Es ist keine Weltneuheit, die im Süden Deutschlands seit dieser Spielzeit wieder praktiziert wird. Der Bayrische Fußball-Verband hat die Zeitstrafe wieder im Amateurbereich eingeführt. Statt Gelben oder Roten Karten gibt es ab der Landesliga abwärts seit Sommer 2022 wieder Zehn-Minuten-Strafen.
Heißt: Nach einem Foulspiel, das nach Einschätzung des Schiedsrichters zwischen Gelber und Roter Karte liegt, kommt die Zeitstrafe ins Spiel. Ein Zwischenfazit vor wenigen Wochen fiel durchaus positiv aus. Rund 40 Prozent weniger Platzverweise im Vergleich zur Spielzeit 2021/2022. Die Rückmeldungen beim Verband seien von Spielern, Trainern und Unparteiischen „überwiegend positiv“. Statt erhitzten Gemütern durch Verwarnungen oder Platzverweise, gibt es die Denkpause an der Seitenlinie.
Gespräche sind bereits geplant
Auch im Fußballverband Westfalen wäre die Einführung der Zeitstrafe keine Neuheit, auch hier war diese bereits schon vor Jahren im Seniorenbereich aktiv und ist es noch immer bei den Junioren.
Beim Fußball- und Leichtathletikverband Westfalen nimmt man das Projekt mit Wohlwollen zur Kenntnis. Gespräche über den Verlauf des Projekts in Bayern stehen bereits an. „Wir haben uns mit den Bayern für den Frühling verabredet“, erklärt FLVW-Präsident Manfred Schnieders. Im Februar oder März sollen erste Gespräche laufen, um Erfahrungswerte zu teilen und um über die Umsetzbarkeit zu sprechen. Im Anschluss werde man darüber entscheiden, ob eine Einführung auch für den Bereich Westfalen in Frage kommt.
„Wir möchten über die Erfahrungen mit den Kollegen aus Bayern sprechen und schauen dann, ob es für uns eine Option wäre“, sagt Schnieders. Grundsätzlich stehe man der Idee offen gegenüber, erklärt er.