„Ich habe zu oft zu viel zu schnell gewollt“, sagt Halil Elitok über die zurückliegenden schwierigen 16 Monate. Im Oktober 2021 erlitt er - damals noch in Diensten der SG Gahmen in Lünen - Stunden vor einem Spiel einen Herzstillstand.
An Sport war unmittelbar danach nicht mehr zu denken. „Ich hab damals nach dem Herzstillstand bestimmt zehn Kilo zugenommen, weil ich vier, fünf Monate lang eine Herzweste zur Überwachung tragen musste und mir absolute Ruhe verordnet wurde“, erinnert sich der 26-Jährige. „Aber meine Ungeduld war damals so groß. Ich wollte unbedingt wieder spielen. Jedes Wochenende zu Hause rumzuliegen und nicht auflaufen zu können, das war sehr belastend.“
Also fing er so schnell wie möglich wieder an mit dem Training. Eine gute Entscheidung war das nicht. „Der Weg war schwierig. Ich weiß ja, wie es sich anfühlt, wenn man topfit ist. Und wenn du lange spürst, dass du da noch längst nicht wieder bist, dann bremst einen das schon sehr.“
Im Sommer trennten sich Elitok und die SG Gahmen, und der Spieler wechselte zu ASK Ahlen. Aber die Situation wurde kaum besser. In Ahlen kam Elitok kaum über sporadische Einsätze als Joker hinaus. „Ich glaube, der Ahlener Trainer hätte mich sicher auch häufiger eingesetzt. Aber er hatte wohl auch wegen meiner Herz-Geschichte ein bisschen Angst, dass was passiert.“
Diese Sorge war auch in den ersten Monaten für Halil Elitok ein ständiger Begleiter. „Aber die monatlichen Untersuchungen brachten zuletzt nur gute Ergebnisse“, erzählt er. „Mittlerweile ist es deshalb so, dass mich das alles nicht mehr so stark belastet. Wenn ich jetzt spiele, tue ich das in dem Gefühl, dass nichts mehr passieren kann, weil ich mich einfach wieder gut fühle. Mit mehr Fitness kehrt auch die Sicherheit wieder zurück. Und an dem Punkt bin ich jetzt gerade.“
Diesen positiven Trend will Elitok jetzt bei Osmanlispor in der Kreisliga A unbedingt fortsetzen. „Ich bin froh, dass das geklappt hat. Selbst Ahlens Vorsitzender Musa Sagculu hat mich bei dem Wechsel noch unterstützt.“
Beim neuen Klub ist er jetzt schon seit knapp drei Wochen im Training. „Die Vorbereitung mit Osmanlispor tut total gut. Das spüre ich genau. Aber ich habe auch gelernt, ehrlich mit mir zu sein. Und wenn ich ehrlich bin, fühle ich mich gerade bei 50 Prozent. Aber das Gute ist, dass das stetig besser wird. Und wenn die Saison wieder startet, kann ich Osmanlispor auf jeden Fall schon helfen.“ Und wenn das mit dem Aufstieg klappt, nächste Saison schon in der Bezirksliga.
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