
© Timo Janisch
Ballermänner: Dortmunder Fußballklub schießt pro Spiel im Schnitt mehr als zehn Tore
Fußball
So treffsicher ist im Dortmunder Herrenfußball keine andere Mannschaft. Ein Dortmunder Fußballklub erzielt im Durchschnitt zehn Tore pro Spiel - zuletzt gelangen dem Team sogar über 20 Treffer.
Diese Mannschaft personifiziert wohl das Wörtchen „Torgeilheit“: Eine Herrenfußball-Mannschaft aus Dortmund jagt Woche für Woche Tor-Rekorde. Im Durchschnitt gelingen dem Team derzeit pro Partie – sieben Spieltage sind gespielt – mehr als zehn Treffer. Erst am vergangenen Wochenende netzte der Klub sogar über 20 Mal ein.
Das völlig kuriose 41:0, das vor mehr als einer Woche dem C-Ligisten SV Husen-Kurl IV bei der DJK RW Obereving gelang, hat der Klub zwar noch nicht getoppt, mit dem 21:0-Erfolg beim FC BSG DSW21/DEW21 steht der Verein aber auch nicht schlecht da. Die Rede ist vom MSV Dortmund, der derzeit die Dortmunder Kreisliga C6 rockt.
Sieben Spiele hat der Verein bislang gespielt, sieben Mal ging der MSV als Gewinner vom Platz. Das ist zunächst kein allzu außergewöhnlicher Umstand. Das Torverhältnis jedoch lässt staunen. 76 Treffer hat der MSV in den sieben Spielen geschossen, nur fünf kassiert. Das macht eine Tordifferenz von +71! Auch in der ersten Runde des Dortmunder Kreispokals setzte sich der MSV durch - sogar gegen eine höherklassige Mannschaft. Mit 6:4 schlug der MSV den B-Ligisten FC Wellinghofen. In der nächsten Runde Anfang November wartet dann der B-Ligist SuS Derne.
Einer der Torgaranten des Vereins, der im Hoeschpark beheimatet ist, ist Spielertrainer Noureddien El Yahyaoui. Im vergangenen Spiel gelangen ihm sieben Tore, damit steht er insgesamt momentan schon bei 27 Saisontreffern und hat damit mehr Tore erzielt als die meisten Kontrahenten in der Kreisliga C6 überhaupt.
El Yahyaoui spielte schon höherklassig
El Yahyaoui, den alle nur „Nouri“ nennen, kam im Sommer vom Bezirksligisten TuS Hannibal zum MSV. Früher kickte „Nouri“ auch höherklassig, beispielsweise mit dem Lüner SV in der Oberliga. Nun will er den Klub, in dem hauptsächlich Fußballer mit marokkanischen Wurzeln spielen und der 2013 gegründet wurde, nach oben führen.
„Unser Anspruch ist es, eine gute Saison zu gestalten. Wir haben uns vor der Saison als Ziel den Aufstieg genommen“, sagt El Yahyaoui, dem bewusst sei, dass seine Mannschaft in der Konstellation eigentlich zu gut für die C-Liga sei. „Ich denke, wir könnten auch locker in der Kreisliga A mitspielen“, so der Spielertrainer weiter.
Lieber ein dreckiger Sieg als ein Schützenfest
Noch muss „Nouri“ mit seinen Jungs in der Kreisliga C gegen den Ball treten – und wohl Schützenfest um Schützenfest feiern. Dabei macht der MSV-Spielertrainer unmissverständlich klar, dass ihm ein hart umkämpfter Sieg auch mal lieber wäre als ein 21:0 oder 13:1 wie zuletzt. „Uns war aber vorher klar, dass es Mannschaften geben wird, die wir abschießen. Dieses Jahr müssen wir überbrücken“, so „Nouri“ weiter.
Am Sonntag empfängt der MSV Dortmund den SV Körne IV. Ob dem MSV auch gegen den SV Körne ein Schützenfest gelingt? Mut sollte den Körnern zumindest ihre Defensive machen, die mit sechs Gegentoren nach dem MSV (fünf) die zweitbeste Verteidigung der Liga stellt.
Ist bereits seit Kindesbeinen an von Ballsportarten – insbesondere Fußball – fasziniert. Stets neugierig auf der Suche nach Geschichten, auch abseits des Ballsports. Die Liebe zum Journalismus entdeckte er über sein großes Hobby: Fotografie.
