Die Favoriten in der Halle Brackel, Dortmunder Löwen und VfR Sölde, marschierten ungeschlagen in die Zwischenrunde. Spannungsgeladen waren aber vor allem die beiden abschließenden Überkreuzspiele, in denen sich TuRa Asseln und Westfalia Wickede durchsetzen konnten. Leider kam es auch am zweiten Tag zu einer längeren Unterbrechung in den Schlusssekunden. Dieses Mal blieben Handgreiflichkeiten wie am Freitag (28. Dezember) aber aus.
Christian Fröse rettet Westfalia Wickede
Die Westfalia bot zwar spielerisch keinen absoluten Glanz-Fußball, dafür aber viel Kampf und Leidenschaft. Bedanken für das Weiterkommen durften sich alle Wickeder vor allem bei zwei Akteuren: Filip Bokemueller und Hallen-Legende Christian Fröse. Youngster Bokemueller traf in den Gruppen-Partien gegen den VfR Sölde (2:3) und Phönix Hörde (4:3) jeweils doppelt und war in beiden Spielen bester Wickeder auf dem Parkett.
Im letzten Entscheidungsspiel des Abends gegen den C-Ligisten FC Merkur tat sich Bokemueller dann etwas schwer - und mit ihm sofort das gesamte Team. Bis in die Schlussminuten zeigte die Ergebnis-Tafel ein 1:1-Unentschieden. Zwei Minuten waren noch zu gehen. Mittlerweile stand auch Christian Fröse auf dem Feld. Der 42-jährige Sportliche Leiter hatte vor dem Turnier noch angekündigt, nur im absoluten Notfall auflaufen zu wollen.
Dieser schien nun eingetroffen zu sein. Was folgte, war das nächste Hallen-Märchen der Vereinsikone: Bokemueller fand Fröse im Rückraum und dieser knallte den Ball zum 2:1-Siegtreffer in die Maschen. „Tatsächlich eines der schönsten Tore, die ich in der Halle geschossen habe“, freute sich Christian Fröse nach dem Weiterkommen.

Überschattet wurde der Triumph von einer längeren Unterbrechung nur Sekunden vor dem Ende der Partie. Nach einem Foulspiel gerieten die Spieler beider Mannschaften wild gestikulierend aneinander. Auslöser war das Foulspiel eines Merkur-Spielers an einem Wickeder, der laut knallend in die Bande gerauscht war. Wie schon am ersten Tag reagierten die Ordner des Veranstalters schnell und konnten den Tumult nach etwa vier Minuten auflösen. Der Unparteiische zückte die Rote Karte für einen Spieler des FC Merkur.
Dortmunder Löwen souverän, Asseln siegt im Achtmeterschießen
Vor restlos ausverkauften Rängen an der Haferfeldstraße sorgte das Team von Veranstalter Dortmunder Löwen direkt zum Auftakt für einen Start nach Maß in die 39. Hallenstadtmeisterschaft.
Mit 8:1 überrannten Yonas Hamdoun, Ertugrul Aksoy, Niklas Wehner und Co. den A-Ligisten TuRa Asseln regelrecht. Deren Anhänger ließen sich davon nicht unterkriegen und würdigten vor allem Publikumsliebling Dennis Sauer immer wieder mit „Sauer, Sauer“-Sprechchören.

Als der dann auch noch für das einzige Tor der TuRa sorgte, war die Asselner Freude entsprechend auf dem Höhepunkt. Die Löwen gewannen auch ihr zweites Spiel deutlich mit 6:1 gegen Merkur. „Wir sind hochverdient weitergekommen. Vor allem das erste Spiel war überragend von uns“, sagte Coach Christian Hampel.

Zurück zu TuRa Asseln und Dennis Sauer: Im ersten Überkreuzspiel ging es gegen Phönix Hörde. Ein bis zum Ende spannender Schlagabtausch um die Zwischenrunde. Beim Stand von 2:2-Unentschieden vergab Sauer die Dreifachchance zum Sieg.
Im Achtmeterschießen verschoss Phönix zweimal, TuRa blieb eiskalt: Asseln siegte und war eine Runde weiter. „Pures Glücksgefühl, dass wir es dieses Jahr geschafft haben, nachdem wir letztes Mal an gleicher Stelle im Achtmeterschießen raus sind“, sagte Trainer Marc Andre Schmitt.
Wildes Hallen-Derby zwischen VfR und Phönix
Bleibt also noch der Blick auf den VfR Sölde. Der Landesligist tat sich zwar etwas schwer, lieferte dafür aber zwei spektakuläre Partien ab. Inklusive der wohl ansehnlichsten der beiden Vorrunden-Tage in Brackel. Auf das knappe 3:2 gegen Wickede folgte ein imposanter Schlagabtausch gegen Phönix Hörde. Mit 5:3 mühten sich die Sölder zum Sieg, zeigten aber bei ihren Toren immer wieder ihre Klasse.

Auf den 0:1-Rückstand aus Sicht des VfR durch Tobias Bludau (2.) antworteten Dominik Deppe (5.) und Alexander Schröder (6.) mit einem Doppelschlag zum 2:1. Dem Ausgleich durch Issam El Bouazzati (8.), folgte die VfR-Führung durch Marc Radusch (8.), worauf wiederum Hassan Belamkadem (10.) mit dem 3:3 zur Pause antwortete.
„Wir haben für einen B-Ligisten uns sehr gut verkauft und alle drei Spiele nur sehr knapp verloren. Für uns und die Zuschauer war es ein gutes Hallenturnier“, hielt Issam El Bouazzati fest. Der Landesligist schaltete in der zweiten Hälfte nochmal einen Gang nach oben und gewann durch die Tore von Kevin Dölling (17.) und Fabien Garando (19.) letztlich verdient.
„Unser klares Ziel war, weiterzukommen. Wir haben uns aber schwerer getan, als ich es mir gewünscht hätte“, sagte Trainer Marcel Möller.
