Ex-Kirchhörde-Coach bekommt langsam wieder Lust „Wenn sich eine Tür öffnet...“

Ex-Kirchhörde-Coach bekommt langsam wieder Lust: „Wenn sich eine Tür öffnet...“
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Für viele Trainer im Amateurbereich bedeutet der freiwillige Job manchmal unfreiwilligen negativen Stress. Auszeiten, selbst wenn sie ungewollt sind, tun da ziemlich gut. Das erlebt Dominik Grobe (42), der gerade mit seinem Sohn ein paar Tage an der Nordsee ausspannte. Im Interview aber erklärt der ehemalige Trainer des TuS Körne und des Kirchhörder SC, dass er bald wieder ein Team übernehmen möchte, wenn es denn passt.

Dominik Grobe, Sie klingen äußerst entspannt. Sind Sie es auch?

Ja, ich fahre gerade aus dem Nordsee-Urlaub zurück. Schillig ist ein nettes kleines Örtchen, ideal zum Ausspannen und sich dabei auch zu bewegen. Aber auch generell geht es mir gerade sehr gut. Ich mache viel Spiel Sport, bin gerade den Halbmarathon in Hörde gelaufen.

Sie sind Lehrer, kein einfacher Beruf, und haben dann Spielern etwas beibringen wollen. Verträgt sich das gut?

Ja, dass ich an einer Dortmunder Hauptschule unterrichte, ist bestimmt kein leichtes Brot. Aber ich mag meinen Beruf, weil ich mich mit meinen Schülern über jeden Erfolg freue und viel bewegen kann. Und ja, Fußball ist schon immer mein Leben. Ich war, bis auf vielleicht die Monate vor meiner Trennung in Kirchhörde, immer sehr gerne Trainer. Ich bin immer mit Spaß hin, weil ich neben der Entwicklung meiner Mannschaft auch das Gesellige sehr schätze.

Das heißt, Sie hätten bald mal wieder Lust?

Ja, aber ich suche jetzt auch nicht händeringend eine Aufgabe. Nachdem ich im Frühjahr aus Kirchhörde wegging, gab es ein paar Anfragen. Aber da war ich im Kopf noch nicht bereit. Denn ich hatte da schon gespürt, dass dieses Pause gar nicht mal schlecht ist, weil Trainer ja doch einiges in ihre Aufgabe investieren. Aber wenn sich bald mal eine Tür öffnen sollte, bin ich gerne zu Gesprächen bereit. Aber wir sollten schon zueinander passen. Ich möchte nichts überstürzen. Aber ich war 14 Jahre lang Trainer. Das ist meine Leidenschaft. Ein Job als Sportlicher Leiter ist eher nichts für mich.

Blicken wir doch mal auf ihre Ex-Vereine. Beiden geht es nicht so gut…

Der TuS Körne steckt gerade im Umbruch mit einem neuen Trainer. Ich glaube, dass er in der Bezirksliga bleibt, wenn alle mit der nötigen Geduld dabei bleiben und sich alles findet. Dass der Kirchhörder SC abgestiegen ist, bedaure ich sehr. Ich hoffe, dass er bald wieder aufsteigt.

Sehen wir Sie mal wieder auf Fußballplätzen?

Ich war schon öfter mal da. Ich wohne in Brackel und freue mich für beide Vereine, den SV Brackel 06 in der Landesliga und die Löwen in der Bezirksliga, dass sie so erfolgreich sind. 06 hatte eine starke Rückrunde gespielt und mischt verdient oben mit. Das Spiel der Löwen gegen Kirchhörde habe ich gesehen. Die Löwen haben schon gute Leute und sind als Team stark. Aber ich sehe mir auch mal attraktive Kreisliga-Spiele an oder verfolge unsere Oberligisten.

Was beobachten Sie dabei?

Dass wir vier Dortmunder Oberligisten haben, ist sehr schön. Der ASC 09 ist für mich unser Aushängeschild. Er spielt wieder eine gute Saison. Ich richte meinen Fokus eher auf den Fußball als Spiel, selbst wenn ich die nicht so schönen Entwicklungen auch mitbekomme.

Sie meinen die Gewalt?

Ja, und das Verhalten einiger Beteiligter generell, gerade im Jugendbereich. Mein Sohn ist acht Jahre alt. Und wenn ich während seiner Spiele schon sehe und höre, was Leute, seien es erwachsene Trainer oder Zuschauer, da gestikulieren und reinbrüllen, macht mich das traurig. Dass es fast wöchentlich Spielabbrüche gibt, ist schlimm. Da sollten viele Menschen ihr Verständnis von Sport und ihr Verhalten mal hinterfragen.

Wie ist Ihr Gefühl? Rufe ich Sie bald wieder an, weil Sie Trainer sind? Oder kommentieren wir vorher mal einen Livestream zusammen?

Ich bin Trainer durch und durch, aber auf eine Zeit möchte ich mich nicht festlegen. Wir können aber sehr gerne mal gemeinsam ein Spiel kommentieren und uns dabei unterhalten. Daran hätte ich Spaß.

Ich auch. Wir kommen bald darauf zurück.

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