Einmal ein Tor gegen den BVB erzielen. Diesen Wunsch konnte sich Dana Albrecht während der Endrunde des Dortmunder Hallenmasters der Frauen am vergangenen Sonntag erfüllen – und das gleich zweimal. Die Stürmerin des Fußball-Landesligisten TV Brechten ist bekennender Fan des Dortmunder Erzrivalen Schalke 04. Ihre beiden Treffer, die Albrecht in den Partien gegen die Frauen des BVB erzielte, waren also etwas ganz Besonderes. Das war schon cool, als Schalkerin gegen den BVB zu treffen. Dass das geklappt hat, hat sich schon sehr gut angefühlt“, sagte sie leicht schelmisch.
Bereits in der Gruppenphase hatte Albrecht im Spiel gegen den BVB nach zwei Minuten für die überraschende Führung gesorgt und die Schwarzgelben geschockt. Am Ende reicht es zu einem sehr beachtlichen 1:1. Ein weiteres Mal wollte der TVB den Turnierfavoriten später im Endspiel ärgern. Auch dort war es Albrecht, die ihre Mannschaft mit einem kaltschnäuzigen Abschluss zum 1:2-Anschlusstreffer zurück ins Spiel brachte.

Endspiel-Niederlage gegen BVB
Noch viel lieber als den eigenen Torerfolg hätte Albrecht jedoch den Turniersieg mit ihrer Mannschaft gefeiert. Das Finale verlor der TV Brechten schließlich mit 1:4. „Leider hat es nicht gereicht, der BVB hatte da auch ein bisschen mehr Glück. Das 2:1 hat uns Mut gegeben, so hoch hätten wir nicht verlieren müssen. Im Endeffekt können wir aber sehr stolz und zufrieden sein“, analysierte Albrecht das verlorene Endspiel.
Dass der TVB überhaupt erst ins Finale eingezogen war, lag nicht zuletzt an der Stürmerin selbst. Die gebürtige Castrop-Rauxelerin, die beim SV Wacker Obercastrop das Fußballspielen erlernte und später in der U17 beim VfL Bochum spielte, netzte alleine in der Endrunde fünf Mal ein und schoss ihr Team ins Finale. Das Viertelfinale gegen die SpVg Berghofen (3:2), die mit einer Mischung aus Regionalliga- und Westfalenliga-Spielerinnen antrat, entschied Albrecht mit zwei Toren fast im Alleingang.
Das alleinige Lob für das gute Turnierergebnis will die beste Brechtener Spielerin ber nicht einheimsen. „Wir waren als Mannschaft überragend, jeder hat für jeden gekämpft, das hat man in jedem Spiel gesehen. Das nehmen wir mit, dass wir als Team gut funktionieren und auch gegen stärkere Gegner mithalten können“.
Fans sorgen für Stimmung
Einen Anteil am Finaleinzug können sich zudem die mitgereisten Fans des TV Brechten auf die Fahne schreiben. In der Halle Huckarde waren sie mit Abstand die lauteste Anhängerschaft und feierten die Mannschaft auch nach dem Finale. Mit dem BVB-Fanlager lieferten sie sich in den beiden Duellen ein Gesangs-Duell.

Top-Torjägerin Albrecht fand im Anschluss lobende Worte: „Eigentlich versuche ich so etwas immer auszublenden und mich auf‘s Spiel zu fokussieren. Aber die Unterstützung war schon echt krass. Wir wussten zwar, dass Unterstützung kommen wird, aber dass es so viel wird, war uns nicht klar“.
Die gesamte Mannschaft bedankte sich für den großen Support. Von großer Enttäuschung war bei den Blau-Weißen nicht viel zu spüren. Vielmehr überwiegt der Stolz über die gezeigte Leistung. Und Schalkerin Albrecht darf sich für immer an ihre zwei Tore gegen den BVB erinnern – womöglich waren es nicht die letzten.
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