Viel mehr als Samet Kayas Schuss-Flanke aus der Distanz in den Winkel zum 2:1 gegen den abstiegsbedrohten SV Körne 83 aus der eigenen Kreisliga A2 wird dem Tabellensiebten Alemannia Scharnhorst von der 2:3-Pokalniederlage nicht in Erinnerung bleiben.
„Sonst“, erklärt Trainer Mike Dominik Kollenda, „haben wir aus guten Pokalspielen unser zusätzliches Selbstvertrauen gezogen. Ja, wir waren schon eine Pokalmannschaft. Heute haben wir gegen einen kämpferisch starken Gegner aus einer 2:1-Führung zu wenig gemacht. Das Spiel darfst du niemals aus der Hand geben.“
Es wirkte in der Tat so, als reichte es den Alemannen gegen den vermeintlichen Underdog, die knappe Führung zu verwalten. Vom Elan, mit dem die Gastgeber das 0:1 zunächst zu ihren Gunsten gedreht hatten, war schnell nichts mehr zu spüren.
Das brachte Kollenda zu einer ziemlich deutlichen Ansage: „Wir haben heute mehreren Leuten, die zuletzt weniger Einsätze hatten, die Chance gegeben, sich zu beweisen. Einige haben das gut gemacht, einige andere sollten sich mal hinterfragen, ob das so richtig war.“
Das klingt nach Redebedarf. Kollenda sah nach drei Siegen in Serie gute Chancen, den enttäuschenden Start in die Saison in Vergessenheit geraten zu lassen. „Das 2:3 gegen Körne passt mir gar nicht, selbst wenn der Pokal nicht absolute Priorität hat“, sagte Kollenda. „Und diese Einstellung einiger Leute ärgert mich auch. Wir sind unzufrieden.“
Alemannia Scharnhorst: Kollenda legt den Finger in die Wunde
Kollenda ist ein Trainer, der gerne den Finger in die Wunde legt, denn er weiß, was seine Mannschaft an guten Tagen leisten kann: „Heute aber schieben wir uns den schwarzen Peter zu, sind zu ideenlos und denken uns: Mir fällt gerade nichts ein. Mach du mal.“
Das sei ein Rückfall in überwunden geglaubte Zeiten gewesen: „Wir hatten schon immer Qualität im Team. Uns fehlte ein wenig der Teamgeist. Das hat sich in den vergangenen Wochen deutlich gebessert. Wir waren alle zuletzt unangemeldet bei einem Geburtstagskind aus unserem Team und haben da spontan gefeiert. Wir müssen an unsere Leistungen in der Liga anknüpfen.“
Da erwartet der Coach am Sonntag im Nachbarschaftsduell gegen die plötzlich erwachende Viktoria aus Kirchderne wieder mehr als am Donnerstag.
Das Ziel der Scharnhorster sind die ersten drei Plätze: „Wir haben uns in den vergangenen Wochen auf Tuchfühlung zur Spitzengruppe gebracht. Das ist machbar, da noch ranzukommen.“
Mike Dominik Kollendas Fazit fällt dann am Ende auch wieder deutlich optimistischer aus: „Wir sind jetzt eine echte Mannschaft. Das war dann eben gerade nur ein Dämpfer, aus dem wir hoffentlich bis zum Sonntag die richtigen Lehren gezogen haben.“ Aber übrigens: Samet Kayas Tor war trotzdem wunderbar anzusehen.
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