Held „einer Männertruppe“ lässt sich feiern Robin Siebert ist Garant des Netter Aufstiegs

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Robin Siebert (26) hatte so ein Gefühl. Seine Freundin könne es bezeugen. „Ich hatte ihr gesagt, dass wir ins Elfmeterschießen müssen. Und dann habe ich mich eben schon ein wenig darauf vorbereitet.“

Der Torwart der Sportfreunde Nette ließ dann am Mittwochabend seinen Gefühlen freien Lauf, nachdem seine Prophezeiung im Relegationsfinale gegen den BV Lünen wahr geworden war. Ihm blieb letztendlich kaum eine Wahl, weil all seine Mitspieler ihren „Turm in der Schlacht“ unter sich begruben.

Robin Siebert hatte nicht nur drei Elfmeter, wovon einer wiederholt wurde, gehalten, er hatte den entscheidenden auch sicher versenkt. 7:6 nach Elfmeterschießen, das liest sich so nüchtern. Dabei eskalierte der in der Überzahl anwesende Nette-Anhang mit den Spielern total.

Nette steigt in die Kreisliga A auf. Und das feierten die 350 Netter unter den 600 Zuschauern lautstark und ein wenig wild. Alles im Rahmen zwar, aber doch eben, wie sich für die Sportfreunde gehört. Ihre Stimmung ist schon aus der Halle bestens bekannt.

„Das fühlt sich jetzt einfach nur Weltklasse an“, bellte Robin Siebert vor Freude heraus. Dass er bei den SF-Fans ohnehin beliebt war, spürte jeder am Gretelweg. Dass er dann zum gefeierten Helden wurde, verdankte er nicht nur seiner starken Leistung während der Saison und der gesamten Relegation, sondern seiner schwer zu überwindenden präsenten Art auf der Linie beim Elfmeterschießen.

„Das ist schon auch immer ein bisschen Glück, aber ich hatte mich schon darauf eingestellt“, sagte er.

SF Nette zeigen Nervenstärke

Fast schon cool wirkte er als Rückhalt einer Mannschaft, die gegen starke Lüner arge Probleme hatte. Wäre Torjäger Dennis Schmidt nicht mit seinen beiden Treffern gewesen, wäre es zum Elfmeterschießen verdientermaßen nicht gekommen.

Denn nicht nur SF-Coach Steve Lau erkannte: „Wir waren gut mit Dennis‘ erstem Tor gestartet. Dann war uns Lünen aber überlegen.“ Der Coach hob dann die Nervenstärke und die Effizienz hervor, aber er war schon so ehrlich und sagte: „Das war kein gutes Spiel, aber ich sage auch, dass wir nach einer starken, aber nicht optimalen Saison es auch verdient geschafft haben.“

BV Lünen kann noch aufsteigen

Ins gleiche Horn tutete Siebert ziemlich lautstark: „Wir haben das halbe ehemalige A-Junioren-Team bei uns in die Mannschaft integriert. Aus diesen vielen jungen Hüpfern ist eine echte Männertruppe geworden. Die Jungs haben sich die Fähigkeit angeeignet, leiden zu können. Das gehört eben auch dazu, um Erfolg zu haben.“

Solche Worte werden die Talente weiter stärken. Siebert dachte allerdings auch, ganz fairer Sportsmann an den BV Lünen: „Ich habe natürlich auch gemerkt, dass Lünen heute einen sehr guten Tag erwischt hatte. Und ich wünsche es dieser Mannschaft von ganzem Herzen, dass sie auch noch aufsteigt.“

Zur Erklärung: Sollten VfR Kirchlinde oder VfR Sölde II den VfL Mark in der Relegation zur Bezirksliga besiegen, wäre noch ein Platz für die Lüner in einer der beiden A-Ligen frei.

Robin Siebert glänzte im Relegationsspiel als Torhüter und Elfmeterschütze.
Robin Siebert glänzte im Relegationsspiel als Torhüter und Elfmeterschütze. © Nils Foltynowicz

Die Netter brauchen sich solche Gedanken nicht mehr zu machen. Sie kehren nach vier Jahren in die Kreisliga A zurück. Siebert, dieser Netter Junge, glaubt, mit seiner Rückkehr aus der Landesliga vom Hombrucher SV alles richtig gemacht zu haben.

Vielleicht hatte er vorher auch so ein Gefühl. Die Netter sollten ihren Robin Siebert öfter mal fragen, was er so prophezeit. Dann hätten sie in der neuen Liga einen enormen Vorteil anderen Teams gegenüber.

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