„Das sind wahnsinnige Zahlen“ Vereine feiern Comeback nach Corona

„Das sind wahnsinnige Zahlen“ : Vereine feiern Comeback nach Corona
Lesezeit

Die Sorge in der quälend langen Corona-Zeit war groß: Wie viele Kinder und Jugendliche gehen dem organisierten Sport in Deutschland durch das Verbot gemeinsamen Sporttreibens dauerhaft verloren? Wie viele bleiben am Ende lieber vor dem heimischen Bildschirm sitzen, statt in die Sporthallen und auf die Plätze zu strömen?

In diese Phase der Sorge platzt nun der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) mit positiven Nachrichten: Deutschlands Sportvereine zählen mehr Mitgliedschaften denn je seit Beginn der Bestandserhebung 1954. Das geht aus der neusten DOSB-Statistik (Stichtag 1. Januar 2024) hervor.

So meldeten die rund 86.000 Sportvereine im Land aktuell 28.764.951 Mitgliedschaften. Das sind gut 890.000 Mitgliedschaften (+3,20 %) mehr als im Vorjahr. Damit bleibt der organisierte Sport die größte Bürgerbewegung des Landes.

„Großartige Botschaft für den Sport“

„Das ist eine großartige Botschaft für den Sport in Deutschland und für unsere Gesellschaft“, freut sich DOSB-Präsident Thomas Weikert. „Die Zahlen bestätigen, wofür wir alle hart arbeiten: Der Sport und seine Vereine sind essenzieller Bestandteil unserer Gesellschaft.

Kein anderer Bereich unseres Zusammenlebens erreicht und vereint so viele Menschen wie der Sport. Dieser Rekord ist allen Sportvereinen, ehrenamtlich Engagierten und denen, die sich für den Sport einsetzen, zu verdanken.“ Besonders erfreulich ist die Entwicklung im Nachwuchsbereich: Jedes zweite Kind und jeder zweite Jugendliche in Deutschland ist inzwischen Mitglied in einem Sportverein.

„Das sind wahnsinnige Zahlen“, zeigt sich Leon Ries, Geschäftsführer der Deutschen Sportjugend und Vorstand Jugend des DOSB, begeistert „Nach den harten Einschnitten der Corona-Zeit haben wir es geschafft, dass Kinder und Jugendliche den Spaß an Bewegung zurückgewinnen und Sport im Verein weiterhin die mit Abstand beliebteste Freizeitbeschäftigung ist.“

Signifikanter Anstieg

Laut der Daten der Landessportbünde für 2024 sind 10.270.442 Kinder und Jugendliche unter 27 Jahren in Sportvereinen aktiv - ein signifikanter Anstieg von 5,65 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Diese Entwicklung zeigt, dass der Sport eine zentrale Rolle im Leben der jungen Generation spielt.

Seit den spürbaren Verlusten während der Corona-Pandemie hat der organisierte Sport damit in den vergangenen drei Jahren ein bemerkenswertes Comeback hingelegt.

Dank engagierter Arbeit der Vereine, vielfältiger Mitgliedergewinnungs-Kampagnen der Verbände und Unterstützung aus der Politik konnte 2023 gerade erst ein 10-Jahres-Hoch verzeichnet werden. Nun ist der Allzeitrekord gebrochen. Der bisherige Höchststand an Mitgliedschaften lag im Jahr 2013 bei 27.992.386.

Nun heißt es, die Herausforderungen in den Blick zu nehmen, so Ries: „Die Sportvereine stehen vor enormen Aufgaben. Um den Zuwachs an Kindern und Jugendlichen nachhaltig zu gestalten und diesen Anstieg in Zukunft halten zu können, müssen die Rahmenbedingungen verbessert werden. Dazu gehört die Stärkung des Ehrenamts durch Entlastungen und die Förderung von Freiwilligendiensten im Sport sowie der Ausbau des bewegten Ganztags, um Sport und Schule miteinander zu verknüpfen. Anders ist die enorme Nachfrage nicht zu bedienen.“