Dortmunder Trainer geht seinem Team fremd Plötzlich auch noch bei der Zweiten unterwegs

Dortmunder Trainer einer Ersten geht seinem Team fremd: „Im Sinne des Vereins“
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Da drehte sich plötzlich ein hier nicht zu erwartender guter Bekannter am Sportplatz um, daher die Frage: „Du hier?“ Kurzes Nicken: „Ja, warum nicht?“ Berechtigter Einwand: „Weil es nicht deine Mannschaft ist.“ Er ganz cool: „Doch!“

So geschehen gegen 14.15 Uhr am Sonntag (12. März) am Hombruchsfeld in Brünninghausen. Lukas Lakoma hatte sich die Ehre gegeben. Fast jeder weiß, dass er seit mehr als zehn Jahren Trainer der ersten Mannschaft (!) des A-Kreisligisten VfL Hörde ist. Und die trat auch um 15 Uhr im fernen Brambauer an und gewann standesgemäß 5:0. Das Team siegte ohne Lakoma, aber nicht ganz ohne Lakoma - „Ich bin dann später noch hingefahren“- und verteidigte den vierten Platz.

Reserve kassiert Klatsche

In Brünninghausen hatte da die Hörder Reserve schon mit einer 1:8-Klatsche ihr blaues Wunder erlebt. Und als Trainer im Spielberichtsbogen stand Lukas Lakoma: „Ja, im Sinne des Vereins wollen wir der 2. Mannschaft im Abstiegskampf der B-Liga helfen, was zugegebenermaßen nicht geklappt hat.“

Der VfL II kommt hinten nicht von der Stelle, hat gerade mal sieben mickrige Punkte. Da sollten dann Lakoma und fünf seiner Leute aus der ersten Mannschaft, die weder den Aufstieg schaffen wird noch dramatisch abstürzen kann, retten, was zu retten war. Das ist dann eher wenig, wie das Ergebnis nahelegt, wie Lakoma auch bestätigte: „Schade, aber diese Mannschaft scheint dann wohl nicht gut genug, aber wir versuchen es weiter, sie zu unterstützen. Fünf Punkte Rückstand sind ja noch einholbar.“

Mit dem Gedanken, immerhin guten Willen im Sinne des Vereins gezeigt zu haben, machte sich der Trainer auf den Weg zu seiner eigentlichen Mannschaft. Und die kam bis dahin ganz gut ohne ihn klar: „Das finde ich gut. Wir wollen uns breiter aufstellen. Enes Arpaci hat das Team betreut. Da Aziz Darssi zurzeit in Marokko ist, sollte Enes das alleine machen. Und was ich mir angesehen habe, gefiel mir.“

Alternativen in der Mannschaft

Dass hinten die Null stand, verdankten Arpaci und seine Hörder auch Verteidiger Ismail Akoudad. Lakoma räumte ein: „Vielleicht ist es auch wegen uns untergegangen, dass Ismail im Winter vom TuS Eichlinghofen zu uns gekommen ist. Er hatte mehrere Angebote, wollte aber zu seinen Clarenberg-Jungs zurück. Hier fühlt er sich pudelwohl.“

Akoudad ist auch schon ein Vorgriff auf die kommende Saison. „Wir stellen uns auch im Team breiter auf. Ich möchte Alternativen in der Mannschaft haben, um oben in der Tabelle mehr Spannung reinzubekommen. So schaffen wir jetzt höchstens einen dritten Platz hinter Gahmen und Sölde II oder den vierten, wenn Holzen vor uns bleibt. Das ist ja nicht so spannend.“

Am Sonntag (19. März) ist Hördes Erste spielfrei, die Zweite empfängt um 13 Uhr den Vierten TuS Kruckel. Um da noch einen Hauch von Spannung reinzubringen, benötigt der VfL aber ein besseres Ergebnis als ein 1:8. Lakoma will es aber noch einmal mit seinen Jungs versuchen.

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