Dortmunds Amateurfußballer und die Mode-Welt, nicht erst seit Can Demircan vom TuS Hannibal und seiner erfolgreichen Kollektion, eine bekannte Thematik.
Nun wechselt ein Spieler zu A-Liga-Aufsteiger Westfalia Dortmund, dessen bester Freund in dieser Saison zu den Durchstartern bei Bundesligist Werder Bremen zählt und der gemeinsam mit seinem Kumpel ein erfolgreicher Mode-Unternehmer ist.
Westfalia Dortmund verpflichtete Modeunternehmer
Casey Backhaus und Justin Njinmah gründeten 2020 ihr Streetwear-Modelabel „None of Us“. Nach eigenen Angaben gehört das Unternehmen zu den größten Streetwear-Modelabeln in Deutschland - das Duo erwirtschafte einen siebenstelligen Umsatz, ihre Jogginganzüge würden weltweit verkauft, wie Backhaus gegenüber dieser Redaktion erzählt.
Vor kurzem stellte „None of Us“ seine vierte Kollektion vor - eine Tracksuit-Linie. 2021 brachten Backhaus und Njinmah die erste Kollektion auf den Markt. Seitdem ist viel passiert: Während Backhaus für ihr Unternehmen auf der ganzen Welt unterwegs ist, bespielt Njinmah die Fußballfelder der Bundesligisten.
„Mein bester Freund und ich haben ‚None of Us‘ gemeinsam gegründet, doch die Verantwortung liegt mittlerweile größtenteils bei mir. Er hat durch seine Fußballkarriere wenig Zeit, deshalb ist er kaum noch an der Arbeit im Unternehmen beteiligt“, erklärt Backhaus.
Profi-Fußballer Njinmah hat sich in dieser Saison in die Startelf von Bundesligist Werder Bremen gespielt (24 Spiele, sechs Tore und zwei Vorlagen, Anm. d. Red.).

Die Geschäftspartner sind von klein auf beste Freunde und freuen sich über die Erfolge des jeweils anderen. Der Amateurfußballer betont: „Unsere Freundschaft zeichnet sich durch blindes Vertrauen, gemeinsame Ziele und die gleiche Kultur aus.“
Dass sich ihr Geschäftspartnerverhältnis über die Jahre geändert hat, belaste ihr Freundschaft nicht. „Er macht sein Ding und ich mache meins“, verdeutlicht Backhaus. So stammen die Ideen für die neue Kollektion eigentlich ausschließlich vom 24-Jährigen.
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Die Idee, ein Modelabel zu gründen, entwickelte das Duo nach ihrem Schulabschluss noch gemeinsam: „Wir wussten nicht, was wir nach der Schule machen sollen“, erzählt der Unternehmer, „aber wir haben uns für Mode interessiert.“
„Finanziell hatten wir nie die Möglichkeiten, die Klamotten zu tragen, die uns gefielen. Dadurch kam die Idee auf, Kleidung zu designen, die uns gefällt“, so Backhaus. Doch mit einem derartigen Erfolg rechnete wohl keiner der beiden.
Backhaus bereit für Westfalia Dortmund
Der Erfolg des Unternehmens zwang den 24-Jährigen, seine Fußballkarriere zu pausieren. „Im vergangenen Jahr war ich wegen meines Modelabels durchgehend unterwegs - innerhalb eines Jahres war ich an nur 20 Tagen zu Hause“, äußert Backhaus. Die Unternehmensführung ließ sich mit dem Mannschaftssport bisher nicht vereinbaren.
Mit Westfalia Dortmund will Backhaus nun auf den Fußballplatz zurückkehren: „Das Fußballspielen hat mir unglaublich gefehlt, ich will dieser Leidenschaft gerne wieder nachzugehen.“
Für die Westfalia Dortmund entschied sich der Dortmunder aus zwei Gründen: „Westfalia Dortmund vereint für mich eine gewisse Professionalität und ein familiäres beziehungsweise kollegiales Umfeld“, so der 24-Jährige.
Der baldige A-Ligist schnappte sich mit Backhaus einen Spieler mit viel Potenzial und Erfahrung: „Ich habe mein ganzes Leben lang Fußball gespielt“, sagt er. Der heute 24-Jährige spielte unter anderem für Wattenscheid 09 in der Oberliga (ein Einsatz) und dem SV Sodingen in der Westfalenliga.