Bekannter Dortmunder Fußballer feiert Comeback in der Kreisliga B Er spielte für den BVB

„Ich hätte Lust auf eine Meisterparty“
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Ein Ex-Borusse, ein ehemaliger Stammspieler kehrt zurück zum Kern des Amateurfußballs in die Kreisliga B. Michael Oscislawski (37) steht seit Saisonbeginn im Aufgebot des Kirchhörder SC. Über seine Motive, seine Ziele und sein Leben allgemein spricht der bekannte Fußballer im Interview.

Michael Oscislawski, deinen Namen gibt es eher selten. Daher konntest es nur du sein, der da für den Kirchhörder SC II aufläuft. Was verschlägt dich an die Kobbendelle?

Meine alten Freunde Sundi Gomes, Leandro und weitere Kumpel haben mich gefragt. Ich wohne zwei Minuten vom Platz entfernt. Mein Sohn Milan spielt in der E1. Daher hatten sie mich gar nicht groß überzeugen brauchen.

Was hast du die vergangenen Monate gemacht?

Bis zum Winter war ich ja noch beim Bezirksliga-Aufsteiger SG Gahmen. Dann passte das zeitlich nicht mehr. Ich bin Vertriebsleiter in der IT-Branche, war zu der Zeit oft in Frankfurt, München oder anderen Städten unterwegs. Aber ich habe mich immer fit gehalten.

Michael Oscislawski (l.) kickte zuletzt für die SG Gahmen.
Michael Oscislawski (l.) kickte zuletzt für die SG Gahmen. © Goldstein

Und da auch deine Kumpel auch nicht mehr zur jungen Garde des Fußballs gehören, dachtest du, dann schließe ich mich ihnen an?

Genau! Ich möchte fit bleiben. Fußball ist Bewegung und Lebensqualität. Ich mag aber auch das Gesellige, das Bierchen danach. Ich kann ja sogar nach Hause laufen.

Spielt jemand, der für den BVB II oder die Sportfreunde Lotte viele Regional- und Oberliga-Einsätze hatte, in Dortmund beim ASC 09, BSV Schüren und VfL Kemminghausen am Ball war, wirklich nur zum Spaß?

Ja, witzigerweise hatte Dimitrios Kalpakidis, im Sommer noch Trainer der Ersten, mich sofort für sein Team einspannen wollen, als er mich am Platz sah. Aber in der Bezirksliga musst du eben noch regelmäßiger trainieren, als ich es tue. Und ich wollte auch zu meinen Jungs, um nur noch aus Spaß zu kicken.

Wie kommt dein Ehrgeiz damit klar?

Also, ich spiele auch in Kirchhörde, um zu gewinnen. Ich habe mich sehr gefreut, dass wir unseren Angstgegner SV Berghofen II, gegen den wir zuvor 1:7 verloren hatten, 3:0 geschlagen haben. Das war eine starke Teamleistung einer netten Mischung aus uns Älteren und vielen jungen Spielern. Mir macht das Spaß in diesem Team, noch mehr natürlich, wenn die Ergebnisse stimmen.

Michael Oscislawski, hier 2009 gegen Dynamo Dresden, spielte für Borussia Dortmund II.
Michael Oscislawski, hier 2009 gegen Dynamo Dresden, spielte für Borussia Dortmund II. © Ludewig

Sie stimmen sogar so sehr, dass ihr mit einem Sieg gegen den VfR Sölde III (5:1) auf Rang drei gesprungen seid.

Also, gegen einen Aufstieg hätten wir nichts einzuwenden. Das ist aber wirklich nur ein Kann, kein Muss. Wenn ich aber sehe, wie die Jungs auch jetzt schon feiern können, hätte ich durchaus Lust auf eine nette Meisterparty. Aber letztendlich reicht es uns, eine gute Saison zu spielen und vorne etwas dabei zu bleiben.

Du sprachst gerade von der gehaltenen Null in Berghofen. Lag die auch an dir: Es heißt doch immer so schön, im, Alter gehen die Spieler immer eine Position weiter nach hinten.

Das trifft auf mich sogar auch zu. In Berghofen war ich erst auf der Sechs. Als die Kondition nachließ, bin ich in die Innenverteidigung gegangen und habe von meinem Stellungsspiel und meiner Übersicht gelebt (lacht).

Ans Aufhören denkst du noch nicht?

Nein, ich bin gesund und fit, liebe den Fußball, spiele in der Nachbarschaft mit Freunden. Sundi Gomes geht ja langsam auf die 50 zu, dann habe ich ja wohl auch noch ein paar Jahre.

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