Bereits im August diesen Jahres hat die Stadt Dortmund offiziell ihre Bereitschaft bekundet, als Teil einer nordrhein-westfälischen Olympia-Bewerbung die Olympischen und Paralympischen Spiele 2040 auszurichten. Dies bekräftigte die Stadt auf unsere Anfrage erneut. Politische Rückdeckung gibt es dabei aus dem NRW-Landtag, der seine Unterstützung zusicherte.
Der Düsseldorfer Landtag befürwortet mit breiter Mehrheit eine Bewerbung Nordrhein-Westfalens als Austragungsort für Olympia. Ein parteiübergreifender Antrag von CDU, SPD, Grünen und FDP für Olympische und Paralympische Spiele in NRW wurde von allen vier Fraktionen gebilligt. Dabei geht es um eine Bewerbung für die Jahre 2036 oder 2040. Lediglich die AfD-Opposition stimmte unter anderem mit Verweis auf Verschwendung von Steuermitteln für „Träumereien“ dagegen.
Staatskanzleichef Nathanael Liminski (CDU) unterstrich: „Nordrhein-Westfalen ist weltoffen, tolerant und sportbegeistert.“ Das Sportland wolle „dieses einzigartige Projekt der Völkerverständigung zu uns nach Hause holen“. Die Landesregierung habe bereits offiziell ihre Bereitschaft für eine Austragung erklärt und eine entsprechende Willenserklärung des Deutschen Olympischen Sportbunds (DOSB) unterzeichnet. „Wir trauen uns die Olympischen und Paralympischen Spiele zu“, bekräftigte Liminski. Ähnlich hatte sich bereits Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) geäußert.
Der AfD-Abgeordnete Andreas Keith hielt dagegen, solange unklar sei, wer die nächste Bundesregierung bilde, könne der Bund dem Internationalen Olympischen Komitee gar keine Finanzierungszusage geben. „Die zehn Milliarden Euro für ein zweiwöchiges Sportfest muss man sich eben leisten können“, argumentierte der AfD-Abgeordnete. „Milliarden für Sport-Events ausgeben, während Brücken, Straßen und Schulen zerfallen, kommt bei den Allerwenigsten gut an.“ Deshalb sei festzuhalten: „Es gibt keine Bewerbung, kein Konzept, keine Finanzierung aus Berlin, und die Menschen in NRW haben Sie auch nicht gefragt.“
15 Bewerbungen aus der Region
Die Bewerbung um die Spiele 2040 basiert auf der privatwirtschaftlichen Initiative „Rhein Ruhr City“, die bereits 2016 mit der Unterstützung zahlreicher Städte ein umfassendes Bewerbungskonzept entwickelte und dies nun aktualisiert hat.
Neben Dortmund wollen sich 15 weitere Städte der Region an der Olympia-Bewerbung beteiligen. Die Rhein-Ruhr-Region setzt auf ein dezentrales Modell, das bestehende Sportstätten und Infrastruktur nutzt, um Kosten zu reduzieren und eine nachhaltige Veranstaltung zu ermöglichen.
Ein detaillierter Finanzierungsplan für die Bewerbung liegt der Stadt Dortmund derzeit noch nicht vor, das Konzept soll aber stehen. Die Pressestelle der Stadt betont, dass der Bund erstmals angekündigt habe, die Bewerbung 2040 auch finanziell zu unterstützen.
„Bereits jetzt können wir sagen, dass 95 Prozent der erforderlichen Sportstätten in Dortmund und Umgebung vorhanden sind. Dadurch sinken die Kosten erheblich“, heißt es von der Pressestelle.
Dortmunds Vorzüge
Die Stadt Dortmund verbindet große Erwartungen mit der Möglichkeit, Olympia 2040 auszutragen. „Die Fußball-Europameisterschaft hat erneut gezeigt, dass Dortmund eine herausragende Sport- und Gastgeberstadt ist“, erklärte die Pressestelle.
Neben einer gesteigerten internationalen Wahrnehmung sieht Dortmund auch wirtschaftliche Vorteile und infrastrukturelle Verbesserungen. Die Olympia-Bewerbung könnte umfassende Modernisierungen im öffentlichen Nahverkehr, auf Straßen und in anderen Infrastrukturbereichen ermöglichen, von denen die ganze Region langfristig profitieren würde.
Eine Vision hatten die Stadt-Verantwortlichen selbst veröffentlicht: Eine Beach-Volleyball-Arena auf dem Friedensplatz, ähnlich dem Vorbild von Paris. Dort fand die Sportart ihren Platz direkt am Eiffelturm.
Olympia: Große Konkurrenz
Bezüglich der Erfolgschancen zeigte sich die Stadt Dortmund optimistisch. „Wir Bewerberstädte sind überzeugt von unserem Konzept“, so die Stadt. Die endgültige Entscheidung liege jedoch bei den zuständigen Gremien und dem Internationalen Olympischen Komitee.
Für 2040 haben sich neben der Rhein-Ruhr-Region bereits Hamburg, München und Leipzig zu einer möglichen Bewerbung bekannt. Der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) hat sich noch nicht entschieden, mit welcher Region Deutschland ins Rennen um Olympische und Paralympische Spiele geht. Zusätzlich gibt es bereits internationale Konkurrenz: Istanbul (Türkei), Nusantara (Indonesien), Budapest (Ungarn), Amedabad (Indien) und Ägypten sollen ebenfalls Interesse an der Ausrichtung der Spiele 2040 zeigen.
Mit Material der Deutschen Presse-Agentur