Emotionales Comeback bei Dortmunder Landesligisten Spieler beansprucht sofort einen Stammplatz

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Nicht ein Dreivierteljahr, nicht ein paar Monate - nein, es waren genau 251 Tage. 251 Tage, bis er endlich wieder auf dem Platz stehen konnte. 251 Tage, die nicht immer einfach waren und jede Menge Disziplin erforderten, die aber auch eine großartige Erfahrung brachten.

Ilja Petreian hat die Tage bis zur Rückkehr auf den Platz gezählt. „Das war ich schon sehr genau“, sagt er jetzt, da die Wartezeit ein Ende hat. „Ich hab Sport studiert und mir selbst so etwas wie einen Plan bis zur Rückkehr gemacht - natürlich immer in Zusammenarbeit mit Ärzten und Physios, die sich richtig auskennen. Aber ich hab schon gewusst, was wir da tun.“

Die Diagnose im April 2022 war dramatisch. Damals noch in Diensten des TuS Eichlinghofen verletzte sich Petreian schwer. „Vorderes Kreuzband, den Innen- und Außenmeniskus und das Innenband gerissen - gefühlt war das einmal alles“, sagt er rückblickend. Problematisch zum damaligen Zeitpunkt war außerdem, dass Petreian nur wenige Tage von seiner Verletzung Eichlinghofen mitgeteilt hatte, dass er den Klub zur Saison 22/23 Richtung Kirchhörder SC verlassen wolle.

Angst vor der Vereinslosigkeit

„Das war eine schwierige Situation damals, weil ich schon die Sorge hatte, plötzlich vereinslos zu sein. Das hat sich dann aber zum Glück sehr schnell zum Guten geklärt, weil Jörg Mielers, der damalige Sportliche Leiter des KSC, mir trotz der langwierigen Verletzung eine Zusage gegeben hat“, erinnert sich Petreian.

Vor diesem Hintergrund fiel es ihm dann noch leichter, sich aus dem Tal der Verletzung wieder herauszuarbeiten. „Was mir sehr geholfen hat, war, dass es ein Prozess stetiger Besserung war. Das motiviert natürlich. Das fällt es einfach leichter, fleißig zu sein. Ich hab mindestens fünfmal pro Woche kniespezifisch gearbeitet - ohne Rückschläge.“

Freigabe nach sechs Monaten

Grundsätzlich habe ihm der behandelnde Arzt in Aussicht gestellt, die Freigabe schon wieder nach sechs Monaten zu geben, erinnert sich Petreian. „Aber da ich nun mal nicht hauptberuflich mein Geld mit Fußball verdiene, wollte ich nichts überstürzen und hab lieber noch etwas länger trainiert und an der Reha gearbeitet.“ Letztlich obsiegte die Vernunft übrigens auch beim Thema Halle: „Ich war eigentlich schon richtig heiß darauf. Aber es war auch klar, dass das ja nochmal mit zusätzlichem Risiko verbunden ist. Also hab ich es gelassen. “

Ilja Petreian (M.) kehrt nach langer Verletzungspause zurück.
Ilja Petreian (M.) kehrt nach langer Verletzungspause zurück. © Folty

„Gekribbelt hat es natürlich schon. Aber ich konnte mich damit abfinden, dass ich zumindest mit der Mannschaft trainieren konnte“, sagte Petreian. „Und das haben die Jungs beim KSC, für die ich ja auf dem Platz noch nichts hatte tun können, großartig gemacht. Jeder wusste, dass ich noch im Aufbau, keiner hats im Zweikampf übertrieben. Ich konnte quasi immer in Ruhe der freie Mann sein. Sie haben mich immer spüren lassen, dass ich voll zur Mannschaft gehöre. Und man dir so ein Gefühl gibst, dann erscheinst du eben auch auf Krücken zum Training.“

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Zum Glück ist die Zeit des reinen Trainings jetzt vorbei. Am Dienstag im Testspiel des KSC gegen den FC Roj (2:2) kam Petreian erstmals wieder zum Einsatz. Nur kurz zwar, was in der Natur der Sache einer Einwechselung in der 85. Minute liegt. „Aber wenn es auch nur ein paar Minuten waren - ich wollte einfach dringend wieder dieses Gefühl haben, auf dem Platz zu stehen. Das war wichtig für den Kopf.“

Logisch, dass er sich noch längst nicht wieder voll fit fühle, sagt Petreian. „Aber es tat auch gut zu merken, dass ich an der Murmel noch nicht alles verlernt habe. Und die Fitness kommt natürlich auch über die Einsätze.“ Auf die hofft Petreian ab jetzt. „Wenn der Liga-Betrieb wieder hoffe ich auf stetig länger werdende Einsätze. Denn mein Anspruch beim KSC ist klar: Ich will hier Stammspieler werden.“

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