ASC gewinnt Spitzenspiel und springt auf Aufstiegsplatz Zwei Aplerbecker ins Krankenhaus

ASC gewinnt Spitzenspiel und springt auf Aufstiegsplätze: Zwei Aplerbecker ins Krankenhaus
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Die Ausgangssituation für den Oberliga-Gipfel zwischen dem ASC 09 und dem 1.FC Gievenbeck hätte kaum interessanter sein können: zwei punktgleiche Teams, beide im Kampf um die Tabellenspitze und mit der Chance, bis auf weiteres auf einen der begehrten Regionalliga-Aufstiegsplätze zu springen.

Trotz der ausgeglichenen Ausgangslage überzeugte auf heimischer Anlage vor allem das Team von Marco Stiepermann und belohnte sich mit einem 3:2-Erfolg und schlussendlich mehr als verdienten drei Zählern. Der vollends perfekte Nachmittag sollte es für die Aplerbecker aber dennoch nicht gewesen sein – zwei Spieler mussten sich verletzungsbedingt auf den Weg ins Krankenhaus machen.

ASC 09 mit einem Fehlstart

Witterungsbedingt das Emscherstadion an der Schweizer Allee dem Naturrasen im Waldstadion vorgezogen, gab es für einen in den ersten Minuten schläfrig wirkenden ASC gleich das, was so manch einer einen Fehlstart aus dem Lehrbuch genannt hätte: Keine sechs Minuten gespielt, segelte eine scharf getretene Ecke genau auf den Kopf von Gievenbecks Frederik Schulte, der keine Probleme hatte, den Ball zur frühen Führung einzuköpfen.

„Wenn du so früh durch eine Standardsituation in Rückstand gerätst, ist das natürlich super ärgerlich, aber ich bin sehr stolz darauf, was meine Mannschaft dann für eine Mentalität bewiesen hat“, erklärte Trainer Marco Stiepermann nach der Begegnung.

Lars Warschewski (M.) glänzte als Torschütze.
Lars Warschewski (M.) glänzte als Torschütze. © Foltynowicz

Und so kam seine Mannschaft unbeirrt des Rückstandes nun immer besser in ihr Angriffsspiel. Den Unterschied machte, einmal mehr, eine bemerkenswerte Aktion von Erfolgsgarant Maximilian Podehl. Einen Ball vom auffälligen Elias Opoku behauptete der Top-Torjäger beeindruckend, ließ einen Gegner aussteigen und brachte den Ball präzise neben dem linken Pfosten unter (13.).

So sehenswert der Treffer war, für so viele Diskussionen sorgte er auch. „Die Jungs haben sich das Tor nun mehrmals angeschaut und es war eindeutig Abseits“, gab Gäste-Coach Steffen Büchter nach Schlusspfiff an. Zu diesem Zeitpunkt hatten auch die Diskussionen um den gegebenen Ausgleich noch nicht abgerissen, einige Gievenbecker Akteure belagerten den Unparteiischen und seine Assistenten noch Minuten nach Spielende. Aplerbecks Josue Santo soll während des Abschluss seines Kapitäns Gievenbecks Keeper die Sicht versperrt haben.

„Ich glaube, wir brauchen auf Oberliga-Niveau nicht über solche Abseitsentscheidungen zu diskutieren. Auch wir hatten schon mit einigen Aktionen in dieser Spielzeit zu hadern“, versuchte Stiepermann nach Schlusspfiff zu begründen. „Wir und genauso die anderen Teams müssen solche Entscheidungen einfach hinnehmen und akzeptieren.“

ASC 09 schafft Führung noch vor der Pause

In der Folge sahen die nicht allzu zahlreich erschienenen Zuschauer im Emscherstadion ein intensives, aber chancenarmes Spiel, das vor der Pause aber noch ein Highlight bereithielt. Die dreiminütige Nachspielzeit war beinahe schon abgelaufen, als das Glück des Tüchtigen doch noch auf Seiten der Aplerbecker war: Ein Abschluss von der Strafraumkante wurde durch die Gievenbecker Verteidigung unglücklich abgefälscht und schlug so unhaltbar im Tor von Nico Eschhaus ein.

„Dass wir kurz vor der Pause noch in Führung gehen, gibt dann natürlich noch mal einen wichtigen Push für Durchgang zwei“, wusste auch Stiepermann, dessen Team nach der Halbzeit genau dort weitermachte, wo es 15 Minuten zuvor aufgehört hatte.

Rafael Camprobin Corchero (r.) musste verletzt ausgewechselt werden.
Rafael Camprobin Corchero (r.) musste verletzt ausgewechselt werden. © Foltynowicz

Im Mittelpunkt diesmal: Der in der 38. Minute eingewechselte Rafael Camprobin Corchero, der für den verletzten Len Wilkesmann in die Begegnung gekommen war.

Nach einer schönen Umschaltsituation der Hausherren leitete Santo den Ball ideal in den Strafraum auf Corchero weiter, der nur noch zur 3:1-Führung einschieben musste (51.).

Offensiv ungefährliche Gievenbecker wussten sich in der Folge oft nur noch durch Foulspiele zu helfen - „Frustfouls“, wie sie Stiepermann später bezeichnete. Und die brachten Opfer mit sich: Nach einem harten Treffer am Knöchel in der 67. Minute musste auch Torschütze Corchero verletzt ausgewechselt werden.

Zwar konnte er, anders als zuvor Wilkesmann, das Feld noch selbständig verlassen, erste Entwarnung konnte Stiepermann bei beiden aber noch nicht geben: „Die Jungs fahren jetzt ins Krankenhaus und lassen sich dort checken, bei beiden geht es auf jeden Fall um Verletzungen am Sprunggelenk.“

Anschlusstreffer kommt zu spät

Zwar kam Gievenbeck in der Nachspielzeit, völlig aus dem Nichts, noch zum Anschlusstreffer, dieser kam allerdings deutlich zu spät, sodass zu keinem Zeitpunkt mehr Spannung im Emscherstadion aufkam.

„Nach der Pause hat Aplerbeck es sehr gut gemacht und auch nicht unverdient gewonnen. Sie sind deutlich besser in die Zweikämpfe gekommen und haben hinten wenig zugelassen“, erkennt auch Givenbecks Coach Steffen Büchter an.

Auch Marco Stiepermann zeigte sich hochzufrieden mit dem Auftritt seines Teams: „Das war über 90 Minuten eine reife Leistung von uns. Ich bin froh, dass wir uns in der Spitze der Oberliga festsetzen konnten und sogar auf einem Aufstiegsplatz stehen, obwohl es immer noch ziemlich eng ist“, so der 33-Jährige. Durch den Erfolg stehen die Aplerbecker nun auf Rang zwei der Oberliga Westfalen, punktgleich mit Verfolger Verl II. Bis zur Winterpause warten noch Duelle mit Lippstadt, Ahlen und das Gipfeltreffen mit der Zweitvertretung des VfL Bochum.

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Oberliga Westfalen: ASC 09 - 1. FC Gievenbeck 3:2 (2:1)

ASC 09: Mroß - Friedrich, Stuhldreier, Urban, Warschewski (84. Weiß), Opoku, Diskau, Podehl (90. Tshimanga), Rausch, Santo (90. Morina), Wikesmann (38. Corchero/ 68. El Hamassi)

Tore: 0:1 Schulte (6.), 1:1 Podehl (14.), 2:1 Warschewski (45.+3), 3:1 Corchero (51.), 3:2 Rüther (90.+3)