BVB-Spielerin erlebt zahlreiche Rückschläge Nach über einem Jahr kann sie wieder spielen

Lena Degenhardt glaubt an Chance gegen Ludwigsburg
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Sie hat ein Jahr voller Höhen und Tiefen hinter sich nach ihrem Kreuzbandriss im September des vergangenen Jahres. Ein Jahr voller Leiden und Rückschläge. Und doch könnte Lena Degenhardt am kommenden Mittwoch im Bundesliga-Topspiel gegen HB Ludwigsburg (vormals Bietigheim) zum entscheidenden Faktor für den BVB werden. Vielleicht sogar zum spielentscheidenden. Zuletzt kam sie in Zwickau für gut 20 Minuten aufs Parkett. Und erzielte vier Tore. Das macht natürlich Hoffnung.

So wie sie auf der halblinken Position ab der 38. Minute in Zwickau auftrat, so kennen die Fans Lena Degenhardt - kraftvoll, energiegeladen, die Lücke suchend, immer auf dem direkten Weg zum Tor, auch wenn es dorthin mal richtig weh tut. Ein dickes Lob gab auch Borussen-Coach Henk Groener seiner Halblinken mit auf dem Heimweg von Zwickau nach Dortmund: „Ich finde es absolut mutig von Lena, dass sie so zielstrebig den Weg zum Tor sucht.“

BVB mit Chancen im Top-Spiel

Das ändert natürlich nichts daran, dass Ludwigsburg auch am Mittwoch favorisiert ist. „Aber nicht mehr so klar wie in den vergangenen Spielen. Wenn wir alle zusammen einen guten Tag erwischen, dann ist diesmal eine Überraschung möglich, dann ist was für uns drin“, versichert Degenhardt. Wohlwissend, dass die vergangenen sechs Spiele eindeutig zugunsten der besten deutschen Mannschaft der vergangenen drei Jahre ausgingen. Im Mai dieses Jahres kassierte der BVB eine 20:31-Pleite in Bietigheim. Es war eine Machtdemonstration.

Aber das war die vergangene Saison. Was aber macht Lena Degenhardt so zuversichtlich? Sie spricht davon, dass der Vorsprung des Meisters auf den BVB geringer geworden sei. „Ludwigsburg ist nicht mehr so dominant wie zuletzt, dafür sind wir aber stärker geworden“, so Degenhardt. Nach ihrer Meinung sind es die vier BVB-Neuzugänge, die den Unterschied zum Vorjahr machen. „Unser Rückraum ist mit Deborah Lassource und Alieke van Maurik viel, viel durchschlagskräftiger geworden, dazu ist Dana Bleckmann nach ihrem Kreuzbandriss wieder dabei“, begründet Lena Degenhardt.

Der schlimme Moment: Lena Degenhardt reißt sich am 30. September 2023 ihr Kreuzband.
Der schlimme Moment: Lena Degenhardt reißt sich am 30. September 2023 ihr Kreuzband. © Ludewig

Fast könnte man auch Lena Degenhardt als Neuzugang bezeichnen. Im vergangenen Sommer war sie vom TuS Metzingen zum BVB gewechselt. Nach einer starken Vorbereitung und drei Ligaspielen verletzte sie sich am 30. September im Pokal gegen Bayer Leverkusen. Nach dreieinhalb Spielen war für sie die Saison vorbei. Mit einem äußerst bitteren Nachgeschmack. Der BVB schied mal wieder im Pokal aus - und Lena Degenhardt verletzte sich am Kreuzband. So wie zwei Wochen zuvor Dana Bleckmann.

Es sei ihre erste wirklich schwere Verletzung gewesen nach einer zuvor bereits überwundenen Schulterverletzung, so Lena Degenhardt. Es wurde eine lange Zeit. „Besonders der Anfang war schwer für mich. Ich hatte lange Probleme, die Streckung und die Beugung wollten einfach nicht so, wie ich mir das vorgestellt hatte. Ich hatte wirklich Zweifel, ob das wieder was wird mit dem Knie“, erinnert sich Lena Degenhardt. Besonders mental sei das schwierig gewesen.

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Die Zweifel sind überwunden, Lena Degenhardt denkt nicht mehr daran, dass ihr Kreuzband eventuell nochmal reißen könnte. Im Pokal gegen Neckarsulm stand sie zum ersten Mal für ein paar Minuten auf dem Parkett, in Göppingen dann für zehn Minuten. Und in Zwickau folgten gut 20 Minuten - mit vier stark herausgespielten Treffern. Ihr Markenzeichen, das körperbetonte Spiel, hat unter der Verletzung nicht gelitten. Und daran will Lena Degenhardt auch am Mittwoch im Topspiel gegen Ludwigsburg anknüpfen.