Dominik Grobe nach Aus beim Kirchhörder SC „Insgesamt war es eine schwierige Zeit“

Dominik Grobe nach Aus beim Kirchhörder SC: „Insgesamt war es eine schwierige Zeit“
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Ziemlich genau ein Jahr hat die Zusammenarbeit zwischen dem Landesligisten Kirchhörder SC und Trainer Dominik Grobe, der im Januar 2022 vom TuS Körne kam, angedauert. Nach drei Niederlagen zum Start in das Jahr 2023 entschied man sich gemeinsam für eine Trennung. Im Interview zieht Grobe Bilanz über seine Zeit in Kirchhörde.

Domink Grobe, mit ein paar Tagen Abstand: Wie blicken Sie auf ihre Zeit in Kirchhörde zurück?

Insgesamt war es eine schwierige Zeit. Ich bin ja quasi genau vor einem Jahr im Winter gekommen und habe den Verein da glaube ich in einer schwierigen Situation übernommen. Großes Wechseltheater, dann kam Corona in der Vorbereitung dazu, sodass wir überhaupt kein Testspiel hatten. So ging das schon los und zog sich dann bis zum Sommer so durch. Dann haben wir versucht, mit einem kompletten Umbruch, mit 16 Neuen, im Sommer zu starten, aber das hat sich auch als schwierig weitergezogen.

Was waren ausschlaggebende Gründe dafür, dass es am Ende nicht mehr funktioniert hat?

Ich habe für mich einfach gemerkt - und das habe ich nicht nur von den Niederlagen zum Auftakt abhängig gemacht -, dass es einige Dinge gibt, die mir nicht so passen und mir nicht gefallen, sodass ich über den Sommer hinaus nicht verlängere. Für mich waren die Niederlagen nicht entscheidend, ich habe bei unserem gemeinsamen Gespräch letzten Dienstag (14. Februar, Anm. d. Red.) erkannt, dass ich jetzt diesen Schritt gehen werde und dass dem Verein zu sagen, um eben auch die Möglichkeit zu geben, zu reagieren.

Waren das von Ihnen aus rein sportliche Gründe?

Da kann ich nichts zu sagen. Klar, es gibt immer auch mehrere Gründe, nicht nur rein sportlich, das kann man so sicherlich sagen. Aber insgesamt, auch wenn es eine schwierige Zeit war, war es trotzdem auch gut und eine gute Erfahrung, ich will das jetzt überhaupt nicht zu negativ darstellen. Auch wenn nicht alles top war, sind wir im Guten auseinandergegangen.

Gibt es Dinge, die Sie im Nachhinein anders machen würden?

Klar, natürlich, es gibt immer Dinge, die man verbessern könnte. Ich will mich da sicherlich nicht aus der Schuld rausnehmen, das würde ich nie machen, es gibt bestimmt Dinge, die ich hätte anders machen können.

Wie geht es für Sie jetzt weiter?

Ich habe ein ausgefülltes Leben und bin auch außerhalb des Fußballs sehr glücklich, deswegen wird mir mit Sicherheit nicht langweilig. Ich genieße die Zeit mit Familie und allem drum und dran, man hat jetzt Zeit für Dinge, die sonst zu kurz gekommen sind. Ich habe das jetzt 14 Jahre Non-Stop gemacht und deswegen ist das überhaupt kein Problem, da jetzt mal Luft zu haben, mal durchzuatmen. Und was dann im Sommer ist, das weiß ich noch nicht.

Generell ist die Lust aber noch da, nochmal als Trainer tätig zu werden?

Auf jeden Fall, die Lust am Fußball habe ich nicht verloren, aber ich werde mit Sicherheit nicht übermorgen irgendwo anfangen, das steht fest.

Könnten Sie sich vorstellen, auch als Co-Trainer bei einem Verein anzufangen oder wollen Sie weiterhin die Rolle des Cheftrainers innehaben?

Schwierig zu sagen, habe ich mir noch keine Gedanken dazu gemacht. Ich kann mir grundsätzlich immer alles vorstellen. Für mich ist wichtig, dass ich irgendwo eine Perspektive und einen guten Verein - wo ich jetzt auch war -, eine gute Mannschaft habe, wo man was entwickeln kann. Ich war jetzt lange Cheftrainer, das ist sicherlich die Hauptvorstellung, aber warum nicht auch als Co-Trainer? Ich kann mich da auf vieles einlassen und will in der Hinsicht erstmal gar nichts ausschließen.

Es könnte ab Sommer aber schon wieder für Sie losgehen?

Das weiß ich nicht. Ich lasse das erstmal auf mich zukommen. Wenn irgendwas passendes dabei ist, wo ich sage, das reizt mich, das ist gut, das passt mir, warum nicht? Aber ich werde nicht auf Teufel komm raus irgendetwas annehmen, nur damit ich an der Linie stehe. Ich glaube, mir wird auch so nicht langweilig.

Wird man Sie in den nächsten Wochen denn auf den Fußballplätzen sehen oder nehmen Sie erstmal ganz Abstand vom Amateursport?

Ich werde mir mit Sicherheit das ein oder andere Spiel irgendwo angucken, weil ich immer noch großen Spaß am Amateursport habe. Aber sicherlich wird man jetzt den ein oder anderen Sonntag mehr mit der Familie verbringen und da freut sich die Familie drauf und ich mich ehrlich gesagt auch.

Wie blicken Sie jetzt auf den Kirchhörder SC mit dem neuen Trainer Dimitrios Kalpakidis? Wird es für den Klassenerhalt reichen?

Ich glaube fest daran, ich glaube auch, dass wir das geschafft hätten, weil die Mannschaft grundsätzlich das Potenzial hat. Wenn man die beiden letzten Ligaspiele anguckt, dann hatten wir auch einfach viel Pech, auch wenn die Spiele nichts an meiner Entscheidung geändert hätten. Mit Dimi kriegt die Mannschaft jetzt nochmal einen neuen Ruck. Ich wünsche der Truppe und dem Verein alles Gute und bin ganz sicher, wenn auch ein bisschen das Glück zurückkommt, dann schaffen sie das auf jeden Fall.

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