Der Ex-Profi übernimmt. Der BSV Schüren war auf ihn zugekommen, hatte ihn gefragt, ob er bereit sei, dem Verein zu helfen. Das ist Jonas Acquistapace (33) – klar befristet bis zur Winterpause. Der eigentliche Standby-Spieler hat jetzt das Kommando beim Kellerkind der Westfalenliga. Schon nach seiner Einwechslung im Spiel gegen den SC Neheim fiel der Innenverteidiger durch klare, auch laute Kommandos auf. Da war er noch nicht im Amt, nach dem Abpfiff aber schon. Der langjährige Stammspieler des VfL Bochum spricht im Interview über Beweggründe und Ziele.
Jonas Acquistapace, Sie hatten sich ursprünglich als Spieler zur Verfügung gestellt für den Fall, dass es personell sehr eng sein würde. Sie hatten sich mehr Zeit für Familie und Beruf gewünscht. Bekommen Sie das denn alles unter einen Hut?
Ich habe mit meiner Familie gesprochen, ob wir das bis zum Winter so hinbekommen. Und das funktioniert. Dann aber haben wir einen klaren Cut vereinbart.
Reden wir also nur über die Zeit, in der Sie bestimmt den BSV wieder in die Spur bekommen möchten. Wie ist es überhaupt zu dieser Vereinbarung gekommen?
Der Verein ist auf mich zugekommen und hat meine generelle Bereitschaft abgefragt, ob ich eine Lizenz habe. Das habe ich bejaht, natürlich in enger Absprache mit meiner Familie.
Dass Sie dies machen, lässt also darauf schließen, dass Ihnen der BSV seit Ihrer Verpflichtung als Spieler 2020 ans Herz gewachsen ist?
Genau. Daher mache ich es auch. Ich hatte mich bewusst dafür entschieden, fußballerisch kürzerzutreten. Im Verein und mit den Jungs habe ich mich dann immer sehr wohlgefühlt, bin immer gerne zum Platz gekommen. Als ich jetzt im Sommer für mich entschlossen hatte, nur noch im Ausnahmefall zu kommen, tat ich das im Bewusstsein, dass ich andere Schwerpunkte im Leben setze, aber irgendwo auch immer noch gerne Fußballer bin. Mir macht das immer noch Spaß. Und den Spaß sollen auch unsere Spieler wieder haben. Ich möchte eine gute Stimmung in der Mannschaft haben. Da die Ergebnisse zuletzt nicht mehr so stimmten und der Verein Handlungsbedarf sah, habe ich die Verantwortung mit Überzeugung übernommen. Denn diese Mannschaft ist besser als dieser Tabellenplatz.
Bleiben wir ein wenig beim Aufwand: Die kommenden Wochen dürften intensiv werden…
Absolut. Wir haben vier Spiele in fünf Wochen. In denen möchten wir die nötigen Punkte holen, um aus dem Keller zu kommen. Und für mich ist klar, dass sich die Mannschaft, einschließlich mir, intensiv reinhängen muss.

Wo setzen Sie an?
Sicherheit ist ein Thema. Ich möchte, dass die Jungs an sich glauben, dass sie aber auch eine klare Vorstellung davon haben, wie sie ihre Aufgaben gut erledigen können. Ich bin mir sicher, dass diese Mannschaft eine gute Qualität hat. Ich möchte sie dabei unterstützen, wieder Selbstvertrauen zu gewinnen. Dann holen wir auch die notwendigen Punkte.
Geht es Ihnen nur um Stabilität und Selbstbewusstsein oder auch in dieser frühen Phase Ihres Einstiegs schon um eine Spielidee?
Ich habe natürlich eine klare Vorstellung davon, wie ich Fußball spielen lassen möchte. Wir werden unsere Trainingseinheiten nutzen, um gute Ergebnisse einzufahren.
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