Borussia Dortmund zieht in das Final4 ein Zitterpartie im Viertelfinale gegen Zwickau

Lesezeit

Jubel in der Halle Wellinghofen. Erstmals seit acht Jahren gelang den Handballerinnen des BVB endlich wieder der Einzug ins Final4 des DHB-Pokals. Dank einer starken Abwehrleistung bezwangen die Borussinnen des BSV Sachsen Zwickau mit 26:23 (16:9) und beendeten damit eine lange Durststrecke im Pokalwettbewerb. Auch wenn der Sieg von den 600 Fans erwartet wurde. Die Erleichterung über die Qualifikation zur Endrunde war förmlich zu spüren, denn nach einer starken ersten Hälfte baute der BVB im zweiten Durchgang komplett ab und sicherte sich erst in den Schlussphase den Sieg zum 26:23-Endstand.

Jetzt trifft der BVB am 1./2. März in der Stuttgarter Porsche-Arena auf die Teams aus Bensheim/Auerbach, Ludwigsburg und Blomberg-Lippe. Der endgültige Halbfinalgegner wird am Donnerstagabend (7. November) im Rahmen des Männer-Länderspiels zwischen Deutschland und der Schweiz ausgelost.

Großer Jubel bei Borussia Dortmund über den Einzug ins Final4.
Großer Jubel bei Borussia Dortmund über den Einzug ins Final4. © Ludewig

BVB: „Endlich sind wir wieder in der Endrunde“

Die Fans in Wellinghofen standen noch lange nach dem Abpfiff auf den Rängen und jubelten ihrer Mannschaft zu. „Endlich sind wir wieder in der Endrunde“, hieß es übereinstimmend. Wahrscheinlich hatten die meisten der Borussen-Anhänger noch das peinliche Ausscheiden im Achtelfinale in bester Erinnerung, als der BVB mit 24:26 gegen Bayer Leverkusen aus dem Pokal ausschied. Das war erst Ende September des vergangenen Jahres.

Doch mit der Mannschaft der Saison 2023/24 ist der aktuelle BVB nicht mehr zu vergleichen. In der Bundesliga mit einer grandiosen Leistung gegen Meister Ludwigsburg an die Tabellenspitze gestürmt und als einzige Mannschaft bisher noch ungeschlagen, im Pokal nach Erfolgen in Frankfurt/Oder und gegen Neckarsulm souverän weiter. Was sollte da eigentlich noch schiefgehen gegen den Tabellenachten aus Sachsen?

BVB dominiert Zwickau in der Liga

Man muss es so deutlich sagen. Unter normalen Umständen konnte da eigentlich nichts schiefgehen am Mittwochabend in der Halle Wellinghofen. Dafür ist der BVB in dieser Saison nicht nur als Mannschaft unglaublich stark, auch die individuelle Klasse stach hervor.

Natürlich hatten die 600 Fans in der Halle Wellinghofen noch das Ergebnis von vor zwei Wochen in Zwickau in bester Erinnerung. Da führte der BVB nach einer knappen Viertelstunde bereits mit 11:1, am Ende hieß es 34:24. Was sollte also eigentlich am Mittwochabend schiefgehen angesichts dieser klaren Dominanz des Bundesliga-Tabellenführers gegen den aktuellen Tabellenachten? Und dazu noch in eigener Halle, mit der Unterstützung der Fans im Rücken.

Bis zur Pause spielt der BVB konstant und souverän weiter, konnte sich sogar erlauben, gleich drei Siebenmeter (Carmen Campos, Lassource, Sasaki) zu verwerfen. Sieben Sekunden vor dem Pausenpfiff erhöhte Alieke van Maurik mit einem schönen Rückraumtreffer auf 16:9 - und im Gegenzug neutralisierte BVB-Torfrau Sarah Wachter mit einer überragenden Parade einen Wurf von Arwen Gorb. So ging’s mit 16:9 in die Pause.

BVB: „Darf uns nicht passieren“

Danach war das große Zittern angesagt. Nach einem 10:3-Lauf ging Zwickau sogar mit 19:18 (44.) in Führung. Die Partie war total gekippt, der BVB hatte komplett seinen Rhythmus verloren, die Abwehr ihre Aggressivität. Das Spiel begann in der 44. Minute praktisch wieder bei Null, als Stojkovska zum 18:18 ausglich. Unfassbar, Zwickau erhöhte sogar auf 19:18.

Und es blieb eng. Carmen Campos verwarf den nächsten Siebenmeter (48.), Husebo erhöhte in Überzahl auf 21:19. In der sogenannten Crunchtime fand der BVB wieder besser ins Spiel, bewies aber Nervenstärke. Vier Minuten vor dem Abpfiff hieß es 25:21 nach einem schönen Treffer durch Lena Degenhardt in Unterzahl. Lisa Antl war es vorbehalten, den Schlusspunkt zum 26:23-Endstand zu setzen.

Die Kreisläuferin gab alles, war mit fünf Treffern zweitbeste Werferin nach Alicia Langer. Eine Erklärung für den Schwächephase nach der Pause hatte aber sie nicht: „In der ersten Hälfte haben wir gut vorgelegt, danach hatten wir ein paar Probleme. Doch wir haben wieder unseren Flow gefunden und am Ende verdient gewonnen. Es darf uns natürlich nicht passieren, dass wir nach der Pause so unseren Rhythmus verlieren. Das ist nicht so leicht zu erklären.“

Zum Thema

Aufstellung und Tore

BVB: Wachter (1), Lieder; Langer (6), Degenhardt (1) Sasaki, Campos Costa (1), Bleckmann (1), Kusian, Vollebregt (3), Lassource (3/3), van Maurik (1), Antl (5), Husebø (2), Olsson (2), Egeling.