Im Brauturm im Herzen der City und über den Dächern der Stadt wurden von den Leserinnen und Lesern der Ruhr Nachrichten sowie den Hörerinnen und Hörern von Radio 91,2 die Sportlerin, der Sportler, die Mannschaft und die Nachwuchssportler des Jahres in Dortmund gekürt.
Fast sechs Wochen lang hatte unser Online-Wahlbüro geöffnet, über 14.300 Stimmen gingen für die insgesamt zwölf Kandidaten in vier Kategorien ein – und die ein oder andere Überraschung war am Montagabend bei der 19. Auflage unserer Sportlerwahl, die erneut von der Mercedes-Benz-Niederlassung Dortmund und der Dortmunder Volksbank unterstützt wurde, dabei.

Mit der Königsdisziplin stiegen die Moderatoren Katja Wehrland (RN) und Henning Barth (91.2) in den unterhaltsamen Abend ein: der Mannschafts-Kategorie. Mit den Olympia-Vierten des Deutschland-Achters, den in die 2. Bundesliga aufgestiegenen Volleyballerinnen des TV Hörde und dem Erstliga-Aufsteiger im Tischtennis, Borussia Dortmund, standen echte Hochkaräter zur Wahl – und es war spannend wie selten.
Gebannt schauten die Nominierten auf die große Leinwand und die dort gleichauf wandernden Balken der Grafik, am Ende jubelten die Zelluloidkünstler in Schwarzgelb über einen hauchdünnen Erfolg bei der Publikumswahl: Alle drei Teams kamen oberhalb der 30-Prozent-Marke ein. Dortmunds Sport-Legende Annegret Richter, die seit vielen Jahren in der Sportlerwahl-Jury sitzt, zeichnete die Borussia mit der Trophäe und einem 2000-Euro-Scheck für ihren Erfolg aus.

Deutlicher fiel das Abstimmungsergebnis in der nächsten Kategorie aus: Beim Nachwuchs setzten sich diesmal die mit dem Deutschen Meistertitel gekrönten U17-Kicker von Borussia Dortmund mit deutlichem Vorsprung vor Ringer-Europameisterin Lotta Englich (17) und Tennis-Nachwuchshoffnung Eva Bennemann (17) durch. Englich hat eine in jeder Hinsicht bewegte Saison hinter sich, die sie kreuz und quer über den Erdball führte, wie sie verriet. Auch Bennemann ist beinahe jedes Wochenende für ihren Tennissport unterwegs und schaffte es in 2024 erstmals in die Damen-Weltrangliste – auch da ist die Entwicklung noch lange nicht am Ende.
Mercedes-Niederlassungsleiter Jörg Flocken hatte die Ehre, Trainer Marco Lehmann und seine meisterlichen Jungs mit der Trophäe und einem Scheck für die Mannschaftskasse auszuzeichnen, ehe Ex-BVB-Profi Marcel Schmelzer zum Talk die Bühne betrat, der als einer der Co-Trainer Teil des schwarzgelben Nachwuchs-Erfolges war.

Dass 2024 ein großes Sport-Jahr war, wurde spätestens beim Olympia-Talk deutlich, denn mit Tabea Schendekehl, Jan Helmich und Maurice Wetekam stellten sich drei erfolgreiche Dortmunder Olympia- und Parlympics-Teilnehmer den Fragen von RN-Sportredakteurin Petra Nachtigäller. Das Trio reiste direkt aus Berlin an, wo ihnen Bundespräsident Steinmeier erst am Mittag das Silberne Lorbeerblatt, die höchste Auszeichnung für deutsche Sportler, überreicht hatte.
Schendekehl und Helmich, beide Ruderer des RC Hansa, hatten im Sommer in Paris Bronze von der Regattastrecke mitgebracht, Wetekam, Dortmunds Nachwuchssportler des Vorjahres von der SG Dortmund, fischte als Schwimmer ebenfalls Bronze aus dem Wasser.
Aufmerksam lauschte Vanessa Mark, Weltmeisterin im Zweierbob aus Wickede, den eindrucksvollen Erfahrungen der Debütanten unter den Olympischen Ringen, schließlich ist ihr großes Ziel die Teilnahme an den Olympischen Winterspielen 2026 in Cortina d´Ampezzo.
Video-Grüße aus der Ferne
Und noch eine Olympionikin stand anschließend im Blickpunkt der Sportlergala, die konnte allerdings persönlich nicht vor Ort sein: Beachvolleyballerin Svenja Müller, die 2024 als Europameisterin, Deutsche Meisterin, Top12-Gewinnerin und Achtelfinalistin von Paris das erfolgreichste Jahr ihrer bisherigen Laufbahn feierte, tat Dienst in der Sportkompanie der Bundeswehr, die ihr die erfolgreiche sportliche Reise erst ermöglicht.
In einer freien Minute nahm sich die Aplerbeckerin, die lange für den TV Hörde in der Halle pritschte, aber für einen Video-Call mit Katja Wehrland Zeit und freute sich sichtlich, als die ihr am Bildschirm die Trophäe als Sportlerin des Jahres überreichte. Die Krönung eines besonderen Jahres für die 23-Jährige, die sich in der Publikumsgunst vor Mark und Schendekehl durchsetzte.

Und noch jemand war überrascht: In der letzten Kategorie des Abends ging es um Dortmunds Sportler des Jahres, und die Konkurrenz war prominent besetzt. In einem Kopf-an-Kopf-Rennen setzte sich Fußball-Trainer Sebastian Tyrala gegen die beiden Paralympics-Stars Helmich und Wetekam durch. „Damit hätte ich nicht gerechnet“, sagte der 36-Jährige, der in der vergangenen Saison den Dortmunder Klub Türkspor Dortmund zum Regionalliga-Aufstieg coachte.
Auch wenn der Ex-Profi, der 2006 sein Bundesliga-Debüt für Borussia Dortmund gab, längst nicht mehr Trainer des Nordstadt-Vereins ist und auch sein Nachfolger nach kurzer Zeit dort schon wieder entlassen wurde, freute sich Tyrala, der sich knapp vor Maurice Wetekam durchsetzte, im Siegergespräch, dass mit der Auszeichnung auch einmal die Arbeit eines Trainers gewürdigt wurde. Carsten Jäger, Kommunikationschef der Dortmunder Volksbank, überreichte Statuette und Scheck.

Zeugen des stimmungsvollen Abends im festlich illuminierten Brauturm unterm U waren 50 sportbegeisterte Dortmunderinnen und Dortmunder, die an der Sportlerwahl-Abstimmung teilgenommen hatten und von der Los-Fee aus dem großen Gewinner-Topf gefischt worden waren.
Sie erlebten die Vielfalt des Dortmunder Sports mit sympathische Sportlerinnen und Sportlern, dynamischen Videoporträts unseres Filmeachers Freddy Kappen, spannende und teilweise äußert knappe Abstimmungen und interessante Einblicke in die Welt des Leistungssports.
Bei Currywurst - „in echt“ und vegan“, Getränken und Gesprächen klang der sportliche Abend aus. Nach der Sportlerwahl 2024 ist vor der Sportlerwahl 2025 – der olympische Vierjahres-Zyklus hat aufs Neue begonnen.
