Brechten-Trainer kehrt in zweite Heimat zurück Derby beim VfL Kemminghausen

Brechten-Trainer kehrt in zweite Heimat zurück: Derby beim VfL Kemminghausen
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Seine zweite Heimat betritt Maurice Erny (33) am Sonntag als Gast. Zwölf Jahre war der Evinger Junge, der bald alle Klubs des Stadtbezirks durch hat, am Gretelweg in verschiedenen Funktionen unterwegs. „Klar ist es etwas Besonderes, da am Sonntag ein ganz wichtiges Derby zu bestreiten“, erklärt der Trainer des Zwölften TV Brechten (17 Punkte), der beim 13. VfL Kemminghausen (16 Punkte) gastiert. Um es zu komplettieren: Auf dem einzig verbleibenden Abstiegsplatz rangiert der VfR Sölde II mit zwei Punkten. Für ihn gibt es also viele Gründe, dem Stadtbezirksderby im Dortmunder Norden entgegenzufiebern. Das bestätigt er im Interview.

Spieler des TV Brechten jubeln gemeinsam.
Am vergangenen Sonntag bejubelte der TV Brechten einen wichtigen Sieg gegen Sölde II. © Nils Foltynowicz

Maurice, Brechten gehört wie Kemminghausen zum Stadtbezirk Eving. Kemminghausen geht sogar in den Vorort Eving über. Darf ich dich Evinger Junge nennen?

Ja natürlich. Das trifft es ja auch. Wo ich aufgewachsen bin, ist das zwar Kemminghausen. Als Kind habe ich das Fußballspielen bei Phönix gelernt, bin dann ab der B-Jugend beim TuS gewesen. Dann folgten zwölf Jahre VfL. Jetzt bin ich ja auch schon etwas länger Brechtener, obwohl ich noch immer nah am Kemminghausen-Platz wohne.

Du bist mittlerweile alleiniger Cheftrainer, hast aber den Brechtener Aufschwung im Team mit René Harder geschafft. Tatsächlich steht nur noch Eving Selimiye Spor in der Evinger Tabelle vor euch. Die suchen übrigens einen neuen Trainer...

Ich habe ja in Brechten verlängert, weil ich sehr gerne hier bin. Dieser Verein lebt. Selbst wenn du am frühen Nachmittag zum Platz kommst, sind alle Parkplätze durch Eltern der Kinder belegt. Es ist so viel los bei uns. Und dazu kommt natürlich, dass unsere Mannschaft so schnell gewachsen ist.

Wie erklärst du dir den Durchmarsch in die Bezirksliga?

Mit Kampf und Leidenschaft, was auch in dieser Saison unsere Trümpfe sind. Wir haben in B- und A-Liga bestimmt nicht den schönsten Fußball gespielt. Aber wir haben ein starkes Kollektiv.

Welches in dieser Spielzeit auf eine ganz andere Probe gestellt wird. Ihr seid Zwölfter mit sechs Punkten Vorsprung auf den einzigen Abstiegsplatz. Ist das so okay für dich?

Absolut! Wir sind ja in zwei Jahren so schnell aufgestiegen, wie wir das überhaupt nicht eingeplant hatten. Von daher ist es klasse, jetzt überhaupt in der Bezirksliga zu sein. Unser Ziel ist es, langsam zu wachsen. Der Verein entwickelt sich schon ziemlich schnell. Wenn wir als erste Mannschaft in der Liga bleiben und uns dann Stück für Stück steigern, ist das ein guter Weg.

Die Rückkehr nach Kemminghausen lässt dich bestimmt nicht kalt...

Überhaupt nicht! Erstens freue ich mich riesig, viele gute alte Bekannte zu treffen. Ich werde sicherlich auch nachher noch auf ein Bier am Gretelweg bleiben. Am Sonntag aber zählt die Freundschaft während der 90 Minuten nicht. Ich bin mit Leib und Seele Trainer des TV Brechten. Und wir haben das klare Ziel, in Kemminghausen nicht zu verlieren, aber ich sehe ja auch, was sich da gerade tut. Sollte es einen Sieger geben, hat er in der Tabelle einiges gutgemacht.

Was siehst du?

Dass der VfL schon deutlich weiter ist als wir. Er hat den Kader noch einmal verstärkt und sich so von ganz unten an uns herangearbeitet. Am Sonntag ist der VfL mit seinem Kader und seiner Tendenz Favorit, wobei unser 4:2 gegen Sölde II auch sehr wichtig war.

Zum Abschluss die Pflichtfrage nach dem Personal: Sind alle an Bord?

Da habe ich eine traurige Nachricht: Jan Braun hat sich kurz nach der Genesung von seinem ersten Kreuzbandriss seinen zweiten zugezogen. Das tut uns allen sehr leid. Ansonsten aber ist die Lage entspannt.

Was für ein Derby wird es dann?

Von uns aus muss es, ich wiederhole mich gerne, eins mit Kampf und Leidenschaft werden. Sonst wird es schwierig.

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