Die Handballerinnen des BVB haben sich mit einem 22:21 (10:10) gegen die HSG Blomberg-Lippe die Tabellenführung in der 1. Bundesliga gesichert. Das 24. NRW-Duell lebte vom Kampf und von der Leidenschaft. Und von den Leistungen der beiden Torfrauen Sarah Wachter und Melanie Veith. Beide schafften eine überragende Quote von 40 Prozent, Wachter kam auf 14 Paraden und rettete dem BVB in der superhektischen Schlussphase den Sieg mit einer Klasseleistung zehn Sekunden vor dem Abpfiff.
Dementsprechend fiel naturgemäß auch das Fazit von BVB-Coach Henk Groener aus: „Das war eine sehr gute Abwehrleistung von uns mit einer erstklassigen Sarah Wachter im Tor. Es war extrem wichtig, so eine Mentalität auf der Platte zu zeigen. Es ging immer hin und her, in den schwierigen Phasen sind wir aber stabil geblieben, was uns schließlich den Sieg gebracht hat.“

Bevor es überhaupt losging, musste BVB-Coach Henk Groener zunächst den Ausfall von Rückraumspielerin Alicia Langer verkraften, die sich in Thüringen eine Muskelverletzung am Hüftbeuger zugezogen hatte. Die junge Niederländerin Alieke van Maurik stand damit zum ersten Mal in der Startelf und in der Verantwortung als einzige Linkshänderin.
Wie schon in Thüringen glückte dem BVB auch gegen Blomberg ein optimaler Start. Nach zehn Minuten hieß es bereits 6:2. Für Blombergs Trainer Steffen Kirchner Zeit, um seine Spielerinnen zusammenzurufen. Doch so leicht gaben sich die Gäste nicht geschlagen. Steffen Birkner brachte Laetitia Quist, was das Angriffsspiel der HSG komplett veränderte. Nach zwei, drei Ungenauigkeiten, einigen Lattentreffern und fünf Minuten später waren die Gäste bis auf 5:7 dran, das Spiel war wieder offen.
Nach 20 Minuten hieß es nur noch 8:7 für die Schwarzgelben. Der BVB tat sich im Angriff schwer gegen die jetzt viel beweglichere HSG-Abwehr. Amber Verbraeken schaffte nach 25 Minuten zum ersten Mal den Ausgleich zum 9:9. In die Pause ging’s mit 10:10. Der Schwung der Anfangsphase war dahin.
BVB-Torhüterin Wachter rettet den Heimsieg
In Durchgang zwei kam zunächst die Norwegerin Husebø für Lena Hausherr auf Linksaußen, Maraike Kusian für Kelly Vollebregt auf Rechtsaußen. Beim Stand von 14:12 verpasste es der BVB, das Ergebnis auszubauen. Die Außen trafen nicht und Lena Hausherr setzte einen Siebenmeter an die Latte. Es ging wieder bei Null los. Nach 45 Minuten hieß es 16:16 nach einem schönen Treffer von Quist, die der BVB im zweiten Durchgang kaum in den Griff bekam.
Die Schlussphase wurde zusehends hektischer – und blieb spannend beim Stand von 19:19 (53.) Blomberg sollte sogar in Führung gehen (Quist zum 21:20). Doch das bessere Ende hatte der BVB für sich. Emma Olsson glich zunächst aus, dann erhöhte Lisa Antl zum 22:21(59.), ehe Torfrau Sarah Wachter mit ihrer insgesamt 14. Parade zehn Sekunden vor dem Abpfiff den ersten Heimsieg des BVB rettete. Was Laetitia Quist, mit fünf Treffern beste Torschützin des Abends, natürlich sichtlich betrübt kommentierte: „Das war ein Spiel auf Augenhöhe, schade, dass wir keinen Punkt mitgenommen haben.“
BVB: Überragende Stimmung in Wellinghofen
Die über 600 Fans in der Halle Wellinghofen feierten dennoch wie selten. Für Teammanager Andreas Kuno der zweite positive Aspekt des Abends: „Selten habe ich solch eine überragende Stimmung in der Halle Wellinghofen erlebt. Danke an die Fan-Klubs, danke an alle, die da waren.“
Ausblick: Für die Handballerinnen stehen jetzt aufgrund der Lehrgangspause der Nationalmannschaft in Basinghausen zwei spielfreie Wochen an. Am 5. Oktober empfängt der BVB dann im Pokal-Achtelfinale die SU Neckarsulm um 19 Uhr in der Halle Wellinghofen. Die nächste Partie in der 1. Bundesliga findet erst am Freitag, 11. Oktober, bei Aufsteiger Frisch Auf Göppingen statt.
Aufstellung und Tore
BVB: Kothen, Wachter - Hausherr (3/1), Campos Costa (1), Kusian (1), Antl (4), Degenhardt, van Maurik (3), Lassource (3/1), Sasaki (1), Husebø (1), Olsson (1), Vollebregt (2), Bleckmann (2)