Dortmunder B-Ligist mischt überraschend die Liga auf Trainer muss im Topspiel kreativ werden

Dortmunder B-Ligist mischt überraschend die Liga auf: Trainer muss im Topspiel kreativ werden
Lesezeit

Der SC Husen-Kurl ist in den letzten Jahren - mit Verlaub - nicht für sonderlich viel Erfolg, berauschende Saisons oder aber auch großen Misserfolg bekannt. Das hat sich seit Sommer geändert. Denn die zweite Mannschaft des Klubs aus dem Dortmunder Osten macht auf sich aufmerksam - als Tabellenführer der Kreisliga B und bislang noch ohne Niederlage. Dabei fehlt dem Team ein echter Topspieler.

SC Husen-Kurl II ist eine eingespielte Truppe

Für Dennis Wagner ist das allerdings kein Problem. Er ist seit vielen, schätzungsweise fünf Jahren (die genaue Zahl wusste Wagner selbst nicht mehr) Trainer der Husener Zweitvertretung. Wie lange er das schon macht, spielt für ihn keine Rolle. Denn es macht ihm schlichtweg Spaß, erst recht in dieser Saison, die bislang so erfolgreich ist. „Schon letztes Jahr war besser als erwartet, da haben wir erst in den letzten Spielen abreißen lassen", sagt Wagner. Am Ende stand Platz vier, die beste Platzierung seit acht Jahren, zu Buche.

Die Mannschaft habe sich zu dieser Saison noch einmal qualitativ verstärkt, der Rest, das ohnehin schon starke Kollektiv - auf dem beim SC Husen-Kurl viel beruht -, ist geblieben. „Ja, es ist das Kollektiv und einfach sehr viele Jungs, mit denen ich zu tun habe", erklärt Wagner. Mit manchen seiner Spieler sei er schon seit der Grundschule befreundet, seit über 20 Jahren werde gemeinsam gekickt. Jetzt zahlt sich die Geschlossenheit auch sportlich aus.

SC Husen-Kurl II kommt über Kollektiv

In der letzten Saison war Sercan Frahne mit 29 Toren bester Husener Torschütze. Nach neun Spielen der aktuellen Saison ist der beste Torjäger des SC in der Torschützenliste der Kreisliga B4 nur auf Platz 15 zu finden (Gerrit Rohner/6 Tore). „Diese Saison ist es noch breiter verteilt", freut sich Wagner, „jeder hat mal einen Lauf, das wechselt immer und keiner fällt so richtig ab."

Dass es so erfolgreich läuft, damit habe man in Husen trotz der letzten Saison nicht gerechnet. „Ich habe das nicht erwartet, dass wir ganz oben stehen", gesteht Dennis Wagner, „aber unser klares Ziel war natürlich schon das obere Drittel." Acht Siege und ein Unentschieden sind bisher herausgesprungen. Blickt man auf die letzten Jahre, kommt der Erfolg des SC doch gar nicht so überraschend. In den vergangenen drei Jahren hat man sich tabellarisch stetig verbessert.

Husen-Kurl: Es läuft optimal für Wagner und Co.

„Wir wollten auf keinen Fall unten rumkrebsen", betont Wagner. Dafür müsse allerdings auch die erste Mannschaft mitspielen. Bei zu vielen Ausfällen dort müssten Wagners Schützlinge aushelfen und das Kollektiv der B-Liga-Mannschaft würde (vorübergehend) zerbrechen. Doch bislang läuft es auch in dieser Hinsicht optimal für Wagner und Co.

Apropos erste Mannschaft. Im etwaigen Falle eines Aufstiegs „wollen wir der ersten Mannschaft auf keinen Fall Konkurrenz machen. Da müsste man dann gucken, inwieweit das Sinn ergibt", sagt Wagner.

Ohnehin sei die Saison noch sehr lang und für einen Aufstieg müssen auch die Spiele gewonnen werden, die der SC Husen-Kurl in der letzten Saison noch hergeschenkt hat. Ein solches wartet am kommenden Sonntag (13 Uhr, live auf rn.de/sporttv) auf Wagners Team, wenn der TuS Neuasseln, Zweiter mit einem Punkt Rückstand, zu Gast ist.

SC Husen-Kurl II steht vor Spitzenspiel

„Das wird ein knappes Spiel, wo ein Fehler teuer zu stehen kommen kann", mutmaßt Wagner. Wenn es in seiner Mannschaft solche Fehler gibt, dann in der Innenverteidigung: „Da haben wir immer mal wieder einen Bock drin." Nach Ansicht der Spieler liege das aber mehr an der Position als an den Akteuren, die sie ausfüllen. Gegen Neuasseln muss Wagner dort aber ohnehin kreativ werden.

Beide etatmäßigen Innenverteidiger fallen verletzungsbedingt aus. Wagner sieht das pragmatisch: „Ich habe auch schon einen zentralen Mittelfeldspieler dahin gestellt, das wird schon klappen." Irgendjemand aus dem Kollektiv wird einen möglichen Fehler ja sowieso wieder auffangen. So war es zumindest bis jetzt immer.