Es war der ersehnte Riesenschritt zum Klassenerhalt in der Landesliga 3, den der SV Brackel am Sonntag gemacht hat. Und der Kapitän traf entscheidend. „Noch sind wir nicht gerettet. Aber drei Punkte sind drei Punkte“, gab ein überaus erleichterter SV-Coach Egzon Gervalla nach der Partie zu Protokoll.
Landesliga 3
SV Brackel - Königsborner SV 3:2 (1:0)
SV Brackel: Leppert - Myakotin (79. Joppien), Rybarczyk, Konya, Lange, Hartmann, Achahboun, Ouali 72. Ricke), Sacher, Valenti (55. Schumann), Mohammed
Königsborner SV: Luncke - Pagel (63. Köhler), Lukas (46. Acar), Marchewka, Danne, Kutscher, Duda, Mayka, Simon, Wettklo, Akcay (63. Gladys)
Tore: 1:0 Sacher (18.), 2:0 Sacher (49.), 3:0 Hartmann (60.), 3:1 Marchewka (66.), 3:2 Wettklo (70.)
Dabei galt der Königsborner SV als Tabellenfünfter vorher als harte Nuss. „Aber wenn man die ersten 60 Minuten einfach verpennt, so wie wir das hier getan haben, dann braucht sich keiner zu wundern, dass da nichts Zählbares bei rauskommt“, monierte KSV-Co-Trainer Tobias Retzlaff.
Da hatte er einen Auftritt seiner Mannschaft gesehen, der zumindest in der ersten Stunde spüren ließ, dass in dieser Saison für den KSV nach oben oder unten nichts mehr geht.
Offensivdruck von Beginn an
Die Brackeler nahmen diese Einladung dankend an. Sie präsentierten sich vor allem durch eine Dreifach-Änderung in der Offensive stark verbessert. Das Trio Patrick Sacher, Mohamed Ouali und William Valenti bildete eine Achse in erster Reihe, die es dem Königsborner SV in der ersten Halbzeit schwer machte, sich überhaupt einmal nachhaltig zu befreien.
Brackel spielte in dieser Phase wie eine Mannschaft, die neben dem Willen auch endlich die Qualität besitzt, einem Gegner dauerhaft die Luft zum Atmen zu nehmen. Folgerichtig gingen die Brackeler in der 18. Minute in Führung. Der kaum zu stoppende Valenti setzte Patrick Sacher mit einem gefühlvollen Pass in Szene. Sacher umkurvte Königsborns Torwart Bastian Luncke und schob zur umjubelten Führung ein. Die Hausherren hielten den Offensivdruck hoch, verpassten jedoch einen weiteren Treffer in der ersten Hälfte.
Aufholjagd kommt zu spät
Das 2:0 folgte dann jedoch kurz nach der Pause. Brackel kam aus der Kabine ohne erkennbare Planänderung, drückte weiter und belohnt sich in der 49. Minute. Wieder war es Sacher, der im Strafraum gefunden wurde. Und wieder blieb Brackels Nummer 7 Sieger gegen Luncke.

Der SV blieb in der Folge seiner Linie weiter treu, so treu, dass selbst in Tobias Hartmann in der 60. Minute der Offensivgeist erwachte. Mit dem Ball am Fuß zog der Kapitän in den Königsborner Strafraum, ließ unter Anfeuerungsrufen von der Brackeler Bank mehrere Gegner stehen und traf. Es war Hartmanns fünftes Tor in der laufenden Saison - aber vielleicht sein wichtigstes. Doch die verletzungsbedingten Auswechselungen von Valenti, Ouali und Myakotin hinterließen Spuren. Königsborn war auf einmal da. Marchewka traf zum 3:1 per Kopf, Wettklo zum 3:2 nach einem Abwehrfehler in letzter Linie
Die Nervosität bei den Brackelern war nun mit Händen zu greifen. Doch am Ende brachten sie mit letzter Kraft die Führung über die Zeit und sich selbst aus der Abstiegszone. Drei Punkte sind sicher – der Klassenerhalt noch nicht, aber in greifbarer Nähe. Jetzt warten noch zwei Endspiele. Möglicherweise kommt es sogar erst am letzten Spieltag in Brackel gegen den ebenfalls abstiegsbedrohten Klub Firtinaspor Herne zum Showdown um den Abstieg.
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