Mit vielen Eltern teilten Anja und Frank Bernhard das Schicksal. Der oder die eine begleitete den älteren Sohn Alexander (heute 25) zu den Spielen des Kirchhörder SC, der oder die andere den jüngeren Christian (23). Heute haben es die Bernhards leichter. Denn ihre Jungs spielen in einem Team. Und das auch kommende Saison. Alexander Bernhard, der offensive Außenspieler, erklärt im Interview, warum sie dem Landesligisten Hombrucher SV die Treue halten.

Alex, um mit deinem jüngeren Bruder in einem Team zu spielen, sollte euer Verhältnis intakt sein. Da müssen sich Mama und Papa, die euch immer begleiten, keine Gedanken machen. Oder?
Ja, wir verstehen uns sehr gut. Christian war auch ein Grund, warum ich während der Krise in Hombruch zum BSV Schüren gewechselt war. Jetzt sind wir im Sommer in Hombruch vereint. Und das gefällt uns sehr gut.
Offenbar gefällt euch der neue HSV auch sehr gut, da ihr trotz unerwarteten Abstiegskampfs beide eure Verträge verlängert habt.
Ich bin bewusst nach einem kurzen Intermezzo zurückgekehrt. Der Verein hat eine neue Führung und ist mit seinem Umfeld, seinen Leuten und der herausragenden Nachwuchsarbeit sehr attraktiv. Zentral ist für mich natürlich die Mannschaft. Und ich meine nicht nur die ganzen Jungs, mit denen ich aus Schüren gekommen bin. Dass sie dabei sind, ist natürlich schön. Aber wir sind alle seit Saisonbeginn eine Einheit.
Die aber einige Schwierigkeiten hatte und in die Abstiegszone abrutschte. Seid ihr in Schönheit gestorben?
Nein, auf keinen Fall. Wir waren immer eine intakte und leistungswillige Mannschaft. Wir haben uns dann in einem Negativstrudel befunden, aus dem wir aber in diesem Jahr herauskommen. Ich habe mich auch mit Eiger (Ex-Trainer Frank Eigenwillig, d. Red) und Ray (Ex-Co-Trainer Raimund Büth) sehr gut verstanden. Ray ist sogar mein Arbeitskollege. Ich fand, dass der Verein und die beiden die Trennung sehr vernünftig über die Bühne gebracht haben. Alle haben ihr Gesicht bewahrt, dass Karim Bouasker dann kam, hat mich aber auch sehr gefreut und zahlt sich ja jetzt schon aus.
Sind Karim Bouasker und Maik Kortzak auch Gründe, warum du Hombrucher bleibst?
Ja. Karim kenne ich schon aus meiner Kirchhörder Zeit. Da war er Co-Trainer unter Sascha Rammel. Ich habe nur positive Erinnerungen von damals. Dann war er ja auch da, bevor in Hombruch der Vorstand und ein Sponsor aufhörten. Bis dahin war es sportlich auch gut. Karim, aber auch Maik vermitteln uns Begeisterung und Leidenschaft. Wir nehmen den Abstiegskampf an, wissen aber, dass wir uns trotz der zuletzt erfreulichen Erlebnisse nicht ausruhen dürfen. Wir müssen bis zum Schluss kämpfen, um wirklich in der Landesliga zu bleiben. Aber klar: Wir sind in einem Aufwärtstrend.
Welche sind eure Trümpfe im Abstiegskampf?
Ganz klar der Zusammenhalt. Jeder ist für jeden da. Die Leidenschaft, aber auch eine gewisse Qualität machen uns aus. Daher bin ich sicher, dass wir es packen.
Was werfen die Bernhards auf ihren unterschiedlichen Positionen in die Waagschale?
Mein Bruder hat auch mal weiter vorne gespielt. Mit seiner Körperlichkeit und seinem Zweikampfverhalten passt er aber gut hinten rein. Ich bin irgendwann von innen nach außen gewechselt wegen meiner Schnelligkeit. Da ich als Rechtsfuß auch einen guten Linken habe, also beidfüßig spielen kann, passe ich auch gut auf meine Position.

Vorausgesetzt ihr verteidigt euren Vier-Punkte-Vorsprung oder baut ihn aus. Was hast du kommende Saison mit Hombruch vor?
Auf alle Fälle wollen wir nicht mehr so starten. Wir haben definitiv das Ziel, weiter oben mitzuspielen. Der Verein entwickelt sich gerade richtig gut. Ich hatte seit meiner Rückkehr von Beginn an ein gutes Gefühl. Wenn wir bald komplett sind, was ja auch nicht immer der Fall war, haben wir eine richtig gute Mannschaft und wollen möglichst viele Spiele gewinnen.
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