Dortmunder C-Jugend-Spiel eskaliert Faustschläge und Tritte führen zu Spielabbruch

C-Jugend-Spiel eskaliert: Faustschläge und Tritte führen zu Spielabbruch
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Bei einem Dortmunder Junioren-Fußballspiel kam es zu gewalttätigen Ausschreitungen. Im Fokus stehen dabei die Spieler selbst - in diesem Fall C-Junioren, also Fußballer der Jahrgänge 2010 und 2011.

Gleich fünf Spieler des TuS Eving-Lindenhorst sollen ihre Gegenspieler der Dortmunder Löwen III körperlich angegangen seien. So beschreibt es der Schiedsrichter in seinem Sonderbericht, der dieser Redaktion vorliegt. Beide Teams hatten sich am Donnerstag (10. April) in der Kreisliga B am Brauksweg gegenübergestanden.

Jugendspiel des TuS Eving-Lindenhorst eskaliert

Sportlich verlief die Begegnung unspektakulär. Die Löwen gingen nach zehn Minuten mit 1:0 in Führung, Eving glich in der 42. Minute aus. Allerdings ging das Spiel nicht über die in der C-Jugend üblichen 70 Minuten.

Denn: Nach 65 Minuten eskalierte die Partie. Auslöser war laut Schilderung des Schiedsrichters ein Zweikampf zwischen zwei Spielern auf Höhe der Mittellinie, nach dem es zu einer Rudelbildung kam.

Ingo Lewandowski und drei andere Menschen mit Pullovern des TuS Eving-Lindenhorst stehen in einer Reihe.
Ingo Lewandowski (2.v.l.) ist Jugendleiter beim TuS Eving-Lindenhorst. © Nähle

Im Rahmen dieser soll ein Evinger mit beiden Fäusten mehrfach und mit voller Kraft auf den Kopf eines Löwen-Akteurs eingeschlagen haben. Ein weiterer TuS-Akteur soll in den Rücken seines Gegenspielers geschlagen haben.

Doch damit offenbar nicht genug. Zwei Eving-Junioren sollen versucht haben, ihre Gegenspieler zu treten - einer in Richtung des in den Rücken geschlagenen Brackelers, einer gegen das Bein eines anderen Kontrahenten.

TuS Eving-Lindenhorst bittet sofort um Entschuldigung

Ein fünfter TuS-Nachwuchsfußballer soll einen Löwen-Akteur mit der flachen Hand ins Gesicht geschlagen haben. Der Unparteiische zeigte allen fünf beteiligten Evingern die Rote Karte und brach das Spiel in der 65. Minute ab.

Dem Sonderbericht des Schiedsrichters sind allerdings nicht nur die erschreckenden Schilderungen zu entnehmen. So hätten sich die Löwen-Spieler schnell aus der Situation entfernt. Auch der Trainer sowie der Kapitän des TuS Eving-Lindenhorst hätten noch vor Ort um Entschuldigung gebeten.

TuS Eving-Lindenhorst: Konsequenzen für C-Jugendliche

Am Dienstag (15. April) hat sich der TuS zudem zu den Vorkommnissen zusammengesetzt und erste Konsequenzen gezogen. „Wir sind ganz klar gegen Gewalt. Die Spieler, die die Rote Karte gesehen haben, sind bis auf Weiteres suspendiert. Dort werden wir die Spruchkammersitzung abwarten“, klärt Ingo Lewandowski, Jugendleiter beim TuS, auf.

Darüber hinaus wird die U15 des Traditionsvereins nicht bei der Hallenstadtmeisterschaft antreten. „Wir haben unsere Mannschaft vom Turnier ausgeschlossen“, so Lewandowski.

Eine Stellungnahme hat der TuS zudem bereits an den Kreis geschickt und wird bei der Spruchkammersitzung vor Ort sein. „Wir wollen alles lückenlos aufklären“, sagt Lewandowski. Zu den Geschehnissen selbst könne er nichts sagen: „Der Vorstand war nicht vor Ort. Der Kreis wird das jetzt entscheiden müssen.“ Der TuS Eving-Lindenhorst stelle insgesamt 19 Jugend-Teams. Durch Vorfälle wie diesen „riskieren wir auch unseren Ruf“, betont der Jugendleiter.

Auch die Dortmunder Löwen wollen abwarten, was das Sportgericht entscheidet. „Wir möchten uns zu den Vorfällen, die zum Spielabbruch führen, nicht äußern, die Beurteilung legen wir in die Hände des Sportgerichts. Wir möchten aber betonen, dass die Verantwortlichen des TuS Eving-Lindenhorst ebenso verantwortungsvoll auf die Situation auf dem Platz reagiert haben wie unsere Verantwortlichen und wir gemeinsam die Situation beruhigt haben“, sagt Lars Riffert, Jugendleiter der Brackeler.