Dimitrios Kalpakidis ist nicht mehr Trainer des Kirchhörder SC. Kalpakidis und der Bezirksligist entschieden am Montagabend „einvernehmlich“, sich zu trennen.
So beschreibt es Daniel Dukic, Sportlicher Leiter des KSC. „Wie jeden Montag nach dem Spiel haben wir uns zusammengesetzt und die Sachen analysiert. Das Ergebnis war, dass der Verein und ,Dimi‘ nach guten und intensiven Gesprächen einvernehmlich die Zusammenarbeit beenden“, sagt Dukic.

Kirchhörder SC präsentiert neues Trainerteam
Die Entscheidung habe allerdings nichts mit der jüngsten 2:4-Niederlage beim VfB Westhofen zu tun. „Wir werden auch in Zukunft Spiele verlieren und nicht jedes Mal den Trainer wechseln“, sagt Daniel Dukic.
Nach vier Spielen hat Kirchhörde sieben Punkte auf dem Konto und rangiert auf Rang acht der Bezirksliga 6. Nach zahlreichen Verstärkungen war der KSC als Aufstiegsaspirant in die Saison gegangen. „Ich wollte mit Kirchhörde hoch, habe meinen Freund Daniel (Dukic, Anm. d. Red.) dazugeholt und wir haben uns breiter aufgestellt – irgendwann musste ich aber feststellen, dass es mich nicht mehr packt, dass ich mich häufiger über Dinge geärgert habe als Spaß zu haben“, berichtet Kalpakidis.
Die Kalpakidis-Nachfolge ist bereits geklärt. Co-Trainer und A-Lizenzinhaber Heiko Hofmann sowie der spielende Co-Trainer Lukas Themann übernehmen an der Kobbendelle.
„Für mich war klar: Ich möchte keine externe Lösung. Wir haben das Knowhow in den eigenen Reihen. Es wäre fahrlässig, das nicht zu nutzen“, sagt Dukic. Hofmann und Themann leiteten schon das Training am Dienstagabend.
Kirchhörder SC kriegt „PS nicht auf die Straße“
Hofmann werde an der Seitenlinie stehen und im Spiel die Mehrzahl der Entscheidungen fällen. Themann verbleibt auf dem Platz. „Ansonsten treffen sie alle Entscheidungen gemeinschaftlich“, sagt Dukic.
Zu den genauen Gründen der Kalpakidis-Trennung sagt Dukic: „Es ist verständlich, dass ein Trainer unzufrieden ist, wenn er die PS nicht auf die Straße kriegt.“ Der nun ehemalige Kirchhörde-Trainer selbst sagt: „Der Verein hat jemanden verdient, der für die Aufgabe brennt. Das habe ich auch, allerdings bin ich nicht richtig aufgegangen hier. Insgesamt ist das echt bitter und schade.“
Motivation sei bei Dimitrios Kalpakidis gesunken
Schon die Vorbereitung der Kirchhörder wurde durch Verletzungen geprägt. Urlauber und kranke Spieler verlängern die Ausfallliste aktuell. „In der Bezirksliga haben die Spieler auch mal andere Prioritäten. Bei uns fiel dann mal ein Training aus, weil ich mehr Absagen als Zusagen von den Jungs bekommen habe“, berichtet Kalpakidis.
Dazu kamen verletzte Schlüsselspieler und „der eine oder andere ist auch hinter den Erwartungen zurückgeblieben“, so Kalpakidis: „Und das hat in Summe dann für diese Entscheidung gesorgt.“
Die Motivation bei Kalpakidis sei deshalb gesunken, sagt der Sportliche Leiter. „Die Gesamtsituation hat ihn frustriert. Er hat das Feuer nicht mehr vollständig entfachen können.“
Eine Beobachtung, die laut Dukic auch in der Mannschaft schon gemacht worden sei. „Es ist ein schleichender Prozess. Sowas merkt man als Spieler“, sagt Dukic. Deshalb seien die KSC-Spieler am Dienstag auch nicht mehr alle überrascht aus den Wolken gefallen.
Kalpakidis bleibe beim Kirchhörder SC ein gern gesehener Gast und werde wohl auch weiter selbst für die zweite Mannschaft spielen, sagt Dukic. Ein Umstand, den der Ex-Trainer bestätigt: „Ich wohne in der Nähe und auch werde weiterhin ab und zu in der Zweiten aushelfen.“
Ansonsten sei Kalpakidis nun auch für andere Aufgaben offen – ohne Zwang: „Es ist ein schnelllebiges Geschäft und vielleicht bekomme ich heute genau den passenden Anruf. Ein paar Tage Pause würden mir ansonsten sicher auch gut tun.“ So oder so: Dem Amateurfußball wird der 45-Jährige definitiv erhalten bleiben: „Ich habe meine A-Lizenz wieder verlängert, war in Würzburg auf einem Trainerkongress und bilde mich ständig weiter. Jetzt warte ich erstmal ab, was die nächsten Tage so bringen werden.“