ASC-Trainer Dennis Hübner ist nach dem Aus enttäuscht Spieler sind zuerst geschockt

ASC-Trainer Dennis Hübner ist nach dem Aus enttäuscht: Spieler sind erst geschockt
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Dennis Hübner hat am Montagabend Bescheid bekommen, dass sein Vertrag über den Sommer hinaus nicht verlängert wird. Damit endet seine Zusammenarbeit mit dem Fußball-Oberligisten ASC 09 Dortmund nach nur einem Jahr. Der Sportliche Leiter Samir Habibovic und der Vorsitzende Michael Linke hatten dem 32-Jährigen erklärt, dass der Klub in der kommenden Spielzeit Marco Stiepermann den Job des Spieler-Trainers anvertraut.

Stiepermann ist aktuell Kapitän des Regionalligisten Wuppertaler SV. Der 32-Jährige hat schon für Norwich City in der englischen Premiere League gespielt und ist mit dem BVB 2011 Deutscher Meister geworden. Auch das Trikot des damaligen Zweitligisten VfL Bochum hat Stiepermann schon getragen.

Hübner erklärt, dass er enttäuscht sei, dass der Klub so entschieden habe. „Der Verein hat mir eine Chance gegeben und ich denke, die habe ich genutzt“, sagt Hübner. Im Oktober erst hat er das Amt von Antonios Kotziampassis übernommen, der nach erfolglosen Wochen sein Amt niedergelegt hatte. Hübner stieg vom Co-Trainer zum Chef auf und legte seitdem eine beeindruckende Serie hin. Sieben von zehn Oberliga-Partien wurden gewonnen, die Hallenfußball-Stadtmeisterschaft ebenfalls und im Westfalenpokal fehlen nur noch zwei Siege bis zur ersten Runde des DFB-Pokals.

„Am Montag im Gespräch sind deutlich Worte gefallen, die man nicht veröffentlichen kann. Aber das musste raus“, sagt Hübner. Samir Habibovic bestätigt, dass Hübner seine Chance seit Oktober genutzt und gute Arbeit geleistet habe. „Ich bin schon lange im Gespräch mit Marco Stiepermann. Es war früh klar, dass wir ihn holen, wenn es seine Vertragssituation in Wuppertal zulässt. Und der Fall ist jetzt so eingetroffen. Dennis Hübner habe ich frühzeitig gesagt, dass ich noch mit einem zweiten Kandidaten im Gespräch bin.“

Hübner hat Habibovic am Dienstag klargemacht, dass er bis zum Auslaufen seines Vertrages 100 Prozent geben werde. „Wir haben große Ziele. Wir wollen jetzt in die erste Runde des DFB-Pokals einziehen und in der Oberliga weiter oben mitspielen“, sagt Hübner, der beteuert, keinen Prozent nachlassen zu wollen. Er hat auch schon Marco Stiepermann telefonisch kontaktiert und ihn beglückwünscht. „Ich habe ihm auch meine Hilfe angeboten, will er etwas über die Spieler aus dem Kader wissen“, sagt Hübner.

Habibovic zieht den Hut vor Hübner. „Es ist nicht selbstverständlich, dass ein Trainer, der enttäuscht ist, seinem Nachfolger gratuliert und ihm Hilfe anbietet. Das spricht für Dennis´ Charakter“, sagt Habibovic. Den hebt auch Aplerbecks Top-Torjäger Maximilian Podehl (14 Tore) hervor. „Dennis ist ein Top-Typ. Wir lagen am Boden, als er den Job übernommen hat. Er hat uns aber wieder nach oben geführt“, sagt Podehl. Er erklärt, dass die Mannschaft geschockt gewesen sei, als ihr mitgeteilt wurde, dass der Vertrag mit Dennis nicht verlängert werde. „Auf der anderen Seite war es dann ein Wow-Moment, als uns gesagt wurde, dass Marco Stiepermann den Job übernimmt. Das ist ein Ex-Profi mit einer unglaublichen Vita. Nur Kevin Großkreutz hat einen größeren Namen im Dortmunder Amateurfußball.“

Marco Stiepermann übernimmt in der Spielzeit 2023/24 den Job des Spieler-Trainers beim ASC 09 Dortmund.
Marco Stiepermann übernimmt in der Spielzeit 2023/24 den Job des Spieler-Trainers beim ASC 09 Dortmund. © IMAGO/Otto Krschak

Hübner richtet den Fokus jetzt auf das Meisterschaftsspiel am Freitag beim SV Schermbeck. „Das wird ein emotionales Spiel, weil es für Schermbeck das erste nach dem Tod von Spieler Bilal Özkara ist“, sagt Hübner. Kurz vor Weihnachten war es in Özkaras Wohnung in Essen-Borbeck zu einem verhängnisvollen Brand gekommen. Der 23-Jährige zog sich dabei schwere Verbrennungen und eine Rauchvergiftung zu. Er wurde ins künstliche Koma versetzt und kämpfte seitdem um sein Leben. Am Samstagmorgen (18. Februar) endete dieser Kampf.

„Bei all unserem Mitgefühl müssen wir uns in den 90 Minuten auf den Fußball konzentrieren. Nach zwei Niederlagen in Serie wollen wir jetzt wieder dreifach punkten“, sagt Hübner. Mit einem Sieg käme der ASC zumindest für eine Nacht bis auf einen Zähler an den ersten Aufstiegsplatz heran.

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