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Zusammen Deutscher Meister, jetzt schon getrennt - das wird aus den U19-Spielern des BVB
Borussia Dortmund U19
Tschüss Borussia Dortmund, hallo 2. Bundesliga! Bereits drei Spieler der U19-Meistermannschaft des BVB wechseln in den Profi-Fußball. Andere werden dagegen bleiben. Vielleicht auch Paul Besong.
Es ist noch gar nicht lange her, da feierte Enrique Peña Zauner mit seinen Mitspielern von Borussia Dortmund ausgelassen den Gewinn der Deutschen Meisterschaft der A-Junioren. Spieler und Verantwortliche lagen sich in den Armen, siegestrunken tanzten sie nach dem 5:3-Erfolg über den VfB Stuttgart Arm in Arm über den Rasen der Mechatronik-Arena in Großaspach.
Heute, knapp zwei Wochen später, ist klar: Es war Peña Zauners letzter Auftritt im BVB-Trikot. Das 19 Jahre alte Offensivtalent, das im Finale den Treffer zum 5:3 erzielte, schnürt seine Fußballschuhe künftig für den Fußball-Zweitligisten SV Sandhausen. „Ich bin sehr froh, hier in Sandhausen zu sein und somit den Schritt in den Profibereich machen zu dürfen“, wird Peña Zauner in einer Mitteilung des Vereins zitiert. Der Venezolaner erhält einen Dreijahresvertrag.
Peña Zauner ist Jahrgang 2000 und hätte – wie zehn weitere Spieler der Meistermannschaft – ohnehin nicht mehr in der U19 spielen dürfen. Während die jüngeren Spieler weiter für die U19 auf Punktejagd gehen werden, steht für die älteren der nächste Schritt an. Nur: Wohin der weitere Weg den Jungen führt, wo genau der talentierte Nachwuchs seine ersten Schritte im Seniorenbereich unternimmt, ist oftmals ungewiss.
Osterhage und Raschl erhalten Profiverträge
Einige, wie die Stürmer Emre Aydinel und Julius Schell oder Torhüter Lucien Hawryluk, werden in die U23 des Vereins aufrücken und in der kommenden Saison in der Regionalliga spielen. Andere, wie die Toptalente Patrick Osterhage und Tobias Raschl, erhalten direkt einen Profivertrag beim BVB. Und dann gibt es eben noch all diejenigen Spieler, die den Verein verlassen wollen oder müssen.
So ist Peña Zauner längst nicht der einzige, der seine Zelte im schwarzgelben Nachwuchstrakt in diesem Sommer abbrechen wird. Tobias Mißner, 19 Jahre alt und Linksverteidiger der BVB-U19, wechselt ebenfalls in die 2. Bundesliga. Mißner, der bei Borussia die komplette Ausbildung im Nachwuchsbereich durchlaufen hat, hat beim SV Wehen-Wiesbaden ein bis zum 20. Juni 2021 datiertes Arbeitspapier unterschrieben.
Er sagt: „Ich will hier Gas geben und zeigen, dass ich große Lust auf die Aufgabe habe.“ Zudem wird sich Robin Kehr dem Zweitligisten SpVgg Greuther Fürth bis 2022 anschließen. Für ihn sei es „genau die richtige Station, um im Herrenbereich anzukommen“, erklärte er.
Der Sprung in den Profifußball ist groß
Ingo Preuß, Teammanager von Borussia Dortmund U23, sagt, er freue sich für die drei Spieler. Dass sie den Verein verlassen, sei nicht ungewöhnlich. „Viele unserer Spieler gehen in die zweite Liga“, sagt er. Für den eigenen U23-Kader seien Peña Zauner & Co. ohnehin nicht vorgesehen gewesen.
Ob sie den Sprung aus der A-Jugend direkt in den Profifußball meistern werden, „das weiß ich nicht“, sagt Preuß. Er wünsche es ihnen. Natürlich. „Aber wir wissen auch, dass bereits der Sprung aus der U19-Bundesliga in unsere Regionalliga-Mannschaft erstmal groß genug ist.“
Edwin Boekamp, Sportlicher Leiter der Nachwuchsabteilung des BVB, traut dem Trio durchaus zu, direkt Fuß zu fassen. Auch, wenn es schwierig wird. „Das sind noch mal zwei Schritte mehr, als wenn sie bei uns in der U23 spielen würden“, sagt Boekamp. „Aber sie werden alles dafür tun, dass sie es schaffen. Sie sind talentiert und vor allem lernwillig.“
Gute Gespräche mit Besong
Noch offen ist die Zukunft von Mittelfeldspieler Marius von Cysewski und Stürmer Yassin Ibrahim. Bei Borussia Dortmund wird man beide in der kommenden Saison allerdings wohl vergeblich suchen. Ein Vertragsangebot für die zweite Mannschaft des BVB liegt weder Ibrahim noch von Cysewski nach Informationen dieser Redaktion vor.
Ganz anders die Situation bei Paul-Philipp Besong: Der Verein will den Doppeltorschützen vom Endspielsieg gegen Stuttgart unbedingt halten. Zuletzt haben sich Verein und Spieler am Mittwoch noch einmal zusammengesetzt, um die Situation zu erörtern. „Es waren gute Gespräche“, sagt Ingo Preuß. Noch hat sich Besong zwar etwas Bedenkzeit erbeten, an diesem Wochenende soll der 19-Jährige seine Entscheidung aber bekannt geben.
Auf wie viele ehemalige Weggefährten aus der U19-Mannschaft er im Falle einer Zusage treffen würde, ist noch nicht ganz klar. In Aydinel, Hawryluk, Schell und wohl auch Torhüter Luca Unbehaun stehen zumindest schon einmal vier Spieler der Meisterteams im Regionalliga-Kader.
Teil des Bundesliga-Teams - und auch Teil der U23?
Ob auch U19-Kapitän Patrick Osterhage und Tobias Raschl im Laufe der Saison zum Team des neuen U23-Trainers Mike Tullberg stoßen werden, ist noch unklar. Beide, so die Pläne des Vereins, werden zunächst zur Bundesliga-Mannschaft der Schwarzgelben gehören.
„Wir schauen erst einmal, wie lange sie dort dabei bleiben“, sagt Preuß. „Natürlich wünsche ich ihnen, dass sie direkt durchstarten. Aber ich gehe fest davon aus, dass sie bei uns zum Einsatz kommen werden.“
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