Im Grunde genommen läuft es bei Osmanlispor Dortmund exakt so, wie es Trainer Kadir Kaya prophezeit hatte. Nach dem großen Umbruch – auch der Coach selbst heuerte neu am Mendesportplatz an – und einer Vorbereitung, in der viele Spieler zumindest zeitweise nicht dabei waren sowie noch abzusitzenden Sperren aus der Vorsaison wusste Kaya, dass nicht alles vom Start weg funktionieren würde. Er war sich aber auch sicher, dass sich die Qualität in seinem Kader rasch zeigen und durchsetzen würde.
Osmanlispor Dortmund kommt in Fahrt
Nach drei Punkten aus den ersten drei Spielen holte Osmanlispor aus den folgenden drei die Maximal-Punktzahl – bei einem Torverhältnis von 14:1. Alles gut also? Nicht ganz, denn am Sonntag (22. September) holte das Kaya-Team nur einen Zähler beim 1:1 beim Kamener SC.
„Von den 90 Minuten haben wir 80 Minuten auf ein Tor gespielt“, haderte Kaya mit der Effizienz seiner Offensive, die aus „acht klaren Chancen“, die der Trainer zählte, nur ein Tor erzielte: „Das sind die Spiele, die du gewinnen musst.“ Vor allem weil sein Team mit einem Sieg wieder enger an die Spitze herangerückt wäre: Die SG Massen und auch SVE Heessen erlaubten sich Patzer.
Dennoch wollte Kaya aufgrund des unglücklichen Unentschiedens nicht allzu lange hadern: „Darüber haben wir uns einen Tag geärgert, insgesamt sind wir aber voll im Soll. Und man muss auch das Positive sehen: Wir waren Kamen komplett überlegen, haben gut nach vorne kombiniert.“

Mit 13 Punkten aus sieben Spielen ist Osmanlispor aktuell Vierter. „In weiten Teilen der Vorbereitung und bis in die ersten Saisonspiele haben uns einige Schlüsselspieler gefehlt. Dass wir jetzt mal drei Wochen vernünftig trainieren konnten, merkt man sofort“, ist Kaya mit der Entwicklung seiner Mannschaft zufrieden.
Und er erwartet noch mehr: „Wir können uns weiter steigern. An der Fitness arbeiten wir, dann können wir mit noch mehr Power spielen.“ Dass Osmanlispor seine Daseinsberechtigung in der Spitzengruppe habe, unterstreichen die jüngsten Ergebnisse, wie Kaya betont: „Wir haben Lohauserholz fünf Stück reingehauen und bei sehr soliden Herbernern, die jetzt Heessen erstmals was abgeknöpft haben, 4:0 gewonnen.“
Wo genau Osmanlispor sich dann am Ende einreihen wird, wisse er nicht. Eine Mannschaft sieht er aber als fast schon unantastbar an: „Der VfL Kamen hat kein Bezirksliga-Niveau, die sind viel besser. Heessen kann ich persönlich nicht so gut einschätzen und bei der SG Massen hängt viel von Nico Berghorst ab.“
Osmanlispor plant keine Transfers im Winter
In drei der nächsten vier Spiele misst sich Osmanlispor mit diesem Top-Trio der Liga, hat nun aber reichlich Zeit, sich darauf vorzubereiten. Die Kaya-Truppe hat gleich zwei spielfreie Wochenenden vor sich: „Das ist natürlich schon eine große Unterbrechung im Rhythmus. Aber wir versuchen, ein Testspiel zu vereinbaren.“
Mit dem zusammengestellten Kader ist der Trainer indes sehr zufrieden: „Für den Winter ist nichts an Transfers geplant, weil alle Mannschaftsteile und auch alle Neuzugänge funktionieren. Wenn sich was ergibt, okay. Aber wir werden definitiv nichts Unüberlegtes machen und werden uns nur dann punktuell verstärken, wenn es wirklich sinnvoll ist und die Harmonie in der Mannschaft nicht stört.“