Das wird ein lustiges erstes Training Anfang kommender Woche beim Bezirksligisten TuS Körne werden. Denn der Co-Trainer Christopher Ruwe (31) kommt in den Genuss, Austeilen zu dürfen, aber auch ein paar Sprüche einstecken zu müssen.
Denn seine fast komplett versammelte Mannschaft sah ihn im Derby des TuS Körne II beim SV Körne 83 in spielentscheidender Rolle. Die Nachholpartie der Kreisliga A2 geriet zu einem stimmungsvollen Event, da die erste TuS-Mannschaft auf der kleinen Tribüne am Winkelriedweg mächtig Alarm machte, aber auch der kleinere SV-Anhang ab und an gegenhielt.
Das Schöne vorweg: Es blieb bei Frotzeleien. Fast alle kennen sich, schließlich machen die Körner Vereine auch einmal im Jahr bei der Nachbarschaftsveranstaltung Körner Treff gemeinsame Sache. Was Christopher Ruwe, der mit seiner starken Leistung großen Anteil am im Abstiegskampf wichtigen 2:1-Erfolg hatte, dann über das Miteinander in Körne sagte, war Wasser auf die Mühlen der Fußball-Romantiker: „Ich kann und werde gleich mit allen 83-ern ein Bier trinken.“
DJK TuS Körne feiert Party mit Spielern und Fans
Aber 90 Minuten lang ging es auf dem Platz hoch her. Der SV aber hatte nach vier Siegen in Serie sofort seine liebe Mühe mit dem Nachbarn. Und dann schlug Ruwes Stunde: „Ich stehe am zweiten Pfosten, laufe in die Flanke und mache ihn rein.“ Der TuS führte. Und Ruwe rannte nach dem 1:0 (16.) zum entfesselten Anhang, der am Dienstag wieder bei seinen Übungen mitmachen muss.
Bei aller Freude: Ein Leckerbissen war es nicht, den beide Teams im Dauerregen boten. „Das konntest du dir bestimmt gar nicht angucken“, sagte Ruwe. „Aber die Einstellung stimmte.“ So war es dann auch. Und doch meldete sich irgendwann auch der SV zurück und traf durch den ehemaligen Kemminghauser zum dann verdienten 1:1 (70.). Das Siegtor für den TuS markierte Phil-Luca Ziepke (79.). Was dann folgte, war eine feuchtfröhliche TuS-Party mit Spielern und Fans, die sonst Ruwes Spieler sind. Mittendrin auch Dirk Sörries, Coach der Ersten, diesmal Anhänger seines „Co“.
„Die Jungs sind super“
Aber da gab es dann doch diese Aktion, die Ruwe am Dienstag beim Training mit Sicherheit nach einer eventuell missglückten Aktion seiner Leute serviert bekommt. Glashaus und so! Denn irgendwann nahm der insgesamt aber wirklich überzeugende Mittelfeldmann Maß, legte all seine Kräfte in den Schuss. Und traf fast die Eckfahne. Passiert auch Profis, dürfte aber noch für manchen Lacher sorgen. Ruwe wird es einzuordnen wissen: „Die Jungs sind super. Das ist hier ein gefühltes Heimspiel. Flutlicht. Was willst du mehr? Es macht in dieser Mannschaft großen Spaß, aber auch in der Ersten. Und den Spaß gönne ich ihnen.“
Der TuS II verschafft sich durch den Sieg ein Fünf-Punkte-Polster auf die Abstiegsränge. „Wir hatten auch öfter Pech, daher war das heute so wichtig“, sagte Christopher Ruwe mal ganz ernst. Wenn nur die Erste auch ähnliche Zeichen setzen könnte, sie rangiert noch auf einem Abstiegsplatz. Hier sprang ihm Dirk Sörries verbal bei: „Wir sind heute laut, bewahren aber sonst die Ruhe. Wir packen das.“ Oder, um es einfach zusammenzufassen. Christopher Ruwe: „Das ist Körne!“
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