Die Lage beim TuS Bövinghausen ist weiter unklar. Gegen den Oberligisten läuft ein Insolvenzeröffnungsverfahren.
Der vorläufige Insolvenzverwalter Marvin Bauernfeind kündigte vergangene Woche die Abmeldung vom Spielbetrieb und die Löschung des Vereins an. Bövinghausens Vorsitzender Ajhan Dzaferoski widersprach und zeigt sich weiter kämpferisch.
Dimitrios Kalpakidis beantwortet Fragen rund um den TuS Bövinghausen
Allerdings: Inzwischen drängt die Zeit. Am 2. Februar (Sonntag) startet die Oberliga Westfalen. Der Spielplan sieht vor, dass der TuS dann bei Eintracht Rheine antritt. Dass das wirklich passiert, scheint derzeit nur schwer vorstellbar.
Dimitrios Kalpakidis ist mit Danny Voß noch immer Trainer der Mannschaft. Viele Fragen beschäftigen Amateurfußball-Fans der Oberliga und in Dortmund: Wie viele Spieler spielen noch beim TuS Bövinghausen? Tritt der Oberligist zum Spiel in Rheine überhaupt an? Wird aktuell trainiert? Einen Großteil davon beantwortet Kalpakidis.

Nach dem Ende der Dortmunder Hallenstadtmeisterschaft, Bövinghausen schied am ersten Endrunden-Tag (11. Januar) aus, hat der TuS nicht mehr trainiert.
„Wir haben der Mannschaft angeboten, zu trainieren. Das hat die Mannschaft abgelehnt“, sagt Kalpakidis. Die Spieler wollten stattdessen lieber andere Angelegenheiten mit dem Verein klären, so der Coach, ohne dabei konkreter zu werden.
Spieler sprechen auch mit anderen Klubs
Kalpakidis macht keinen Hehl daraus, dass Bövinghausens Spieler für den Fall eines Aus des Vereins bereits Gespräche mit potenziellen neuen Klubs führen. Das deckt sich mit Informationen unserer Redaktion.
Die TuS-Akteure würden Kalpakidis und Voß kontaktieren, um Informationen über die Zukunft von Verein und Mannschaft zu erhalten. Die Trainer halten zwar Kontakt zu Ajhan und Dino Dzaferoski, den Sportlichen Leiter, wissen aber auch nicht mehr, als öffentlich bekannt ist, so der 45-Jährige.

Das Trainer-Duo befindet sich in der undankbaren Lage, allmählich an das Rheine-Spiel denken zu müssen – so es denn stattfindet. Das ist alles andere als sicher – auch, wenn über die Zukunft des Vereins bis dahin nicht endgültig entschieden worden ist.
„Wenn in Rheine ein Spiel ansteht, würde ich behaupten, dass wir nicht antreten“, sagt Kalpakidis. Der Grund ist offensichtlich: Bövinghausen hat zu wenig Spieler.
Der Trainer rechnet vor: Mit Almin Hodza, Amer Hodza, Dino Dzaferoski, Barbaros Inan, Ilker Algan, Mahrab Khan, Kian Licina, Lavdrim Jusufi, Elmar Skrijelj, Leonardo Twumasi, Yanni Regäsel und Kalpakidis selbst sind aktuell zwölf Spieler angemeldet. Ibuki Noguchi fällt die restliche Rückrunde verletzt aus.
Es fällt auf: Wie schon bei der Hallenstadtmeisterschaft, wo Tim Oberwahrenbrock einsprang, fehlt dem TuS Bövinghausen ein Torhüter.
Kalpakidis wird deutlich: „Ich werde nicht irgendwo hinfahren, wo ich im Vorfeld weiß, dass ich zehn Stück kriege. Damit ist keinem geholfen. Wenn ich keine Perspektive sehe, werde ich mich nicht zum Affen machen.“
Seine Schlussfolgerung: „Es ist im Interesse der gesamten Liga, dass wir schnellstmöglich eine Entscheidung treffen.“ Anfang der Woche soll es ein wichtiges Gespräch dazu geben, eine Entscheidung könnte anschließend zeitnah fallen.
Hinweis der Redaktion: Dieser Artikel erschien ursprünglich am 25. Januar 2025.