Es wird ein harter und extrem enger Aufstiegskampf in der Oberliga Westfalen. Das dürfte nach dem Ende der Hinrunde bereits klar sein. Während der ASC 09 Dortmund, der SV Schermbeck und Türkspor Dortmund noch in der Verfolgerrolle sind, steht ganz oben ein Name, der niemanden so richtig überrascht.
Fabian Lübbers mit SF Lotte an der Spitze
17 Spiele, 13 Siege und ein überragendes Torverhältnis von 55:17. Die Statistik der SF Lotte liest sich so, als gäbe es rund um den Aufstieg des ehemaligen Drittligisten überhaupt kein Fragezeichen mehr. Zum Vergleich: Der FC Gütersloh schoss als Oberliga-Meister der Vorsaison insgesamt „nur“ 67 Tore. Und dennoch könnte der ASC mit einem Sieg im Nachholspiel im neuen Jahr punktemäßig gleichziehen und auch der SV Schermbeck auf Rang drei ist gerade einmal drei Pünktchen zurück.
„Es ist genauso, wie wir es uns erhofft haben und wenn du nach 17 Spielen 40 Punkte gesammelt hast, dann stehst du auch verdient ganz oben“, weiß Lotte-Trainer Fabian Lübbers. „Aber dass wir uns noch nicht absetzen konnten, zeigt eben auch, was die anderen Teams für eine gute Hinserie gespielt haben. In anderen Jahren wäre das Ding sogar schon fast durch.“ Ein weiterer Rückblick: In der Vorsaison reichten 64 Punkte am Ende schon zum Regionalliga-Aufstieg.
Die Sportfreunde hatten es zuletzt sogar selbst in der Hand, für ein klareres Bild an der Tabellenspitze zu sorgen. Doch im Top-Duell mit dem SV Schermbeck verlor der Favorit knapp mit 2:3. „Das ärgert einen dann schon sehr, wenn man so eine Chance liegen lässt“, so Lübbers. Auch gegen Türkspor Dortmund verlor Lotte ein Topspiel, da sogar deutlich mit 0:3. Es ist vielleicht das einzige Manko einer sonst fast perfekten Vorrunde.
Dazu stehen ein schwaches 0:0 am zweiten Spieltag gegen Victoria Clarholz und ein 0:2 gegen die Sportfreunde Siegen in der Statistik. Die restlichen Spiele gewann der Favorit allesamt. „Das sind Ergebnisse, die in einer sehr engen und sehr starken Oberliga eben passieren“, erkennt Trainer Fabian Lübbers.

Im Sommer hatten sich die Sportfreunde vom Lotter Kreuz fast komplett neu erfunden, der Umbruch scheint nun gelungen zu sein. „Es macht richtig Spaß, mit dieser Truppe zu arbeiten. Die Jungs ziehen alle gut mit und es gibt keinen Spieler, der sich nicht verbessert hat“, freut sich der Coach.
„Natürlich machen es Erfolge auch angenehmer. Wenn die Jungs merken, dass die Arbeit sich auszahlt, trainiert es sich einfach besser. Das Selbstbewusstsein steigt von Spiel zu Spiel, wir machen es als Kollektiv aktuell sehr gut“, erklärt Fabian Lübbers. Und trotzdem ist eben die Mission Aufstieg noch längst nicht erfüllt.
SF Lotte führt Oberliga-Tabelle an
„Ich habe schon vor der Saison gesagt, dass es sehr eng wird. Schermbeck war für mich ein Geheimfavorit und der ASC wurde ja von allen zu den Spitzenteams gezählt. Man kann mit Sicherheit auch nicht ausschließen, dass vielleicht noch ein Team wie Türkspor Dortmund in den Aufstiegskampf mit eingreift. Dafür müssen die anderen Teams aber erstmal Punkte lassen“, so der Lotter beim Blick auf die Tabelle.
Eins scheint am Autobahnkreuz aber klar zu sein: „Wenn wir in der Rückrunde noch einmal 40 Punkte holen, wird es wohl für Platz eins oder zwei reichen. Für den neutralen Zuschauer ist das einfach eine geile Liga.“ Fabian Lübbers spricht dabei auch nochmal einen „Riesen-Respekt“ in Richtung Aplerbeck und Schermbeck aus, hofft aber, dass die beiden Klubs nicht tatsächlich noch zum großen Spielverderber werden.
SF Lotte startet gegen Westfalia Rhynern in die Rückrunde
„Wir sind noch nicht am Limit und wollen uns in der Rückrunde weiter steigern. Der Start ist ganz wichtig. Direkt das erste Spiel in Rhynern wird richtig schwer“, schaut Lübbers, der gerade seine Trainer-A-Lizenz ablegt, auf das neue Jahr.