
© Stephan Schuetze
Bezirksliga-Tabellenführer Türkspor Dortmund schlägt noch dreimal auf dem Transfermarkt zu
Fußball-Bezirksliga
Beim Blick auf den Spielbogen des Freundschaftsspiels zwischen RW Barop und Türkspor Dortmund, fielen am Donnerstagabend zwei Namen auf, die bislang noch nicht auf Türkspor-Seite zu lesen waren.
Dennoch sind die beiden Neuen für Türkspors Trainerteam Reza Hassani und Kevin Großkreutz keinen Unbekannten. Beide spielten bereits beim aktuellen Bezirksliga-Konkurrenten VfL-Kemminghausen unter Hassani und Großkreutz.
Und noch ein dritter Spieler ist neben Daniel Jänicke und Ilja Petreian mit im Boot der jetzt offiziell gemachten Neuverpflichtungen aus Kemminghausen: Louis Osmani. Während Jänicke und Petreian am Donnerstag bereits für ihren neuen Klub aufliefen, erholt sich Louis Osmani gerade noch von einer Leistenoperation, ist aber nach Schilderung von Hassani schon wieder in ein dosiertes Lauftraining eingestiegen.
Türkspor Dortmund hat einen 25-Mann-Kader
Mit den drei Neuen aus Kemminghausen umfasst der Kader von Türkspor mittlerweile 25 Spieler. Keine leichte Aufgabe also für das Trainerteam, die Stimmung in der Truppe angesichts der begrenzten Aussicht auf Einsatzzeiten für eine Reihe von Spielern hochzuhalten. Hassani ist trotzdem optimistisch: „Die Stimmung in der Mannschaft ist gut. Jeder weiß, dass es jetzt einen verstärkten Konkurrenzkampf gibt. Aber wir haben jetzt Zeit und Spiele genug, um uns auf den Liga-Neustart in vier Wochen vorzubereiten. Bei Jänicke, Petreian und Osmani dürfte es da gar keine Probleme geben. Alle drei kennen Kevin und mich, wissen, was unsere Philosophie ist.“
Außerdem hält Hassani angesichts der Aufstiegsambitionen seiner Mannschaft den Kader keineswegs für zu groß. „Wir müssen immer mit Ausfällen durch Verletzungen, berufliche Verpflichtungen oder auch Urlaubszeiten rechnen. Und wenn wir in der Liga und im Pokal ganz oben mitspielen wollen, müssen wir solchen Lücken jederzeit gleichwertig schließen können.“
Letztlich hat wohl auch die gemeinsame sportliche Vergangenheit den Ausschlag gegeben, dass sich das Trio für Türkspor entschieden hat. „Das waren Spieler, die auf dem Markt waren und Kemminghausen verlassen wollten. Dann haben wir uns um sie bemüht“, schildert Hassani das Zustandekommen des Wechsels.
Die ungewöhnliche Konstellation, dass nach Ahmed Ersoy jetzt noch drei Spieler ihrem alten Trainerteam folgen, sehen beide Vereine mittlerweile gelassen. „Es ist natürlich richtig, dass uns mit Jänicke, Petreian und Osmani drei Leistungsträger verlassen haben“, sagt Kemminghausens Trainer Jonas Keimer. „Aber letztlich haben die Spieler schon vor Monaten signalisiert, dass sie den VfL verlassen wollen. Zeit genug also für uns, uns entsprenchend zu verstärken. Das ist gelungen.“
Und auch das Thema Ablösesumme ist mittlerweile nach Auskunft beider Klubs einvernehmlich gelöst. Dass Kemminghausen sich letztlich sogar mit etwas weniger Geld zufriedengegeben hat, als ursprünglich gewünscht, ist nach Schilderung von Keimer auch dem vorbildlichen Einsatz von Ilja Petreian zu verdanken. „Obwohl ja auch Ilja schon frühzeitig klargemacht hat, dass er den Verein in der Winterpause verlassen will, hat er sich in der Hinrunde dennoch sportlich vorbildlich für Kemminghausen reingehängt und bis zum letzten Spieltag vor der Winterpause volle Leistung gebracht“, sagt Keimer. „Da sollte sein Wechselwunsch letztlich nicht an finanziellen Fragen scheitern.“
61er-Jahrgang aus Bochum, seit über 35 Jahren im Journalismus zu Hause - dem Sport und dem blau-weißen VfL schon ewig von Herzen verbunden - als Sportredakteur aber ein Spätberufener.
