Bald konkurrenzlos in der Landesliga? Der TuS Bövinghausen holt weitere Topspieler für Legat
Fußball-Landesliga
Das ist mal eine Ansage: Der TuS Bövinghausen verstärkt seine Aufstiegsmannschaft mit sechs Oberliga-Spielern. Die Dortmunder Landesliga-Konkurrenz blickt der neuen Saison mit Sorgen entgegen.
Natürlich gehörte dieser Nachmittag Thorsten Legat und keinem anderen. Beim TuS Bövinghausen hatten sie diese Pressekonferenz am Montag ja eigens für den neuen Trainer einberufen. Um den ehemaligen Bundesliga-Profi und Dschungel-Camper vorzustellen. Und um dem Verein, der gerade erst in die Fußball-Landesliga aufgestiegen ist, noch ein bisschen mehr Aufmerksamkeit zu ermöglichen, als er ohnenhin schon erhält.
Und so drohte es bei all dem Trubel um Legat fast schon ein wenig unterzugehen, dass der Verein auch ein paar interessante Details zu seinen Zukunftsplanungen preisgab. So wird der Meister der abgelaufenen Bezirksliga-Saison mit einer runderneutern Mannschaft in die Landesliga gehen.
Zehn Spieler verlassen Bövinghausen
Insgesamt zehn Spieler werden den Verein verlassen, darunter das so erfolgreiche Sturm-Trio Mateus Ajala Cardoniz (26 Tore, Ziel unbekannt), Dennis Gazioch (24, Phönix Eving) und Sascha-Marc Reinholz (28, Rot-Weiß Germania). Das gab der Verein am Montag bekannt. Auch Iago Augusto De Carvalho, Jorge Machado, Kimaz Hamza, Hazar Aksözek (alle Türkspor) sowie Nazim Becker, Berke Yakici (beide Urania Lüttgendortmund) und Serdar Bastürk (unbekannt) gehen.
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Thorsten Legat bei der Pressekonferenz
Hier die besten Bilder der Pressekonferenz mit Thorsten Legat.
Doch wer um die Ambitionen in Bövinghausen weiß, der dürfte kaum überrascht davon gewesen sein, mit welcher Qualität die Abgänge kompensiert werden. Wie berichtet, hat Bövinghausen gleich drei Stammspieler des Oberligisten Rot Weiss Ahlen in den Dortmunder Westen locken können.
So werden der ehemalige Süper-Liga-Profi Cihan Yilmaz (35), André Witt (30) und Sebastian Mützel (29) das Trikot des TuS tragen. Der Verein, so betonten es die Verantwortlichen am Montag, wolle sich einerseits breiter aufstellen. Zudem soll aber auch die Qualität, „die ohnehin schon sehr gut ist“, erhöht werden.
Thorsten Legat will kleine Brötchen backen
Das Ziel sei es, „unter die ersten Fünf“ zu kommen, sagte Legat am Montag. „Der eine mag das wahrscheinlich belächeln. Und sagen: Hey, was macht der Legat jetzt da, der hat ja unglaublich großes Potenzial... nein. Ich werde immer kleine Brötchen backen. Egal wie.“
Nun ist es ja bekanntlich so, dass man auch kleine Brötchen mit qualitativ hochwertigen Zutaten herstellen kann. Und wahrscheinlich ist der TuS Bövinghausen eher Qualitätsbäcker als günstiger Selbstbedienungsladen. Die weiteren Neuzugängen jedenfalls deuten darauf hin. Zumal die drei Ahlener nicht die einzigen Oberliga-Spieler sind, die zur Legat-Truppe dazustoßen werden.
Weitere Verstärkungen aus der Oberliga
Vom Holzwickeder SC kommt der 1,90 Meter große Innenverteidiger Ersan Kusakci (26). Zudem haben die beiden Benjamin Teichmöller, 24, vom FC Kray und Thorsten Legats Sohn Nico (21/Westfalia Herne) beim Landesligisten unterschrieben. Als bislang letzte Neuzugänge hat der TuS Bövinghausen Torwart Constantin Scholl (Türkischer SV Witten), Pjer Radojcic (BSV Schüren) und Michael Strzys (derzeit Torwart-Trainer der U17 des BVB) bekannt gegeben.
Bei der Landesliga-Konkurrenz verfolgt man die Ausrichtung des kommenden Gegners bereits heute aufmerksam. „Wenn die Mannschaft sich findet, ist sie in dieser Liga konkurrenzlos und wird Meister“, sagte Alexander Enke, Spielertrainer vom Hombrucher SV, am Montag. Brackels Coach Giovannia Schiattarella erklärte: „Wenn man sich nur die Qualität der Neuzugänge ansieht, ist dieses Team für diese Liga überqualifiziert.“
Bövinghausen verhandelt mit sieben weiteren Spielern
Dabei ist noch nicht einmal klar, ob der Kader des TuS Bövinghausen nicht doch noch weiter verstärkt wird. „Wenn wir noch interessante Spieler finden, die dazu passen und uns weiterbringen, werden wir bestimmt noch ein, zwei dazu nehmen“, sagte Bövinghausens Vorsitzender Ajan Dzaferoski. Geschäftsführer Safet Dzaferoski erklärte: „Wir sind mit sieben weiteren in Verhandlungen.“ Abgeschlossen seien die Verhandlungen zwar noch nicht. „Aber das sind gute Jungs, vielleicht gibt es dabei auch ein paar Überraschungen.“
Es klingt ein wenig wie eine Drohung an die anderen Teams der Landesliga. Doch so ganz ergeben wollen die sich noch nicht. Zumindest nicht der SV Brackel. „Nicht immer steigt die beste Mannschaft auf“, sagte Schiattarella am Montag. Das hätten zuletzt der BSV Schüren gezeigt, der drei Versuche benötigte, um in die Westfalenliga aufzusteigen. „Und in diesem Jahr ist Obersprockhövel gescheitert.“ Letztlich ist es eben Fußball, und da ist bekanntlich alles möglich.