Der meist benutzte Begriff von Rafik Halim am gestrigen Sonntag war wohl das Wörtchen „Geduld“. Denn mit der Geduld hatte es sein Team, der FC Brünninghausen, nicht so sehr. Das galt zumindest für den Beginn der Partie gegen DJK TuS Hordel. Der Tabellenführer aus Dortmund machte den Eindruck, als wolle er den Vergleich mit dem Tabellenletzten aus Bochum so schnell wie möglich für sich entscheiden. Doch das frühe Feuerwerk der Platzherren aus weiten Bällen und hohe Flanken verpuffte komplett in der Hordeler Abwehr.
„Manchmal hat man das Gefühl, dass die Worte, die man an die Mannschaft richtet, nicht so richtig ankommen. So war es in den ersten 15 Minuten“, sagte Coach Halim nach dem Spiel. „Wir hatten einen ganz klaren Plan, wollten uns geduldig und konzentriert nach vorne spielen. Beherzigt wurde das am Anfang aber gar nicht – mit zunehmender Spieldauer jedoch immer mehr, und in der zweiten Halbzeit wurde es dann richtig gut.“
Bis dahin hatten die Brünninghauser allerdings noch eine Strecke zu gehen, taten sich gegen die intensiv und überraschend selbstbewusst agierenden Hordeler zunächst schwer, zwingende Torszenen zu erarbeiten.
„Hordel war heute eine Mannschaft, die viel besser gespielt hat, als es der Tabellenplatz vielleicht vermuten lässt. Die erste Halbzeit war aus meiner Sicht ausgeglichen, vielleicht sogar mit ganz leichten Vorteilen für Hordel.“
Rein ergebnistechnisch lag der Vorteil jedoch schon beim Halbzeitpfiff auf Seiten des FCB. Dafür sorgte Dietrich Liskunov in der 45. Minute. Vorausgegangen war eine Hereingabe von Florian Gondrum, die Liskunov per Direktabnahme spektakulär verwertete.
Nach der Pause knüpfte Brünninghausen dort an, wo die Mannschaft die zweite Halbzeit beendet hatte. „Wir sind stärker geworden, als wir angefangen haben, uns mehr durchs Zentrum zu kombinieren“, sagte Trainer Halim später. Diese Spielweise forcierte der Tabellenführer in Halbzeit zwei. Und hatte damit Erfolg. „Die Mannschaft, die mehr Ballbesitz hat, traut sich einfach auch mehr zu, probiert mehr aus, und es funktioniert auch mehr. So sah das bei uns in der zweiten Hälte aus“, sagte Halim.
Guten Gewissens offensiv gewechselt
Die Gäste aus Hordel hielten zwar weiterhin aggressiv dagegen, taten sich aber zunehmend schwer, das Passspiel der Hausherren zu verteidigen.
Unterdessen leistete die Brünnighauser Defensive um Mannschaftskapitän Sebastian Kruse so sichere Arbeit, dass Halim in Minute 60 guten Gewissens offensiv wechseln konnte. Für Patrick Trawinski kam William Valenti auf die linke Außenbahn.
Ein Wechsel, der sich auszahlte. Denn nur fünf Minuten später traf Valenti zum 2:0 und machte den Sieg für den FCB fix.
Am Ende stand ein Dreier für den FC Brünninghausen gegen das Tabellenschlusslicht, der durchaus hart erarbeitet war. Trainer Rafik Halim ficht das aber überhaupt nicht an: „Hart erarbeitete Siege sind für uns überhaupt nicht negativ behaftet. Dann weiß man wenigstens, wofür man die ganze Arbeite investiert hat.“
FC Brünninghausen - TuS Hordel 2:0 (1:0)
Brünninghausen: Mroß, El Hamassi, Kruse, Wieczorek, Malchrowitz, Tekin (88. Önür), Ziegelmeir, Brümmer (80. Lennertz), Trawinski (60. Valenti), Liskunov (76. Rudnik), Gondrum (90. Serocka)
Tore: 1:0 Liskunov (45.), 2:0 Valenti (75.)
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