittelfeld meine Erfahrung und mein Stellungsspiel einsetzen kann, dann kann das für mich auch nochmal in der Oberliga klappen. Aber das sehen wir dann, wenn es tatsächlich soweit kommen sollte.“ Denn eines sei auch klar, sagt Witt. „Der Aufwand wird in der Oberliga ja nochmal deutlich größer.“ Und ob er das dann noch alles unter einen Hut bekomme, das sei die Frage - und für den Familienvater André Witt nochmal mehr.

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