Dortmunder Baseball-Verein baut Trainingshalle in Schwerte So viel kostet das Riesen-Projekt

Von Anastasia Apostolidis
Dortmunder Baseball-Verein baut Trainingshalle in Schwerte: So viel kostet das Riesen-Projekt
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Die Dortmund Wanderers haben große Pläne: Der einzige Baseball-Verein der Stadt will zurück in die 1. Bundesliga. Dafür braucht es optimale Trainingsbedingungen – und genau die schafft der Verein nun mit einer eigenen Schlag- und Wurfanlage.

Verwunderlich daran: Die neue Halle entsteht nicht in Dortmund, sondern in der Schwerter Innenstadt.

„Alle waren sofort Feuer und Flamme“

Unter dem Namen „The Cage“ entsteht in Schwerte auf rund 300 Quadratmetern eine hochmoderne Indoor-Trainingsfläche für Baseball und Softball. Hier sollen künftig Schlag- und Wurftraining wetterunabhängig stattfinden. Auch für den Nachwuchs wird gesorgt: An speziellen „T-Stations“ lernen die Jüngsten den perfekten Schwung.

Zuletzt trainierten die Spieler der Wanderers noch in einer Indoor-Schlaghalle in Aplerbeck. „Unser Vertrag wurde gekündigt, weil das Fitnessstudio, in dem wir trainiert haben, auf Kampfsport umgestellt wurde. Wir passten nicht mehr ins Konzept“, erklärt Dennis Rübenstahl, Sportlicher Leiter der Wanderers.

Die Suche nach einer Alternative lief auf Hochtouren - und führte die Dortmunder schließlich nach Schwerte. Grund dafür: Ein Vereinsmitglied besitzt dort eine geeignete Immobilie.

Die Wanderers-Damen auf dem Spielfeld.
Die Dortmund Wanderers wollen erneut in die 1. Bundesliga aufsteigen. © Temme

Sascha Schubert ist Vorsitzender der Initiative ISG Schwerter Innenstadt und selbst Spieler der Dortmund Wanderers. Der gemeinnützige Verein setzt sich für die Entwicklung der Schwerter Innenstadt ein – und hilft nun auch den Wanderers.

„Unser Verein hat bekannt gegeben, dass wir eine große Fläche für gesellschaftliche Anlässe wie Kunst-, Kultur- und Sportvereine freigeben wollen.“

Für ihn war schnell klar: Diese Halle wäre perfekt für die Dortmunder.

Außerdem ist das Projekt eine persönliche Herzensangelegenheit: „Ich habe Anfang der 90er in Schwerte bei den Schwerter Wombats mit Baseball angefangen zu spielen, bis der Verein leider aufgelöst wurde.“

Vor Ort überzeugten die neuen Räumlichkeiten schnell. „Die Halle in Schwerte bietet mehr Platz und Komfort als die vorherige in Aplerbeck. Alle waren sofort Feuer und Flamme.“

So wird das Projekt gestemmt

Der Umbau erfolgt größtenteils in Eigenregie. In den ersten Wochen standen Abrissarbeiten auf dem Plan – aus einem alten Lager musste eine Baseball-Trainingshalle werden. Bis zu 25 Vereinsmitglieder waren an den Wochenenden im Einsatz, rissen Wände ein und entfernten Deckenverkleidungen.

Doch trotz des Engagements der Mitglieder bleibt ein Problem: die Kosten. Zwar erfolgt der Umbau in Eigenleistung, doch Material, Ausstattung und technische Installationen sind teuer. Der Verein ist auf finanzielle Unterstützung angewiesen.

Der Verein rechnet mit Gesamtkosten zwischen 10.000 und 15.000 Euro.

„Baseball hat sich in den letzten Jahren extrem weiterentwickelt. Besonders im Bereich Videoanalyse und Trainingsequipment müssen wir mitziehen, um konkurrenzfähig zu bleiben. Leider gibt es in Europa kaum Hersteller, weshalb wir auf US-Firmen angewiesen sind - und das schlägt sich in den Preisen nieder“, so Rübenstahl.

Um das Projekt zu finanzieren, setzt der Verein auf Sponsoren, Spenden und eine Crowdfunding-Party. Die Veranstaltung findet am 15. März in der Schwerter Eventlocation „The Stage“ statt. Der komplette Erlös fließt in den Bau der Halle.

Die neue Schlaghalle soll den Verein sportlich weiter nach vorne bringen - und den Wiederaufstieg in die 1. Bundesliga ermöglichen.

„Die größeren Vereine in Deutschland haben fast alle eine eigene Indoor-Anlage. In Nordrhein-Westfalen gibt es nur drei von 50 Vereinen, die über eine solche Möglichkeit verfügen. Die Unterschiede in der Leistungsfähigkeit sind deutlich spürbar“, betont Rübenstahl.

Inbetriebnahme im Herbst

Schon ab Oktober 2025 soll die Halle in den vollen Trainingsbetrieb gehen.

„Geplant ist, dass die Halle in den nächsten zwei bis zweieinhalb Monaten komplett fertig ist. Dann können wir ab Herbst mit allen Teams dort trainieren“, sagt der Sportliche Leiter.

In den Sommermonaten wird die Halle vor allem als Schlechtwetter-Alternative genutzt. „Wenn es regnet oder der Naturrasenplatz gesperrt ist, können wir auf die Halle ausweichen. Ab Oktober herrscht dann ein richtiger Trainingsbetrieb - vier bis fünf Tage die Woche.“