Er tut seinem neuen Team gut. So wenig Vorbereitungsspiele gewöhnlich über Saisonverläufe aussagen, so viel schaffen es aber gewisse Gesten und Abläufe, einen Hinweis zu geben, wer eine wichtige Rolle im Team spielen könnte.
Yassir Mhani (29) ist so ein Typ, der gleich Verantwortung übernimmt. Hinter der Spitze ackerte und sprach der Offensivspieler, von Beruf Lehrer, viel. Dazu kamen kluge Läufe, Anspiele und Abschlüsse.
Sein BSV Schüren bot auch dank des Ex-Hombruchers ein starkes Turnier, das wegen Personalknappheit, einer Roten Karte gegen Teamkollege Mert Ergüven und eines äußerst starken Gegners aus Holzwickede mit einer 0:3-Finalniederlage endete.
Neuzugang beim BSV Schüren
Warum aber der BSV, der früher unter Trainer Dimitrios Kalpakidis wegen des hohen Altersdurchschnitts spaßeshalber den Spitznamen „Traditionsmannschaft“ trug, jetzt wieder in einen Kader mit vielen jungen Leuten einen 29 Jahre alten Yassir Mhani holt, erschließt sich spätestens seit dem Hecker-Cup.
Eben weil er die eben erwähnten Qualitäten mitbringt, die aus dem kämpfenden Kreativspieler eine Führungskraft machen. „Vielleicht ist das jetzt ein wenig hochgegriffen“, erklärte Mhani nach dem 0:3 im Aplerbecker Regen bescheiden. „Aber ich helfe eben auch gerne den jungen Spielern. Deshalb traue ich mir schon zu, in gewissen Dingen voranzugehen. Aber wir wachsen ja erst zusammen.“
Yassir Mhani geht voran
Und wie! Denn was der BSV da über zwei Wochen in Aplerbeck zeigte, war aller Ehren wert. „Wir haben die Oberligisten Türkspor und Aplerbeck besiegt. Das nehmen wir mit“, versprach Mhani.
In der Vorrunde war Schüren dem weiteren Oberligisten TuS Bövinghausen nur knapp 0:1 unterlegen, besiegte dann den Kirchhörder SC , ehe das Kunststück, das 5:3 nach Elfmeterschießen gegen das klar favorisierte Türkspor gelang. Zu guter Letzt vor dem Endspiel schaffte Schüren einen Last-Minute-Mentalitätssieg über Gastgeber ASC.
Nur im Endspiel wollte es dann doch nicht mehr so klappen. „Da rutscht Michael Hines weg, da sieht Mert Ergüven Rot, das sind Dinge, die passieren. Wir waren vorher heiß, das Spiel zu gewinnen. Aber zu zehnt gegen einen starken Gegner war es ohne die vielen Ausfälle, die nicht von der Bank kommen konnten, verdammt schwer“, resümierte Schürens Nummer neun.
Doch Trübsal blies Mhani schon kurz nach dem verlorenen Finale nicht. „Wir haben immerhin bis zum Schluss gekämpft.“
Saison ohne größere Sorgen
Was das alles für Schüren bedeutet, das wollte Yassir Mhani noch nicht prognostizieren, nur dass die Mannschaft, wie erwähnt, wisse, wie auch Oberligisten zu schlagen seien.
„Die Meisterschaft ist anders. Ich weiß, dass es für Schüren verdammt knapp war. Ich glaube aber schon, dass es eine Saison ohne größere Sorgen wird. Jedenfalls arbeiten wir daran.“
Den Eckpfeiler Yassir Mhani hatte der BSV noch nicht, dafür der Westfalenliga-Aufsteiger Hombruch. Wenn der Neue dem Team weiterhin so guttut wie beim Hecker-Cup, dürfte die Arbeit Früchte tragen und weitere Überraschungen auch gegen Topteams bringen.
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