Unter dem Motto „Alle in die Halle“ strebt die Handball-Abteilung von Borussia Dortmund am 22. Februar 2025 einen historischen Zuschauerrekord an. Ziel ist es, die bisherige Bestmarke von 11.112 Fans zu übertreffen, die Schwarzgelb selbst am 19. Februar 2023 in der Westfalenhalle aufstellte. Damals sorgte die Begegnung in der European League gegen Siófok KC für ein unvergessliches Spektakel.
BVB will eigenen Rekord brechen
Wie diese Redaktion erfuhr, soll es fast genau zwei Jahre später wieder ein Handballfest der Superlative geben. Gegner wird dieses Mal das norwegische Team Sola HK sein, Anwurf in der traditionsreichen Westfalenhalle ist um 15 Uhr. Der Zeitpunkt ist strategisch gewählt, denn nur wenige Stunden später, um 18.30 Uhr, tritt die Fußball-Mannschaft des BVB im benachbarten Signal Iduna Park gegen Union Berlin an.
Bereits 2023 hatte Borussia Dortmund dieses Konzept erfolgreich genutzt: Viele Fußballfans nutzten die Gelegenheit, vor der Partie im Stadion noch die Frauen-Handballerinnen in Aktion zu erleben. Damals lockte der Verein mit Kombi-Tickets zu vergünstigten Preisen – eine Maßnahme, die auch dieses Jahr wieder infrage kommen könnte.
„Die Atmosphäre bei unserem Rekordspiel war einzigartig“, erinnert sich ein Vereinsvertreter, der namentlich nicht genannt werden wollte. „Unser Ziel ist es, diese Emotionen noch einmal zu übertreffen und die Westfalenhalle erneut bis auf den letzten Platz zu füllen.“

Die Voraussetzungen für ein weiteres Handball-Highlight scheinen ideal. Mit dem Slogan „Alle in die Halle“ will der BVB nicht nur eingefleischte Handballfans, sondern auch sportbegeisterte Dortmunderinnen und Dortmunder ansprechen. Die Verknüpfung der beiden Spiele könnte erneut Tausende Fußballanhänger motivieren, den Nachmittag mit hochklassigem Handball zu verbringen.
Ob es dem BVB gelingt, seinen eigenen Rekord zu knacken, wird sich zeigen. Fest steht jedoch: Der 22. Februar verspricht ein Tag voller schwarzgelber Leidenschaft zu werden – auf und neben dem Spielfeld.
Borussia Dortmund: Top-Spiel vor der Brust
Zuvor aber hat der BVB eine richtungsweisende Woche vor sich. Nur drei Tage nach dem 31:31 zum Auftakt der Gruppenphase der European League gegen das rumänische Team aus Valcea kommt es heute Abend zum Bundesliga-Topspiel gegen den Tabellendritten Thüringer HC (19.30 Uhr, Halle Wellinghofen). Ein echter Klassiker im deutschen Frauen-Handball voller Emotionen, Kampf und Ungewissheit, wie dieses Duell ausgehen könnte.
Am Wochenende geht’s dann ins norwegische Sola zum zweiten EL-Spiel - und erneut nur drei Tage später tritt der BVB bei der HSG Blomberg-Lippe an. „Danach wissen wir mehr, ob wir unsere Saisonziele erreichen können. Wenn wir sowohl gegen Thüringen als auch gegen Blomberg gewinnen können, sind wir auf jeden Fall einen großen Schritt weiter“, zeigte sich BVB-Handballchef Rupert Thiele optimistisch: „Allerdings brauchen wir dazu jeweils eine Topleistung.“ Psychisch und physisch eine echte Herausforderung für den aktuellen Tabellenführer der HBF, der an seine Belastungsgrenze gehen muss.
Torfrau Norah Kothen fällt aus
Borussen-Coach Henk Groener wird auf jeden Fall auf Torfrau Norah Kothen verzichten müssen. Sie fällt krank aus und wird durch Merle Muth aus der 2. Mannschaft ersetzt. Stammkeeperin Sarah Wachter wird also gefordert sein. „Wenn wir gewinnen wollen, brauchen wir eine Topleistung. Das gilt aber genauso für den THC“, glaubt Groener.
„Das sind alles 50:50-Spiele, in denen alles möglich ist. Ich freue mich auf diese herausfordernde Woche. Aber klar ist auch, heute Abend gegen Thüringen sind nicht wir der Favorit“, erwartet Borussias Sportlicher Leiter Andreas Kuno eine ganz schwierige Aufgabe.